04.06. – Überraschungen in Bled!

Ist das nicht ein traumhaft schöner Blick? Den hatte ich von meinem Nachtquartier am See. Und den auch. 🙂

Um 8:15 Uhr wurde ich jedoch unsanft geweckt und erlebte die erste Überraschung. Das erste Klopfen an Paulinas Fenster ignorierte ich zwar. Das zweite, heftigere Klopfen nicht mehr. Ich entfernte Ohrstöpsel und Schlafmaske und spähte noch etwas verschlafen aus Paulina raus. Zwei uniformierte Ladies von der Stadt (keine Polizistinnen) begrüßten mich zwar höflich, aber ihr Blick bedeutete wohl nichts Gutes. Papiere bitte, was ich hier mache, und wie lange ich denn schon hier sei. Ich erwiderte, dass ich gestern Abend gekommen bin, das Schild sagt über Nacht kostenfrei und ich habe ab 8:00 Uhr morgens mit Easypark die Parkzeit eingestellt, damit ich keine Parkstrafe erhalte. Also alles im grünen Bereich – dachte ich.

Lange Rede, kurzer Sinn – Kostenpunkt €200,00, weil in ganz Slovenien wild campen verboten sei. Nach einigen Erklärungsversuchen, dass ich ja hier nicht campe, sondern lediglich im Auto schlief und viel „Gesudere“ meinerseits, bot sie mir die Minimalgebühr von €41,50 an, die ich dann auch sogleich beglich. Nach diesem Erlebnis reduzierte sich mein erster Eindruck der Begeisterung schlagartig nach unten.

Der Bleder Campingplatz ein paar wenige KM entfernt hatte zum Glück noch Platz für mich, da ich so früh eintraf. Nichts Schlechtes, das nicht auch was Gutes birgt.

Paulina und ich schlugen Quartier auf und erfreuten uns an sehr angenehmer und netter Nachbarschaft von zwei deutschen Paaren und einem englischen Paar- jeweils mit Hunden. Ich freundete mich rasch an, vor allem mit Ulrike, die mit ihrem Mann Rolf in einem witzigen Wohnwagen unterwegs war. Am späteren Vormittag öffneten wir in Ermangelung von Prosecco meine Flasche Rotwein, die ich aus Ungarn mitgebrachte, und machten es uns unter dem Vordach der beiden trotz Regens gemütlich. Als ihr Mann Rolf von seiner Radrunde zurück kam, gesellte er sich zu uns und gestand, dass er ebenfalls schon ein erstes Glaserl Rotwein „tschecherte“. 🙂

Der Regen hörte am frühen Nachmittag auf. Ich nutzte die Gelegenheit für einen Walk um den See bzw. nach Bled und auf die Bleder Burg. Der Weg um den See ist perfekt ausgebaut und gepflegt. Wie überhaupt hier alles sehr sauber und gepflegt ist. Nach zirka 3/3,5 km Walking erreichte ich die Burg Bled. Der Aufstieg war anstrengend, aber nicht zu lange. Oben angekommen erwartete mich die weitaus angenehmere Überraschung des Tages – ein Mittelalterfest, eine wunderschön renovierte Burg mit einem tollen Ausblick.

Der Blick von der Burg war fantastisch! Seht selbst.

Der Hunger überfraute mich langsam, so trabte ich wieder runter und labte mich erneut im Ristorante Spica. Diesmal gönnte ich mir eine herrliche Pizza mit Lardo, zwei Glaserl Prosecci und der Bleder Cake bildete natürlich den süßen Abschluss.

Danach gings zurück zum Campingplatz, wo die Platznachbarn und ich einen sehr feinen Abend bei Tratsch und Trank genossen. Ich freute mich schon auf den nächsten Tag, aber das ist eine andere Geschichte.

03.06. – Dobrodošli v Sloveniji!

