Der Besuch beim Herkuleshofstärkte auf vielfältige Weise unseren Kopf, unsere Seele und auch unseren Magen. So waren wir bestens gerüstet für die Weiterreise nach Slovenien zum wunderschönen Bleder See. Ich war das erste Mal dort und war begeistert von der Schönheit des Sees und der Umgebung. Lara und Rudi checkten im Grand Hotel Toplice ein.
Ich suchte mir mit Paulina ein gemütliches Übernachtungs-Plätzchen in Seenähe. Und die park4night-App führte mich direkt an das Seeufer bei der Promenade zu einem Bezahlparkplatz, der über Nacht kostenfrei war. Juhuu, besser gings nicht. Blick zu den Marichs, gleich beim Restaurant, in dem wir später am Abend köstlich gespeist haben, ruhig in der Nacht.
Im Restaurant Spica – ich kanns wirklich empfehlen – haben wir, wie schon erwähnt, sehr gut gegessen. Spare Ribs, Pizzen und den berühmten Bled Cake. Bled Cake entpuppte sich – Achtung Albert, etwas für dich! – als eine der besten Cremeschnitten, die ich je gegessen habe. Schmatzofatz gut. Ein tolles Feuerwerk hieß uns abschließend noch willkommen. 🙂
Einige Prosecci und Bierchen später begaben wir uns zur wohlverdienten Nachtruhe. Die Marichs mussten früh raus, weil sie ihren 21-tägigen Julische Alpen Trail starteten und ich vom Großglockner und der Fahrt müde war. Außerdem plagte mich ein immenser Muskelkater, der insgesamt 4 Tage andauern sollte. Auf den den morgendlichen Schwumm im See freut ich mich schon – aber das ist eine andere Geschichte.
Nach einem sehr feinen Mittagessen mit Onkel Wolfgang, Emi und Irene in Wörgl bin ich noch kurz zum Obi und habe ein paar Kleinigkeiten gekauft. Dann gings los – Brennero ich komme.
Der Verkehr war trotz immensem LKW-Aufkommen sehr angenehm. Endlich die italienische Grenze überschritten und damit auch den kompletten Kontakt zu meinen Freund:innen verloren. Kein Netzanbieter, was hieß kein Signal, kein Whats App, kein Mail, kein sms und kein Telefon. Was ich aber erst am nächsten Tag checkte.
Ein Meilenstein! Meine erste Übernachtung in Paulina. Nicht wie ursprünglich geplant in Bologna auf einem Parkplatz neben der Polizei, sondern – weil ich so gut in Fahrt war – in Imola auf einer Raststation. Die ist allerdings Webcam-gesichert. Und nein, die Rennstrecke sah ich nicht, es war ja Nacht. 🙂
Die Nacht war durchwachsen, was allerdings nicht an Paulina, sondern an ihren Verwandten lag, die klarerweise die ganze Nacht über an uns vorbeisausten. Trotz Ohrstöpsel nahm ich sie wahr und schlief daher auch nur wenig.
Der nächste Tag ging zeitig los und – oh Wunder – ich hatte plötzlich Internet. Dann sah ich die besorgten Anrufe und Nachrichten von Irene und Albert, was ich dann sofort aufklärte. Danke Irene, dass du nicht die Polizei informiert hast. 🙂 Gut zu wissen, dass ich vermisst werde. <3
An Sabine – auch Binou genannt – die Haushüterin vor mir, schrieb ich, dass ich voraussichtlich gegen 14/14:30 Uhr in der Casa Zaiana ankommen werde. Dann fiel das Netz wieder aus und ich war wieder abgeschnitten von der sozialen Zivilisation.
In Pesaro entschloss ich mich die Autobahn zu verlassen und die SS16 weiterzufahren. Was für ein Fehler. Für wenige Kilometer benötigte ich Stunden. Aber der erste Blick aufs Meer wiegte fast alles auf und ich musste das erste Mal weinen vor Freude. Danke liebes Universum!
