17.09.2021: Es ist bereits Freitag und ich bin noch nicht sehr weit gekommen. Aber mein Besuch in der Heimat war es allemal wert, einen Tag später in den Süden zu kommen. Also auf gehts zu meiner Reha-Freundin Silvia, die im steirischen Apfelland wohnt!
Karin und Reinhard schliefen noch, als ich mich auf den Weg machte. Ich beschloss, dass mein Weg das Ziel sein wird. Deshalb fuhr ich über das „G’hackte“. Du weißt nicht, was das „G’hackte“ ist? Ganz einfach: Überland, auf den kleinsten Wegen, nicht mal Bundesstrassen, wenn möglich. Das sind meiner Erfahrung nach die schönsten Routen.
Charly und ich schlugen den Weg über Ruprechtshofen – vorbei am Haus in dem ich aufwuchs (war ein seltsames Gefühl) – Richtung Wieselburg.
Die von mir gewählte Strecke führte mich vorbei an Scheibbs und auf der Zellerrain Strasse durch das traumhaft schöne Ötscherland. Weiter auf der Mariazeller Strasse durchs ebenso schöne Mariazeller Land. Das Wetter war perfekt und der Transporter glitt die Kurven entlang wie ein elegantes Cabriolet, nur nicht so flott. 🙂
In Turnau fiel mir ein Wegweiser zum Pogusch ins Auge. Da musst ich nicht lange überlegen, war ich doch noch nie dort, wo sonst die Wiener Society auf ländlich macht.
Erwartet hatte ich allerdings eine romantische Berghütte mit schmackhafter Hausmannskost. Meine Überraschung war natürlich groß, wie du dir denken kannst. Ja, es gibt diese romantische Berghütte, aber innen beherbergt es ein höchstmodernes Restaurant, groß und geschmackvoll gestylt, alles an die steirische Landeskultur angepasst und im perfekten Steirereck-Stil. Auf dem großen Areal gibt es außerdem noch zwei weitere Hütten für Übernachtungen, einen Hubschrauberlandeplatz, und ein riesiges Glasgebäude, von dem ich leider nicht weiß was es beherbergt. Wow! Für die Leser:innen, die nicht aus Österreich sind, das Steirereck ist Österreichs bestes Lokal laut Gault Millau und Falstaff-Magazin. Ohne Reservierung geht dort gar nichts!
Ich war dankbar, an der Schauküchen-Theke Platz nehmen zu dürfen. Aufgrund der Preise bestellte ich mir nur eine Vorspeise und ein Soda-Zitron. Gebackene Steinpilze an einer leichten Remoulade, mit Saiblingscaviar, Zitronenöl und Petersilie. Aquaplaning auf der Zunge. Ein wirklich fescher Sitznachbar bestellt sich die Ente. Leider war er in Begleitung einer russischen Schönheit. Naja, so fesch war er auch wieder nicht. Meine Steinpilze schmeckten so gut, dass ich mir anstelle einer Nachspeise eine zweite Portion vergönnte. Dennoch ging ich hungrig aus dem Lokal. 🙂
Danach ging’s zurück nach Turnau, um wieder auf meiner ursprünglichen Route weiter ins Apfelland zu fahren. Die Steiermark ist wirklich schön! Der Weg dorthin war mir schon ein bisschen bekannt, zumindest streckenweise. Bad Radkersburg liegt ganz in der Nähe, wo ich vergangenes Jahr meine Reha verbrachte. Dort lernte ich auch Silvia kennen. Wir verstanden uns von Anfang an sehr gut und teilten die Leidenschaft für Nordic Walking.
Silvia und Family wohnen in Pichla. Nein, das ist kein Tippfehler, es ist Pichla und nicht Pichlarn. :-). Silvia wollte um 18:30 Uhr zuhause sein, also hatte ich noch ausreichend Zeit.
Plötzlich hieß mich die Riegersburg willkommen. Diese Einladung konnte ich natürlich nicht ablehnen. Das nächste Highlight dieser bisher kurzen Reise war der Besuch dieser sehr beeindruckenden Burg. Hexen, historische Waffen und die Geschichte der Burg nahmen 2 Stunden in Anspruch. Perfekt um pünktlich in Pichla zu sein.
Silvia, ihr Mann Christian, Tochter Sarah und Freund David begrüßten mich sehr herzlich. Und gleich tratschten wir Zwei viel und Silvia bereitete köstliche Brötchen und Spaghetti vor. Ich war ja doch noch ziemlich hungrig. Um 22 Uhr war ich hundemüde und schlief tief und fest bis 4 Uhr!
Bei meiner Rückreise mache ich nochmals einen Stop bei ihnen, denn da haben wir mehr Zeit und werden vielleicht auch eine Runde Nordic Walken. Aber das ist eine andere Geschichte …