26.06. – Prosecco – soweit das Auge reicht!

An unserem letzten gemeinsamen Tag dieses Treffens stand eine Prosecco-Verkostung am Plan. Bei meinem Lieblings-Prosecco-Bauern Roberto Follador vom Weingut Tanoré in Santo Stefano an der beeindruckenden Strada del Prosecco.

Daher holten wir Lara und Rudi gegen 14:30 Uhr aus Bassano del Grappa ab. In Paulina chauffierten wir durch die schönen Täler und Dörfer entlang der Alpenausläufer. Über Possagno, Asolo, Pederobba, über die Piave, weiter nach San Vito und Vadobbiadene bis nach Santo Stefano cruisten wir ca. 50 Minuten zu unserem Ziel. Alles Orte, bei denen es sich lohnt stehenzubleiben und sie zu besichtigen. Falls ihr mal in der Gegend seid.

Weingut Tanoré

Überraschung – bei Tanoré erwartete uns eine Großbaustelle! Wow, Renato und Familie bauen 4 Appartement-Zimmer aus, die man mit Sicherheit schon jetzt reservieren muss. Sara, die Nichte des Hauses, offerierte uns dann erwartungsgemäß die besten Tropfen. Die Wahl viel schwer, welcher besser schmeckt. Ich kaufte insgesamt 5 Kisten – Brut und Extra Dry. 🙂

Bis zum Abendessen um 19:00 Uhr blieb uns noch Zeit für einen kurzen Spaziergang auf den kleinen Hügel vor unserem Abendlokal. Mim freute sich auch darauf.

Info: Dieser Hügel, auf dem sich das Weingut Tanoré befindet, wird Cartizze genannt. Dort wächst der beste Prosecco der Welt. Hier hat der Prosecco auch seinen Ursprung, zwischen Valdobbiadene und Conegliano. Vergleichbar ist dieses Tal mit der Wachau in Niederösterreich.

Cartizze – „der Prinz dieses Mikrokosmos“ wie es Tanoré bezeichnet – verfügt über 3.000 Hektar Rebfläche und gilt als begehrtestes Anbaugebiet für Prosecco. Wenn du mehr über dieses Gebiet wissen willst und warum der Prosecco hier besonders schmackhaft ist, bitte HIER nachlesen.

Idylle pur am Cartizze

Aber weiter zu unserem Spaziergang. Großglocknerähnlich oder weit entfernt vom Ristorante ist der Cartizze ja nicht, aber umso idyllischer. Der Ausblick ins Prosecco-Tal ist unbeschreiblich und es kommen einem fast die Tränen, weils so wunderschön dort ist.

Wir nahmen ein Flasche gekühlten Prosecco von Tanoré, ein paar Becher sowie eine Picknickdecke mit. Unter einem alten, schattenspendenden Olivenbaum machten wir es uns gemütlich. Dabei genossen wir die Aussicht. Der laue Nachmittag und der edle Tropfen gekühlten Sprudelwassers machten diesen Moment der Harmonie perfekt für Zwei- und Vierbeiner.

Übrigens, die Picknickdecke tauften Albert und ich als wir sie damals bekamen „Augenkrebsdecke“. Farbe und Farbtupfer derjenigen welchen ließen keine andere Bezeichnung zu. 😉

Der krönende Abschluss

Abends – als krönenden Abschluss des Tages – kehrten wir bei Chiara ein. Chiara ist die Inhaberin und Chefköchin vom Ristorante und Enoteca Salis.

Travel, like dreams, is a door that opens from the real world
into a world that is yet to be discovered”

Diesen Spruch von Guy de Maupassant, der auf der Homepage vom Salis zu lesen ist, trifft es am Punkt! Die Speisen sind kreativ zubereitet und vermitteln ein Zungenaquaplaning! Gepaart mit der atemberaubenden Umgebung befanden wir uns auf einer kulinarischen Reise, die es noch zu entdecken galt. Und das Preis-Leistungsverhältnis ist unschlagbar!

Ich lasse die Fotos sprechen. Tipp – esst vorher was!

Nach diesem fantastischen Abschluss machten wir uns langsam auf den Heimweg. Der Abschied von Lara und Rudi rückte näher. Wo vor 5 Jahren eine länderübergreifende Freundschaft begann, verabschiedeten wir uns mit Tränen. Also ich hatte Tränen in den Augen, um genau zu sein. Aber mit der Gewissheit einander wieder zu sehen!

Aber das ist eine weiter entfernte Geschichte. Good bye you wonderful couple – I already startet to collect money!

01.04. – Ostuni und die Passion Christi

Nicht nur am Sonntag ist bekanntlich Ruhetag, auch der Samstag zählt für mich dazu. Daher ruhte ich auch etwas länger. Außerdem – vacanza, pensionista, der frühe Vogel kann mich heute. 🙂

Herrliche, sonnige, windstille 18 Grad sorgten für die perfekte Voraussetzung zur ausführlichen Stadtbesichtigung Ostunis. Genau vor meiner Nächtigungsstätte luden kleine Touristenfahrzeuge zu einer Stadttour ein – die sogenannten Ape. Ich gönnte mir eine Fahrt, noch dazu konnte ich den Preis um 10 Euronen runterhandeln. Andiamo!