Pesaro – erster Blick aufs Mare – zum Weinen schön …
Ortschaften wie Torette und Marotta widerspiegelten jedoch etwas später meine Laune. Zunächst schimpfte ich wie ein Rohrspatz, weil nichts weiterging, dann hatte ich Marotten einfach hier zu übernachten. 🙂 Scherz beseite, natürlich fuhr ich weiter und bei Ancona endlich wieder auf die Superstrada. Ich wollte ja heute noch ankommen. Übrigens, die Ortsnamen gibt es tatsächlich!
Beeindruckend die Autobahn bei Ancona, aber vor allem der Blick auf Anconas Bucht. Wow (leider kein Foto)! Meeresbegleitend, breit und schön ausgebaut, herrlich zu fahren und die Impressionen zauberten wieder ein Lächeln auf mein Gesicht.
Hier ein paar Bilder, die vielleicht etwas vermitteln, was ich empfand.
Ankunft in Casa Zaiana
Es ist kaum zu glauben, nach einem Tag Fahrt und Pausen und Eindrücken kam ich endlich in Peschici an. Ihr werde es nicht glauben, kurz vor Ankunft um 17:24 Uhr poppte eine sms auf „Willkommen in Italien, ihr Netz ist …“ und ich war endlich wieder online! Sabine konnte ich endlich informieren, dass ich im Anflug bin. Immerhin wartete sie ja schon sie 14:00 Uhr auf mich. So sorry dafür!
Das war mein erster Eindruck:
Wow!Freude!
Und so siehts hier aus. Nicht so übel, gell? Und Vollmond-Nacht war auch. Sabine und ich konnten sogar auf der Terrasse zu Abendessen.
Nun geruhsame Nacht. Der nächste Tag kommt bestimmt, aber das ist eine andere Geschichte.
Bin so überwältigt, dass die Vorhänge, die Gabl für mich genäht hat, so perfekt passen. Musste glatt ein paar Tränchen verdrücken.
Meine Paulina – ein Ford Transit Variobus FT300, 12 Jahre, 243.000 km, seit 5.9.2022 in meinem Besitz. Dieses Auto soll mich die nächsten Jahre auf verschiedenen Reisen begleiten und mir als Schlafmobil, Reisemobil, sicherer, fahrbarer Untersatz dienen.
Dazu bedarf es natürlich auch eines Campingbox-Modules, das ich bei Hubert Appl, Greencamper, im Rodatal bei Steyr gefunden habe. Seit 3.3.2023 ist es eingebaut und ich bin mehr als glücklich, dass alles so reibungslos geklappt hat. Wer sich dafür interessiert, das ist seine Homepage: https://www.greencamper.at/
Camping Modul vonGreen Camper aus Steyr
Reibungslos bedeutet aber nicht stressfrei. Denn ca. 3 Wochen vor dem Einbau bekam ich die Gelegenheit, in Süditalien ein Haus zu hüten. Das Haus ist eine große Villa am Gargano, dem Sporn des Stiefels auf der Ostküste oberhalb von Bari, genauer gesagt in Peschici.
Casa Zaiana Blick vom Meer aufs Haus
Dort liegt im Naturschutzgebiet die Casa Zaiana, die in den Sommermonaten auch gemietet werden kann. Im Winter hüten Freunde und Bekannte der Besitzerin Veronika Pelikan die Unterkunft. Kostenfrei. Und ich bin eine der Glücklichen, die diesmal im März diese Aufgabe übernehmen darf. Wie ich dazu gekommen bin, fragst du dich? Naja, wie es heutzutage halt so geht – über Facebook. 😉
So, das heißt aber für mich, dass ich nicht nur dieses Haus hüten, sondern anschließend natürlich weiterreisen werde. Wenn ich schon so weit unten bin, dann muss ich nicht nur Apulien entdecken, sondern auch die Amalfiküste und alles was dazwischen liegt. Wenn es mich noch freut – was ich stark annehme – plane ich auch noch Sizilien zu bereisen. Und auf der Heimfahrt mich einfach treiben zu lassen – dort hinzufahren und stehenzubleiben, wo es mir gefällt. Golf spielen, Weingüter besuchen, Kultur, Land und Leute aufsaugen. Meine geplante Rückkehr peile ich mal so mit Ende April an. Könnte auch länger werden. Nichts muss, alles kann.