Der Besuch beim Herkuleshof stärkte auf vielfältige Weise unseren Kopf, unsere Seele und auch unseren Magen. So waren wir bestens gerüstet für die Weiterreise nach Slovenien zum wunderschönen Bleder See. Ich war das erste Mal dort und war begeistert von der Schönheit des Sees und der Umgebung. Lara und Rudi checkten im Grand Hotel Toplice ein.

Blick vom Ristorante und von Paulinas und meinem Nachtquartier

Ich suchte mir mit Paulina ein gemütliches Übernachtungs-Plätzchen in Seenähe. Und die park4night-App führte mich direkt an das Seeufer bei der Promenade zu einem Bezahlparkplatz, der über Nacht kostenfrei war. Juhuu, besser gings nicht. Blick zu den Marichs, gleich beim Restaurant, in dem wir später am Abend köstlich gespeist haben, ruhig in der Nacht.

Im Restaurant Spica – ich kanns wirklich empfehlen – haben wir, wie schon erwähnt, sehr gut gegessen. Spare Ribs, Pizzen und den berühmten Bled Cake. Bled Cake entpuppte sich – Achtung Albert, etwas für dich! – als eine der besten Cremeschnitten, die ich je gegessen habe. Schmatzofatz gut. Ein tolles Feuerwerk hieß uns abschließend noch willkommen. 🙂

Einige Prosecci und Bierchen später begaben wir uns zur wohlverdienten Nachtruhe. Die Marichs mussten früh raus, weil sie ihren 21-tägigen Julische Alpen Trail starteten und ich vom Großglockner und der Fahrt müde war. Außerdem plagte mich ein immenser Muskelkater, der insgesamt 4 Tage andauern sollte. Auf den den morgendlichen Schwumm im See freut ich mich schon – aber das ist eine andere Geschichte.

03.06. – Durch das zauberhafte Mölltal!

Es müssen zwei allerliebste Australier kommen, um mir auf dem Weg nach Bled ein Traumplätzchen zu zeigen. Im zauberhaften Mölltal befindet sich der Herkuleshof. Oben auf der Anhöhe des Danielsberges mitten im Wald versteckt es sich. Mit eigener Kapelle ist es ein sehr beliebter Platz für Hochzeiten. Und Hannes ist ein wunderbarer Gastgeber. Lara und Rudi kennen ihn von ihrem Alpe-Adria-Hike von vor 5 Jahren, der beim Herkuleshof vorbei führt. Und Hannes war auch schon mehrmals in Australien, da sein Lebensgefährte Australier ist. Somit sind sie sozusagen alte Bekannte und wir wurden deshalb köstlichst mit Kärntner Kasnudeln und Salat verwöhnt. Und das, obwohl er voll mit einer Hochzeit eingesetzt war.

Über die Location könnte ich stundenlang schreiben, aber die Fotos sprechen für sich.

Und dann noch die Hochzeit in der hauseigenen Kapelle. Ein Traum!

Und dann gings weiter mit Paulina nach Bled. Aber das ist eine andere Geschichte!

02.06. – Fortsetzung: Ein Platintag – unvergessen!

Endlich kann ich euch die versprochene Fortsetzung dieses Platintages schreiben.

Wie gesagt starteten wir in 2.369 m von der Kaiser Franz Josef Höhe runter nach Heiligenblut auf 1.288 m. Der erste Abschnitt direkt hinunter von der KFJ-Höhe ging schon mal relativ steil über unregelmäßige „Holzstufen“, die in Wahrheit Rundlinge waren und bei denen man bei jedem Schritt höllisch aufpassen musste, um nicht daneben zu treten. Dann würde es nämlich das letzte Mal runter gehen …

Bei der schon erwähnten Hängebrücke unten am Gletschersee angekommen, pausierten wir ein erstes Mal, um Laras und Rudis berühmtes „Rescue Snake“ Bild zu machen. Die Rescue Snakes sind Haribo-Schlangen. 🙂

Nach der kleinen Stärkung gings weiter und die Landschaft begann sich langsam zu transformieren. Nach Schneefeldern und Steinlandschaft wurde es schrittweise grüner. Was aber nicht bedeutet, dass es weniger steil wurde. Ganz im Gegenteil. Nach bereits ca. 4 Stunden hiking, wartete ein Teilstück auf uns, bei dem mir meine Kräfte ausgingen und ich an meine Grenzen kam. Nicht bergauf. Bergab!!

