Melbourne ruft! Hauptstadt von Victoria und Australiens größte Stadt mit einer Einwohnerzahl von 5,316.000 Menschen. Hafenstadt am Southern Ocean gelegen, Fluss Yarra (Birrarung) führt direkt durch den City Business District – kurz CBD genannt. Bekannt als Kultur-, Musik- und Sportszene, weshalb sie auch als Kulturhauptstadt Australiens gilt. Narrm – so die Bezeichnung der indigenen Bevölkerung – bedeutet in den östlichen Kulin-Sprachen ‚Busch‘. Soweit die Fakten.
Auf, auf aus dem herrlichen Prinzessinnen-Bett! Ich schlief natürlich hervorragend, nicht so, wie die Kollegin auf der Erbse. 🙂 Mit dem Uber fuhren wir zum Melbourne Markt. Dieser Markt ist nicht vergleichbar mit dem Adelaide Central Market, denn der ist ein reiner Foodmarket. Melbourne hingegen ist mehr ein ebenfalls überdimensionaler – fast möchte ich sagen „Flohmarkt“ – mit sehr guter Qualität an Lederwaren, Bekleidung, Bürsten, Hüten, Schuhen, Taschen, Musik, uvm. – und natürlich ein paar Food-Stände. Einer davon war unser erster Stopp und galt dem Kaffee, gleich am Anfang des Marktes. Ihr müsst wissen, Lara und Rudi wissen ein gutes Kaffeetschi sehr zu schätzen. Wenn ich diese Leidenschaft nur teilen könnt.
Für mein Frühstück gönnte ich mir zunächst eine sehr gute Heiße Schokolade und dazu ein Chicken-Avocado-Croissant. Da hinken wir in Österreich noch etwas hinterher mit der Vielfalt an gefüllten Croissants & Sandwiches. Gestärkt tauchten wir in das wuselnde Treiben des Marktlebens ein. Ein marktschreierisches Angebot später trank ich mein erstes Kokoswasser. Schmeckt herrlich, wurde ein bissi süchtig danach und freue mich schon auf mehr davon.
Beim Kokoswasser blieb es nicht. Lara entdeckte ein feines Standl mit Sommerkleidern und -blusen. Sie erstand ein Kleid, ich ein leichtes Leinen-Blüschen in hellblau-weiß gestreift um 45 AUD (= €27,00). Das rosarote hab ich dann nicht genommen, aber das kommt später noch. 😉
Nach dem Marktbesuch schlenderten wir Richtung CBD. Die beiden Hiking-Begeisterten führten mich in eine kleine Gasse – also für Melbourne-Verhältnisse selbstredend, in Wien wäre es eine normale Strassengröße – an das ein Outdoor-Geschäft dem nächsten folgte. Ein kleines Outdoor-Paradies! Das Foto zeigt jetzt nicht direkt die kleine Gasse, aber gleich die nächste Quergasse unweit der Victoria University.
Sightseeing per pedes
Das beste, um eine Stadt zu erobern, ist sicher zu Fuß. Mein Ons waren sehr nützlich! Flotten Schrittes gings durch Melbourne CBD. 14.818 Schritte für 9,5 km waren es letztendlich! Bin ich froh, dass ich gut zu Fuß bin. 🙂
Impressions of Melbourne CBD
Mich begeisterte die Stadt von Anfang an. Sie ist zwar viel größer als Adelaide und auch mehr als doppelt so groß wie Wien, aber unglaublich grün und nicht hektisch. Wolkenkratzer wechseln sich mit historischen Gebäuden ab, viele große Parks laden zum Verweilen ein, buntes Treiben am Ufer des Yarra Rivers, diese unglaubliche Freundlichkeit der Menschen uvm. bilden diese pulsierende Metropole und machen sie zu etwas besonderem. Ich lebe eindeutig im falschen Land!
Vielfalt und Abwechslung
Wir sahen und unternahmen wirklich viel: zB. einen großen Protestmarsch gegen Israel – daher waren einige Straßen zeitweilig gesperrt und ein riesiges Polizeiaufkommen bemerkbar – wir begegneten Father Christmas – wie Santa Claus in Australien heißt, marschierten durch entzückende kleinere Gassen, in denen reges Kaffeehaus- und Pub-Leben herrscht, spazierten zwei mal an Chinatown vorbei und fuhren auch ein kurzes Stück mit der Tram. Die ist im CBD nämlich kostenfrei! Da können sich die Wiener Linien noch ein Stück abschauen.
