29.03. – Arrivederci Casa Zaiana e Gargano

Nun ist es soweit. Mit ein bisschen Wehmut verließ ich die Casa Zaiana. Es ist schon erstaunlich, wie mir diese Location innerhalb von nur 24 Tagen ein Zuhause geworden ist. Trotz der Widrigkeiten, wie etwa die abenteuerliche Strecke bis 200 m vors Haus, der steile Ab- und Aufstieg zum Haus oder auch zum Strand, keine Heizung oder kein Strom in der unteren Ebene. Ich fühlte mich von Anfang an sehr wohl und aufgehoben, denn dieses Haus strahlt etwas aus. Und dann erst die Aussicht auf das schier unendliche Meer, dessen fleißig plaudernden Wellen die Klippe umspülen, auf der die Casa Zaiana thront. Auch dank der Besuche von lieben Menschen musste ich dann beim Zusperren und einem letzten Blick aufs Mare ein Tränchen verdrücken … oder zwei oder drei.

Der schwierigste Part steht Gabl und mir noch bevor. Nein, nicht die Fahrt. Sondern der dreimalige Aufstieg und Abstieg, um unser – vorwiegend mein – Gepäck und den restlichen Müll rauf zu Paulina zu schaffen. Fitnessstudio ist ein Schmarrn dagegen! Danke, liebste Freundin, hier nochmals fürs Helfen! Alleine hätte ich zwei Tage gebraucht. 😉

Die Belohnung war die Fahrt nach Monte Sant’Angelo. Genau das Stück des Weges zu unserer Foresta Umbra-Wanderung und dann noch ein bisschen weiter. Rauf die Berge und wieder runter die Berge und wieder rauf die Berge und wieder runter. Kurven über Kurven. Wieviel Kurven kann man in einen Felsen hauen?

Und dann zeigt sich eine Großstadt am Berg – Monte Sant’Angelo hat 11.900 Einwohner – die sich majestätisch auf dem Felsen erhebt. Wenn der Erzengel Michael 492 gewusst hätte, was die Hirten, denen er erschienen ist, und später die Normannen aus dieser Stätte machten, ich weiß nicht, ob er dann nicht weitergezogen wäre. 🙂

Blick ins Landesinnere des Gargano von Monte Sant’Angelo

Wenn ihr jemals in die Gegend kommt, es ist sehenswert und einen Besuch allemal wert. Vor allem natürlich der historische Stadtkern und der Blick hinunter ins Tal, aufs Meer und auf Manfredonia.

Das Highlight der Stadt ist die Wallfahrtskirche San Michele (no na net). Eine Grottenkirche, die im wahrsten Sinne des Wortes aus dem und in den Fels gehauen wurde und über viele Stufen hinunter zu erreichen ist (wieder Stufen, von denen wir heute schon genug hatten ). 😉

Demjenigen der die Grotte betritt werden übrigens sämtliche Sünden vergeben. Sollten wir gleich zwei Mal runter und rauf gehen. Das besagt das berühmte Bronzetor, was auch das älteste Apuliens ist. Wer mehr darüber wissen möchte, kann untenstehenden Link nachlesen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Monte_Sant%E2%80%99Angelo

Da die Kirche erst um 14:30 Uhr aufsperrte, überbrückten wir die Zeit mit der Stadtbesichtigung – übrigens wieder eine Menge Stufen – und bei köstlichen Bruschetta und Aperol. Der Padre war leider unbestechlich und öffnete nicht früher. Im Gegenteil – 3 Minuten zu spät konnten wir endlich eintreten! Vom Sündenerlass hab ich nicht wirklich was gemerkt, aber leichter fühle ich mich irgendwie schon. LOL

Endlich – Besichtigung kann beginnen. Was ihr hier seht ist alles unterirdisch – unterfelsisch genau genommen.

Ausgeschnauft und beeindruckt von dem, was sich uns unten bot, traten wir schlussendlich die letzte Etappe unserer gemeinsamen Reise an. Die Fahrt nach Bari. Schon x-Mal gefahren und immer ohne Probleme, führte mich diesmal das Navi über eine andere Route ins Centro. Abgesehen davon, dass wir so die bis dato günstigste Tankstelle Italiens fanden, plante ich nicht, dass wir nur mehr Zeit für einen Aperol und ein fades Focaccia hatten. Ich wollte Gabl noch zum Essen einladen. Der Plan ging leider ordentlich daneben, denn die Zeit schritt voran.

Next Step Flughafen – und weg war sie. Da war ich dann endgültig traurig und hab kurz überlegt, gleich nach Wien zu fahren. Ohne Scherz!

Ciao migliore amica!

Ich entschloss mich letztendlich doch weiter zu fahren und jetzt begann mein zweites Abenteuer. Die Reise alleine. Mein erstes Etappenziel war der Golfplatz San Domenico. Aber das ist eine andere Geschichte. Ciao amici!

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