5-6 Aufstiege gab es ebenfalls zu bewältigen. Normalerweise habe ich damit keine Probleme. Der Bandscheibenvorfall und der anstrengende Abstieg zollten jedoch seinen Tribut. Nur mit Mühe schaffte ich die nicht minder steilen bergauf-Strecken.

Aber auch die Schmalheit der ausgetrampelten Wege möchte ich nicht unerwähnt lassen. Phasenweise so schmal, dass ich die Füße hintereinander aufsetzen musste. Aber nicht, weil ich so große Treter habe, sondern die Pfade wirklich schmal waren. Und nicht gesichert. Kein Geländer, kein Seil, kein nichts! Leider spiegeln die Foto das nicht wider. Bei einem besonders schmalen und steilen Stück wäre ich fast abgestürzt. Ein gut verstecktes Kabel, das ich zu spät gesehen habe, brachte mich ein bisschen ins Rutschen, ich stolperte über meine Stöcke und bin mit einem Bein knapp über dem Abgrund gehangen. Schock pur! Nach einem kurzen Aufschrei meinerseits, setzte ich etwas zittrig meinen Walk fort.

Es ist schon ganz schön grün geworden und die Flora wechselte von Latschen und Geflecht auf Bäume und Almwiesen. Wir nahmen auch schon die ersten Kuhglocken und zufriedenstellendes Gemuhe war.

Die Marichs sprachen schon die längste Zeit von der Hütte, in die wir einkehren wollen, von Kaiserschmarren und kühlem Weißbier. Lechz …

Nur sichtbar wurde sie nicht. Ich hab schon den 2. Gang eingelegt, um schneller die ersehnte Labstelle zu erreichen. Tja, was soll ich euch sagen, erst nach weiteren 2 Stunden und erst 1 Stunde vor Ende des Hikes, zeigte sich diese doofe Hütte endlich. Ja, das „doof“ nehme ich selbstverständlich zurück.

Bricciuskapelle – jetzt ist es nicht mehr weit zur Hütte …

Wir wurden von mehreren Seiten auf Wolfgang, seines Zeichens Hüttenwirt, vorbereitet. Er sei grantig und grumpelig und pöbelt seine Gäste an. Besonders die weiblichen. Wir lassen uns überraschen. Wolfgang, ein steirisches Urgestein, das sich nach Kärnten verirrt hat, war tatsächlich von Gestalt ein Bär. Somit tauften wir ihn auf „Grumpy Bear“, was Lara und Rudi sehr amüsierte. Sein Talent für Tourette war erstaunlich, aber doch irgendwie amüsant. Ich packte ihn beim Schmäh und somit hatten wir auf der Hütte die größte Gaudi mit ihm.

Endlich Hütte!

Nach der riesigen Portion Pfannen-Gröstl, zu dem wir noch Anna – ihr wisst noch, sie war mit ihrem süßen Hund Frieda unterwegs – einluden und zwei alkoholfreien Weizenbieren für mich (Elektrolyte zwecks Stärkung), machten wir uns auf den letzten Teil nach Heiligenblut.

Fazit: Ein unbeschreibliches Abenteuer für mich, mit wunderschönen, unauslöschlichen Eindrücken. Dankbar, beeindruckt, beseelt und voller Glück beendete ich diese Herausforderung. Mein großer Dank gilt Lara und Rudi, dass ich mit ihnen diesen Platintag erleben durfte. Ich kanns nur jedem empfehlen, über ab und zu über seine/ihre Grenzen zu gehen. Es muss ja nicht die 1. Etappe des Alpe-Adria Trails sein!