Die Fahrt war sagen wir interessant. Ich meine damit den Fahrstil! Meine Fahrerin war zwar entzückend, jedoch sauste sie durch die engen Gassen des centro historico, dass ich mich sicherheitshalber festhielt und meinen Rucksack rettete, sonst wären wir beide über Bord gegangen bei der rasanten Fahrweise. 🙂 Ihre Erklärungen habe ich nur teilweise mitbekommen, nicht nur des holprigen Englisches wegen.

Was ich verstanden habe ist, dass im Tal unterhalb der Stadt die Olivenhaine 30.000 Olivenbäume beherbergen.

und Bars mit Wow-Blick

Und die Tore und Türen in einem bestimmten Viertel drei Farben aufweisen: Braun, Grün und Blau. Braun Türen zeugten von offiziellen Gebäuden, die grünen Türen/Tore stehen für die Landwirtschaft und Blau für die Fischerei. Somit ist alles klar, oder?

eindeutig ein offizielles Gebäude 🙂

Ostuni ist auch schon ganz im Osterfieber. Offensichtlich sind das, was bei uns die Palmkätzchen sind, in Apulien die Olivenzweige. Jeder und Jede liefen mit ihnen herum, um sie am Palmsonntag weihen zu lassen. Es wird auch weiterhin fleissig an der Passion Christi geprobt. Davon erzählte ich euch gestern schon kurz. Die Vorstellung sollte um 20 Uhr beginnen. Bis dahin hatte ich noch Zeit die Stadt zu erkunden. Also auch per pedes, nachdem ich das Gogomobil wohlbehalten im Stadtkern verließ. Als Belohnung gönnte ich mir das beste Eis der Stadt – und das wars auch. Schmatzofatz!

Schmatzofatz gut – Molin Pradel Qualität!

Die Altstadt ist wirklich sehenswert und der Blick auf Land und das nur 8 km entfernte Meer sowieso. Ostuni ist ein wahres Muss!

Mein Weg führte mich durch die engsten, entzückendsten Gassen und langsam bekam ich Hunger. Es zog mich links in ein enges Gässchen, denn dort sah ich aufs Mare. Am Ende dieses Gässchens war eine coole Bar, die auch die außen liegende Treppe inhalierte. Die folgende Quergasse war wohl die Fressgasse, denn ein Ristorante nach dem andren reihte sich wie auf einer kulinarischen Perlenkette aneinander.

Dann entdeckte ich einen „versteckten“ Garten. Ok, nicht ganz versteckt, denn es war angeschrieben, aber nicht zu sehen. Die Neugierde packte mich und offenbarte mir ein kleines Paradiso – die Gabo Ristorante Lounge Bar!

Zirka 3 Stunden verbrachte in in diesem gemütlichen Einod bei Aperol Spritz – nur einem – und dem köstlichsten Essen bislang. Die Chefin selbst kochte nach Nonnas Rezepten und ich bestellt mir den Burrata als Antipasti und Nonnas Lasagne mit besonderen Zutaten. Und so schmeckte es – einfach ein Traum!

Ein kleiner Verdauungsspaziergang weiter durch die liebliche Altstadt und hinunter zu Paulina. Ein wenig Müdigkeit machte sich am Nachmittag breit und ich las und mützelte etwas in meiner Höhle. Als ich an meinem Stellplatz ankam, hatten wir eine schöne Nachbarschaft. 2x Franzosen, 1x Italiener, 1x Deutsche mit deutliche größeren Gefährten als meine Paulina es ist.

Um 20 Uhr hatte ich ja mein ein Date mit den Hamburgern. Ich machte ich mich gegen 19 Uhr per pedes auf zu meiner Lieblingsbar, der Casbah. Die Kellnerin schaute mich verdutzt an, als ich eine Flasche Prosecco bestellte und fragte mich, ob die für mich alleine wäre. Certo, was glaubt die denn. Außerdem kostet sie genau soviel wie zwei Gläser von dem Riesenhumpen Aperol Spritz, ich bekam wieder dreierlei Snacks UND einen Teller mit acht (8) Tramezzini – Lachs und Tunfisch! Abendessen auch erledigt. Was hättet ihr gemacht? LOL

Langsam füllte sich der Platz vis a vis von mir mehr und mehr. Security sperrte die Strasse für den Verkehr und Musikanten einer Blechblasgruppe sammelten sich. Es sollte ja bald losgehen. Ich vergass wohl, dass ich in Italien bin, denn es startete dann tatsächlich erst um 21:00 Uhr, die Hamburger kamen auch nicht und ich wechselte von meinem ebenerdigen Outdoorplatz in den 3. Stock, von wo ich die perfekte Sicht auf die Bühne hatte.

Jesus wurde die Dornenkrone aufgesetzt und ausgespeitscht. Was mit Musikuntermalung und den Stöcken in der Hand der Soldaten versinnbildlicht wurde. Auf dem Mond mehrte sich das Blut Jesus bis das Bild gefüllt war. Dann endete auch schon das spettacolo nach kurzweiligen 2 Stunden. Beeindruckend!

Der Prosecco neigte sich dem Ende zu, die Tramezzini waren aufgegessen und die NicNacs und Taralli hab ich mitgenommen. 🙂 Beim Verlassen der Bar saß er noch immer da – der mit Sicherheit wohl älteste DJ der Welt! Er plauderte ein wenig mit mir und willigte erfreut in ein Foto ein. Er saß schon den ganzen Abend draußen bei den Turntables der Bar und legte fantastische Musik auf. Das machte er jeden Samstag und Sonntag erzählte er mir. Grazie!

A domani, amici! Da hab ich wieder eine andere Geschichte für euch. 🙂 Buona notte, ciao.

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