Am Dienstag fahre ich so gegen Mittag Richtung Süden, übernachte in der Nähe von Venedig in Paulina, um dann am nächsten Tag mein Endziel in Peschici anzusteuern.
Vorher bedarf es klarerweise noch einiger Vorbereitungen, die ich euch hier im Stakkato gerne aufzähle:
Packlisten erstellen, was brauche ich auf einer geplanten 2-monatigen Reise für Golf, Schifahren, „normale“ Kleidung und was gehört fix in Paulina verstaut. Die Listen sind lagen geworden. Womöglich viel zu lange.
Campingbox-Modul recherchieren, was das Beste für mich und Paulina ist. Bei Greencamper, namentlich Hubert Appl, fündig geworden.
Termin vereinbart und das Modul persönlich besichtigt. Sowas kauft man doch nicht Online!
Nach Steyr gefahren und dort Hubert kennengelernt. Das Beste, was mir passieren konnte. Tolles Teil gefunden, den Prototypen zu einem guten Preis bekommen. Gleich auch eine 30l-Kühlbox und eine tolle Matratze dazu erstanden. Juhuu, ein großer Brocken konnte da erledigt werden! Foto folgt noch.
Diverse weitere Ausrüstung wie etwa Adapter-Verlängerung für den Kühlschrank kaufen. Sichtschutz für die Fenster recherchieren und überlegen, was am besten wäre, Solar-Lampen bestellt, Rückenlehne-Taschen gekauft,
Pickerl für Paulina machen lassen
beide Rücksitzreihen ausbauen und im Keller verstaut, da ohne Rücksitze zukünftig kein Pickerl möglich ist – aber das ist eine andere Geschichte
davor den Keller räumen und am Flohmarkt die Sachen verscherbeln. Was ich nicht los wurde, musste ich auf den Sperrmüll bringen
die liebste Freundin bietet sich an meine Vorhänge für Paulina zu nähen. Stoff und Magnete besorgen, abmessen, nochmals messen, Gabl beim Nähen „unterstützen“, Freudentränen vergießen, weil alles so gut passt.
Diebstahlversicherung anfragen und abschließen. Dafür noch zu Experta fahren für den Prüfbericht für die Versicherung. Ohne Probleme „bestanden“.
Lenkradsperre beim ÖAMTC versuchen zu kaufen – gibt es dort nicht mehr. Lieferprobleme. Beim Forstinger fündig werden. Übrigens sehr zu empfehlen!
Auslandskrankenschein von der ÖGK versuchen zu besorgen. Gelernt, dass der blaue Teil auf der Rückseite der E-Card als Auslandkrankenschein gilt. Dafür bin ich aber 2x hingefahren. 🙂
Dazwischen noch gewandert, Ausstellungen besucht, Freunde zum Heringsschmaus und anderen Abendessen getroffen, Röntgen und Arztbesuche absolviert, 60er Geburtstagsfeier-Catering mitgeholfen, Torte gebacken, Patenkind zum Kino getroffen, bei einem Begräbnis geweint, einen Drehtermin absolviert, Weinviertel DAC-Jungwein Präsentation besucht.
Puh, das alles innerhalb von 2,5 Wochen. Und jetzt kann es endlich losgehen. Zunächst wie gesagt nach Tirol zu Irene. Aber das ist eine andere Geschichte.