02.06. – Ein Platintag – unvergessen!

Seit Tagen überlege ich, wie ich diesen 2. Juni 2023 betiteln bzw. beschreiben soll. Ich finde keine Worte, denn dieser Tag war – ohne Übertreibung – ein unvergesslicher, unbeschreiblicher, fantastischer und schlichtweg perfekter Platintag (Platin ist für mich das edelste, wertvollste und schönste Edelmetall)! Aber lasst euch erzählen, was ihn für uns so einzigartig machte.

Auf Josefs Campingplatz fühlten Paulina und ich uns sehr wohl. Es war zwar ein guter, aber sehr kurzer Schlaf. Möglicherweise war ich im Unterbewusstsein schon aufgeregt auf das, was der Tag bringen mag. Nach einer herrlich heißen Dusche holte ich Lara und Rudi in ihrer Pension ab. Das war quasi meine Aufwärmrunde, da der Weg zwar nur ca 10-15 Minuten dauert, aber doch etwas steiler bergauf in die Ortschaft führt. Also aufgewärmt war ich schon einmal für unseren Hike der ersten Etappe des Alpe Adria Trails! 🙂

An diesem Tag – eigentlich schon ab dem Vortag – war das Glück auf unserer Seite. Alles lief smooth, ohne dass wir etwas dazu tun konnten. Es begann damit, dass nicht klar war, ob der Trail schon geöffnet und der Shuttle zur Kaiser Franz Josef-Höhe fuhr. Und was soll ich euch sagen. Genau an unserem Ankunftstag wurde der Trail eröffnet und der Bus fuhr auch das erste Mal zum Ausgangspunkt der Wanderung. Statt 110 Euro nur 17,00/Person für die Fahrt. „Gegen das Glück kann man sich nicht wehren“, sagt meine Tante immer, und sie hat recht damit. Und das war nicht das Einzige.

Ist das nicht beeindruckend und atemberaubend!

Das Wetter war absolut fantastisch! Blitzblauer Himmel, keine Wolke – und das den ganzen Tag. Der Glockner und seine felsigen Verwandten lächelten uns ohne die klitzekleinste Eintrübung ganztägig an, als ob sie auf uns Acht geben wollten. Die Tage vorher und nachher Wolken, Regen, Wind. Danke Universum!

Pünktlich um 9:00 Uhr holte uns Christian mit dem Shuttlebus ab und brachte uns Drei sowie Anna und ihre entzückende Hündin Frieda zum Ausgangspunkt. Die Kaiser Franz Josef Höhe befindet sich auf 2.369 m ü.d.M. direkt vis a vis vom mächtigen, beeindruckenden und majestätischen Gipfel des Großglockners. Und wieder überraschte uns Positives, nämlich die Temperatur. Perfekte milde 18°, kein Wind! Normalerweise ist das nicht so, haben wir uns sagen lassen.

Bevor wir starteten besuchten wir noch die sehr informativen Ausstellungen und sogen diesen atemberaubenden Blick in die Tiefe und auch den in die Höhe in uns auf. Wir grinsten von einem Ohr zum anderen und sprachen kaum ein Wort so überwältigt waren wir.

Der nächste Glücksfall war, dass das Swarovski-Haus ebenfalls den ersten Tag geöffnet hat. Außerdem waren sehr wenig Menschen vor Or und auf dem Trail. Der nächste Tag wäre furchtbar gewesen, denn 200 Triker kündigten sich zu einem Event an.

Murmeltiere zeigten sich und eines war besonders mutig. Es kletterte die steile Mauer zum Swarovski-Haus rauf, drehte dann doch lieber wieder um. Vielleicht hat es auch kein Englisch gesprochen. Übrigens – ich habe ENDLICH gecheckt, wie ich Videos auf meiner Seite einstelle. Hat eh nur ein paar Monate gedauert) 🙂 Deshalb kommt ihr nun auch in den Genuss meines ersten und einzigen Murmeltiervideos.

