23.03. – Putzen & ruhen, ein Date und eine Nacht in Bari

Ich war alleine im Haus. Die ganze Nacht. Keine Menschenseele weit und breit. Nur das leise Murmeln der Meereswellen, der sternenüberflutete Nachthimmel und ich. Am Morgen des Donnerstags wachte ich nach einer guten Nacht zeitig auf. Also zeitig ist natürlich relativ – ca. 8:30 Uhr. 🙂

Egal auf welcher Seite man die Fensterläden der Casa Zaiana öffnet, der Blick ist von überall gleich wunderschön. Rundherum Meer, Sonne, Meer, Sonne, Meer, Sonne, Meer, Sonne. Ok, ich hör schon auf, tschuldigung. 😉

Es war aber kein Faultag. Ich putzte die Küche, das Wohnzimmer, das WC-Bad, mein Zimmer, versuchte die zweite Wildkamera wieder in Gang zu bringen. Erledigte die Handwäsche meiner T-Shirts und der paar Unterhoserln. Ich hab es nämlich geschafft, alle T-Shirts anzupatzen. Sei es mit Aceto Balsamico, Olivenöl, Pasta Asciutta oder sonst irgendetwas, das mit der Handwäsche super toll raus geht. 🙂

Als mein Blick während des Duschens auf die Zaiana-Beach-Seite fiel, entdeckte ich zwei fleißige Männer, die den Strand reinigten. Und ich meine wirklich säuberten. Mit Rechen und Besen, die zusammengekehrten Misthaufen in Säcke füllten und wegtrugen. Wow, der Strand sah wie geleckt aus.

ein wirklich sauberer Strand

Nach der Hausreinigung gönnte ich mir noch eine kurze Auszeit in der Sonne, um mich danach für die Fahrt nach Bari vorzubereiten. Ich surfte noch etwas im Handy und war erstaunt, wieviel Tinder-Likes ich in Italien bekam. Da ich aber nicht mehr auf Tinder aktiv bin, sehe ich auch keine Fotos, außer es ist ein Match. Und siehe da, ich erhielt ein Match. Ihr werdet nicht glauben, wie der hieß, also noch immer heißt – Alberto. 🙂 Er schrieb mir sofort, sein Profilfoto war ansprechend und ich antwortete. Die Kommunikation war etwas außergewöhnlich, denn ich spreche ja nur gebrochen italienisch – fürs Bestellen von irgendetwas reichts, zum Flirten jedoch nicht. Alberto konnte weder Englisch noch Deutsch. Somit war der Google-Übersetzer mein bester Freund. Er wohnt in Bari und ich erzählte ihm, dass ich in der Tat heute nach Bari fahre, dort auch in meinem Auto übernachten werde, um morgen zeitig in der Früh jemandem vom Flughafen abzuholen. Irgendwie hat er das nicht wirklich geschnallt. Im Auto schlafen? An der Übersetzung lag das aber nicht. Er quatschte irgendwas von camera. Ich brauch kein Zimmer, ich schlafe im Auto! Naja, to make a long story short – ich hatte um 20:00 Uhr in Bari ein Date.

Gegen frühen Nachmittag machten Paulina und ich uns auf den Weg nach Bari. Als ich den Zündschlüssel umdrehte und sich die Armaturenbeleuchtung einschaltete, sah ich die Uhr und das Datum. Wenn das kein Zeichen ist.

Meine Glückszahl ist zwar die 4, aber wenn das kein Zeichen ist… 🙂

Und dann bot sich mir im Außenspiegel auch noch dieses schöne Bild, das ich euch auch nicht vorenthalte.

Eine reibungslose Fahrt brachte mich gegen 17 Uhr ans Ziel . Zunächst suchte ich eine ideale Stelle fürs Übernachten und fand eine ruhige Strasse direkt am Meer, 15 Minuten von der Innenstadt entfernt, die auch auf Park4Night empfohlen wurde. Danach lenkte ich Paulina ins Centro von Bari. Also diese Stadt ist toll!

Bari!

Nur ein paar Schritte vom Centro entfernt, direkt beim Castello Svevo fand ich einen Parkplatz für Paulina. Wow, die Altstadt ist so beeindruckend und italienisch. Ich genoss jeden Winkel, saugte die Stadt in mich auf, fotografierte viel, amüsierte mich, wo italienische Gastronomen überall Tische aufstellten, kaufte mir diese schmackhaften Kringel, schlenderte Richtung Meer, genoss ehrlich gesagt die Blicke der italienischen Männer und gönnte mir abschließend einen – ok zwei – Aperol Spritz in Stefy’s Cathedral Coffee. Meine Güte war ich gut drauf! 🙂

ich besichtigte auch die Catedrale San Sabino und deren Crypta, wanderte durch die engen Gassen der area pedonale, amüsierte mich über den vielen Motorrad- und Vespa-Verkehr ebendort, fotografierte, lächelte, bestaunte die Architektur. Ich bin so gesegnet, dass ich das grade erleben darf. Es wurde mir bewusst, wie gut es mir in diesem Augenblick geht. Etta sagte, als sie noch hier war, dass ich das Lächeln wohl nicht aus dem Gesicht kriege. Und sie hatte recht.

Beim ersten Aperol Spritz erhielt ich von Alberto eine Nachricht. Jössas, den hatte ich fast vergessen. Aus einem Kaffee-Date wurde ein Abendessen um 20:00 Uhr. Beim zweiten Aperol Spritz fragte er mich, wo ich bin. Er holte mich in Stefy’s Cathedral Coffee ab.

Die Unterhaltung war schriftlich einfacher, als persönlich. Jeden Satz musste ich wie auch er in den Google-Translater eintippen und den jeweils anderen zum Lesen geben. Bis auf ein paar Brocken, die wir gegenseitig verstanden, verlief der restliche Abend genau so. Spannend, gell. 🙂

Das Essen war jedoch hervorragend. Seine Restaurantempfehlung war ein Volltreffer. Das Piccinni28 nur 8 Gehminuten von der Altstadt und vom Café entfernt.

Ein sehr empfehlenswertes Lokal mit einem äußerst witzigen und freundlichen Kellner, der mich auch verstand. Also nicht nur sprachlich. Mein Date gähnte die ganze Zeit, was mich nicht störte, er fadisierte mich ja auch. Nach dem Essen beendete ich das Fiasko. Er begleitete mich noch zu Paulina und riet mir lieber hier stehen zu bleiben, denn an dem Platz, den ich mir eigentlich ausgesucht hatte. Ich folgte seinem Rat und verbrachte eine angenehme Nacht in Paulina.

Am nächsten Morgen erwachte ich wirklich sehr zeitig, versuchte noch etwas zu dösen, und fuhr dann zum Flughafen, um meine beste Freundin Gabriele um 8:15 Uhr von dort abzuholen. Aber das ist natürlich wieder eine andere Geschichte.

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