Positiv fielen mir auch die vielen Strassenmusiker:innen auf, die alle hervorragend performten. Eine ist mir besonders im Gedächtnis geblieben – Umbra Moon – die vor einem großen Einkaufszentrum ihr Bestes gab.
Nicht zu vergessen die Künstlerstraße Hosain Lane, in der sich sämtliche Graffiti-Künstler der Welt scheinbar vereint haben.
So ein Marsch macht ein bisschen hungrig. Für ein spätes „Mittagessen“- ja ja, das bisher geschriebene haben wir alles bis 15:00 Uhr erledigt – sind wir zum Yarra Fluss mit der Tram gefahren und haben uns einen kleinen Snack gegönnt. Aperol darf auch nicht fehlen, war es doch immerhin ein wunderbares, italienisches Restaurant. Das wäre mein zweiter Lieblingsplatz, wenn ich hier wohnen würde.
Eine Schifffahrt, die ist lustig, eine Schifffahrt, die ist schön!
Aber nicht nur zu Fuß ist eine Stadt gut zu erobern, auch per Schiff geht das wunderbar. Und man muss nicht gehen, um was zu sehen …
Wir beschlossen eine einstündige Bootstour am Yarra River zu machen. Der Yarra River ist vergleichbar mit der Donau – also mit der richtigen Donau, nicht mit dem Donaukanal, falls das wer von meinen geneigten Leser:innen dachte. Er fließt mitten durch Melbourne und führt an sehr schönen Plätzen vorbei. Man bekommt schon einen guten Eindruck von der Stadt, in der sich sogar das Industrieviertel am Ufer des Yarra ansehnlich zeigt.
Schnell online drei Tickets gebucht und am kleinen Kiosk am Pier eingelöst. Das war wohl schicksalshaft, denn dort traf ich meinen zukünftigen Mann – so meinte zumindest Rudi.
Bittesehr 🙂
Meine „Verlobungszeit“ war nicht von langer Dauer gesegnet, denn unser Bateaux Bouche legte an. So heißt es in Paris, in Melbourne River Boat, sieht aber genauso aus. Somit trennten mein unbekannter Doch-nicht-Zukünftiger und ich uns schon wieder.
Ein paar schöne Eindrücke von der Bootsfahrt.
Nach dieser geruhsamen Bootstour verabredeten wir uns mit einem ehemaligen Schulkameraden und guten Freund von Lara – Richard, genannt Drakey – beim Tor zu Chinatown. Euch aufmerksamen Leser:innen ist sicher aufgefallen, dass ich vorhin erwähnte, zwei Mal an Chinatown vorbeigegangen zu sein. Tja, das war das zweite Mal. 🙂
Kurzes Abendessen und dann auf zur nächsten Bar. Leider schafften wir es aus Zeitgründen nicht, die Bar aufzusuchen, auf die ich Online aufgrund ihres geilen Namens aufmerksam wurde. Liegt sie doch etwas abseits vom Schuss. Die Bar heißt „Life is too short-Bar“. Das hat natürlich einen Hintergrund. Meine liebe Freundin Anett und ich sagen immer „Das Leben ist zu kurz, um schlechte Weine zu trinken“ – die Melbourner Bar wäre Programm gewesen. Bei meiner nächsten Australien-Reise schaffe ich es bestimmt, dort vorbeizuschauen.
Dafür entführte uns Drakey in eine sehr nette Outdoor-Bar, die direkt oberhalb des Afloat und vis a vis unsere Italieners angesiedelt ist. Mit Blick aufs Pool des Aflots und lauter fancy people.
Ein weiteres Highlight stand auf unserer Liste der Dinge, die wir sehen wollten. Eine groß angekündigte Lichtershow am Yarra River – die Crown spectacular Christmas Light Show an der Southbank. Wir waren ohnein in der Nähe, also nichts wie hin, damit wir nichts verpassen. Obwohl die Show sowieso alle 15 Minuten wiederholt wird. Was soll ich euch sagen. Seht selbst. 🙂
Das war unser Tag in Melbourne. Uber brachte uns in unser sagenhaftes Cityhouse, wo wir alle drei alsbald in Morpheus Armen versanken. Und morgen gehts nach Mt Martha, zu Onkel Joe. Aber das ist – ihr wisst es schon – ein andere Geschichte. Ciao eure V.