Die Zeit verflog so rasch, plötzlich war es schon fast 11:30 Uhr und wir begannen unseren Hike.

Der erste Schritt auf die zunächst steilen Stufen hinunter zum Gletschersee ist gesetzt. Aber macht euch selbst ein Bild.

Sieht nahe aus, ist es aber nicht. Definitiv nicht. Christian zeigte uns bei der Ankunft noch von welcher Seite wir die „kleine“ Hängebrücke ansteuern sollen. Also ich hab sie von oben als winzig wahrgenommen. Alleine das zeigte schon, wie tief es bis unten zum See und zu dieser Brücke in der Realität ist.

Das ist sie dann in Wirklichkeit.

Die Farbe des Gletschersees ist unbeschreiblich. Eisblau, weiß, surreal wie überhaupt dieses ganze Bergmassiv hier oben einen surrealen Eindruck macht. Jedoch im positivsten Sinne. Rudi meinte, Lara und ich grinsen zu viel. Dabei erging es ihm nicht anders. Unter der Brücke beginnt ein Wasserfall, der das Gletscherwasser weiter ins Tal befördert und als Trinkwasser Verwendung findet.

Dieser Tag ist unbeschreiblich und steht bei mir im Ranking der tollsten Tage meines Lebens ganz oben. Dieses Abenteuer werde ich so schnell nicht vergessen. Es geht weiter mit dem Hike und meiner Schilderung. Aber erst beim nächsten Eintrag, wenn ich die Fotos, die Rudi für mich schoss, bekomme. Videos, Fotos und Run Tastic leerten meinen Handyakku leider sehr rasch. Ich hatte zwar die Powerbank dabei , aber blöderweise das Chargerkabel vergessen. 🙁

Hier noch die Impressionen, die ich noch machen konnte. Fortsetzung folgt.

No words needed.

01.06. – Der Weg ist das Ziel!

Die Nacht war kurz und verdauungstechnisch durchaus eine Herausforderung. Ab 3:40 Uhr wachte ich nach vierstündigem Schlaf stündlich auf und um 6:30 Uhr gab ich den Versuch auf, doch noch etwas zu schlafen.

Lara und Rudi erwarteten mich ohnehin um 8 Uhr in ihrem Hotel Lassauerhof. Dort durfte ich ihre Dusche nutzen. Noch eine gemeinsame Tasse Tee und Kaffee und dann machten wir uns auf den Weg Richtung Süden.

Die Strecke meiner Wahl führte uns zunächst leicht westlich nach Bayern über Schneitzelreuth und Bad Reichenhall weiter nach Lofer und Saalfelden am Steinernen Meer bis Zell am See, wo wir Halt machten. Ein wunderschönes Stück Österreich. Das patriotische Herzerl schlug stolz in meiner Brust ob der schönen Landschaft. So oft bin ich ja auch nicht in der Gegend.

Das Wetter war uns sehr hold, ebenso der Verkehr. Von der Terrasse des Zeller Casino-Hotels erfreuten wir uns an dem herrlichen Blick auf den Zeller See sowie an Apfelstrudel, Bierchen für den Herren und Prosecco für die Ladies.

Zeller See von der Terrasse des Casino Hotels aus.

Der Verdauungspaziergang an der schönen See-Promenade und zurück durch die Zeller Innenstadt machte uns etwas hungrig. Somit besorgten wir noch Prosciutto, Ziegenkäse, Humus, Kirschparadeiser und Gebäck, was wir dann im kleinen Park vis a vis des Casino-Hotels sehr genossen.

Gestärkt gings weiter über eine der, wenn nicht DIE imposanteste alpine Strassen der Welt – die Großglockner Hochalpenstrasse. Für mich eine Herausforderung. Für mich deshalb, weil ich die Strecke bis zum Fuschertörl schon einmal gefahren bin, damals mit dem besten Ex-Liebsten, und ich mich sehr zusammenreißen musste, dass ich nicht Angst bekomme. Besonders die Kurven, die nur durch kleine Begrenzungssteine „gesichert“ sind und es ebendort besonders tief hinunter geht, haben ihr Wirkung bei mir nicht verfehlt. Oh Mann! Ich verrate euch jetzt etwas. Meine allergrößte Angst ist, die mir sogar tlw. Albträume verursachte, dass ich in die Tiefe stürze! ich bekam damals wirklich nasse Hände.

Diesmal wusste ich schon, was auf mich zukommt und daher kurvten wir souverän dem Ziel immer näher. Paulina, obwohl sie sich ob der steilen Steigungen schwer tat, schnurrte brav Meter um Meter hinauf.

Im Auto wurde es mehr und mehr still, denn wir alle Drei waren überwältigt von der atemberaubenden Schönheit dieser Berge und der nicht minder atemberaubenden Strecke.

Nächster Stopp Fuschertörl. Und der erste Blick auf Österreichs höchsten Berg – den Großglockner!

Der Berg links hinten mit den beiden Spitzen (großer und kleiner Glockner) ist es,
falls ihn irgendwer doch nicht kennen sollte. 😉
Auch Paulina ist beeindruckt!

Von nun an gings bergab zu unserem heutigen Ziel. Langsam und bedacht chauffierte ich meine Lady die steile Strecke runter. Und dennoch rauchten die Bremsen! Aber wir schafften alles ohne Blessuren und meine australischen Freunde staunten ob der Schneemassen (obwohl es laut Experten-Auskunft heuer nicht viel Schnee gab).

Heiligenblut – ein Kleinod in den Bergen. Wer von euch war schon mal in Heiligenblut? Also ich war noch nicht in diesem entzückenden Ort. Und es brauchte zwei Australier, die auf den Tag exakt vor 5 Jahren schon mal hier waren, um diesen Flecken Erde kennenzulernen. Das bekannteste an dem Ort – neben dem Großglockner – ist sicher die markante Kirche.

Ich brachte die beiden zu ihrem Quartier in die Pension Bergkristall. Sebastian – der Betreiber – erinnerte sich noch an Lara und Rudi und hieß sie herzlich willkommen. Ich selbst suchte ein schönes Übernachtungs-Plätzchen und entschied mich dann im hiesigen Campingplatz im Tal Quartier zu beziehen. Dieser entpuppte sich als absoluter Volltreffer! Wunderschön gelegen direkt neben der Möll, mit Blick auf die Kirche und auf den Großglockner, nur Wiesenplätze, saubere Duschen, witziges Restaurant, kurzer Weg hinauf in die Ortsmitte und und ein sehr netter Betreiber namens Josef Fleissner, der außerdem gerne die eine oder andere Geschichte seines Lebens zum Besten gab. So erfuhr ich unter anderem, dass er früher für Arnold Schwarzenegger in Hollywood tätig war. Herz, was willst du mehr! Highly recommended: Nationalpark Camping

Später wanderte ich den kurzen Weg hinauf zu Lara und Rudi, wo wir gemeinsam auf deren Balkon die Reste des mittäglichen Jauserls verputzten. Bald danach machte ich mich auf den Rückweg, denn wir wollten ja fit sein für den nächsten Tag. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich euch gerne beim nächsten Mal erzähle.

Australia meets Austria und was das mit dem Großglockner zu tun hat!

Es begann vor 3 Jahren, als der beste Ex-Liebste und ich in Italien urlaubten. In Bassano del Grappa aßen wir wieder in unserem Lieblings-Ristorante Osteria Terraglio. Am Nebentisch nahm ein schon im ersten Augenblick sehr sympathisches Paar Platz. Das Englisch war kein amerikanisches, aber auch kein british-Englisch. Für mich Grund genug zu fragen, woher sie denn kommen. Australien …

… und so begann eine wunderbare Begegnung, die – und das kann ich mit Sicherheit sagen – eine internationale Freundschaft wurde. Mit Lara und Rudi bin ich im regelmäßigen Austausch und über Social Media Kanäle verbandelt. Ihre liebe Einladung nach Adelaide nehme ich sobald ich das Geld beisammen habe, sehr gerne an. Doch etwas Wunderbares ist eingetreten – sie sind nach Covid dieses Jahr wieder in Österreich und wollen ihren Alpe-Adria Trail fertig marschieren, den sie vor ein paar Jahren schon absolviert hatten. Lediglich die erste Etappe konnten sie nicht antreten (man beachte das Wortspiel), denn Lara hatte einen gebrochenen Knöchel und Rudi hatte ein paar Tage vorher einen Segway-Unfall.

Sie haben mich gefragt, ob ich sie ein paar Tage bei ihrem Urlaub begleiten und diese erste Etappe mitgehen möchte. Die Gelegenheit ist natürlich ideal, sie zu treffen. Und was daraus geworden ist, erzähle ich euch gerne in den folgenden paar Tagen. Ciao eure V

31.05. – Vorfreude auf die Marichs

Endlich ist es soweit. Selten war ich so aufgeregt. Noch schnell beim Hornbach die Power-Batterie und ein Solarpanel für Paulina gekauft und dann gings Richtung Salzburg. Lara und Rudi Marich kamen um 13:00 Uhr am Salzburger Bahnhof an und checkten im Hotel Lassauerhof ein! Ich kam gg. 14:00 Uhr an und sie warteten auf mich am Rooftop des Hotel Imlauer Pitter. Für Paulina fand ich tatsächlich gleich ums Eck vom Hotel einen Parkplatz, der auch als Übernachtungsplatz für uns taugte.

Noch ein paar Schritte und dann fielen wir Drei uns sehr freudig in die Arme. Den Marichs erging es genauso wie mir. Rudi versicherte mir, dass sie „so excited“ waren, als wir vereinbarten in Österreich zu treffen und ich sie tatsächlich ein paar Tage ihres Urlaubs begleiten werde.

Nach regem Austausch, ein paar Aperol für Lara und mich und ein paar Bierchen für Rudi sowie einem Gemeinschaftsfoto mit dem herrlichen Ausblick auf die „Hohe Feste“ präsentierte ich stolz meine Paulina, die sie ja aus meinen Italien-Reiseberichten kannten.

Danach erkundeten wir Salzburg, marschierten gemütlich die Promenade entlang, überquerten eine der Brücken in die Innenstadt, ich zeigte den Beiden den Domplatz, erzählte von „Jedermann“, und gab gerne mein sehr bescheidenes Wissen über Salzburg preis. Das hat den Vorteil, dass man Leute nicht überfordert. 🙂

Salzburg zeigte sich von seiner allerschönsten Seite. Kein Regen, sondern Sonne satt, und – man glaubt es kaum – so wenige Menschen wie ich es in der Innenstadt Salzburgs noch nie erlebt habe. Es war wirklich angenehm durchzuschlendern, das Eis genießen zu können, ohne dass einer einem das Stanitzel aus der Hand schlägt, Fotos ohne Menschenmassen machen zu können. Ein Träumchen. Aber seht selbst.

Am Abend genossen wir im Hofbräu Garten vom Hotel Imlauer ein wunderbares Essen. Hab ausnahmsweise keine Fotos vom Essen gemacht. 🙂 Spargel-Vorspeisen für uns Drei und dann Schnitzi für Lara und Rudi, Backhenderl für mich, geteilter Kaiserschmarren mit viel Zwetschkenröster als krönenden Abschluss. Ich bereute es nachts gewaltig, meine Verdauung mahnte mich sehr, sodass ich kaum Schlaf fand. Am nächsten Morgen war ich dementsprechend früh auf. Aber das ist eine andere Geschichte.

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