24. und 25.06. – Wo alles begann. Wiedersehen in Bassano del Grappa.

Ponte delli Alpini Bassano del Grappa

Endlich war es wieder soweit. Albert – mein bester Ex-Liebster – und ich machten uns auf den Weg nach Italien. In eine unserer gemeinsamen Lieblings-Orte – Bassano del Grappa. Und unseren Urlaubs-Gasthund Mim hatten wir auch mit im Gepäck – natürlich im sicheren und von ihr geliebten Hundekäfig. Nach Lara und Rudis Hike über den Julischen Alpe Adria Trail – ihr kennt die Story ja von den anderen Beiträgen – vereinbarten wir in Bled, in Bassano wieder zu treffen. Dort, wo wir vor ziemlich genau 5 Jahren einander kennenlernten und eine wunderbare, länderübergreifende Freundschaft begann. Aber alles der Reihe nach.

Am Camping Platz in Borso del Grappa fanden wir ein angenehmes Plätzchen. Selbstverständlich reservierte ich einen Stellplatz von Wien aus. Es stellte sich als Para-Para (Paragleit-Paradies) heraus. Alles sehr gemütliche Leut‘ auf diesem kleinen und modernen Campingplatz. Und er war nur 13 Fahrminuten von Bassano del Grappa – unserem eigentlichen Ziel – entfernt. Zum Abendessen verwöhnten wir uns mit den mitgebrachten Guzzis aus San Daniele – Prosciutto, Melone, Burrata und Grissini. Dazu Prosecco für mich und vino rosso für Albert.

Unser Abendessen – das ist allerdings ein Foto von unserem Halt in San Daniele selbst. 🙂

Albert schlief im Zelt, ich in Paulina, Mim in ihrem geliebten Hundekäfig. Wir ließen Mim in ihrem Käfig über Nacht auch im Freien stehen, da es für sie sonst zu heiß gewesen wäre. Wir alle schliefen auf unseren „zugewiesenen“ Plätzen sehr gut.

Zeitig am nächsten Morgen erkundeten Albert und Mim die Gegend auf einer Gassirunde. Was mir Gelegenheit zum Duschen und zur Frühstücksvorbereitung gab.

Wir trafen die Marichs um 14 Uhr in Bassano del Grappa auf der historischen Ponte degli Alpini, auch Ponte Vecchio genannt, für einen Aperitivo. Das ist übrigens die Brücke, auf der Albert und ich uns einst verlobten. Tja, das ist laaaaaaange her…

„Unsere“ Trattoria in Bassano hat leider erstmals diese Saison sonntags geschlossen, daher fuhren wir ins nahe Asolo. Ebenfalls ein Lieblingsort von uns.

Asolo präsentierte sich von einer sonnigen Seite und es war immens viel los. Die Auffahrt in die Altstadt war ab der Mitte gesperrt. Es stellt sich heraus, dass es einen ganz besonderen Event an diesem Tag später am Nachmittag gab.

Nach einem kurzen Fußmarsch in das centro historico kehrten wir hungrig in der Osteria al Bacaro ein. Wir speisten köstliche Gnocci, Pasta, Panna Cotta und Tiramisu.

Den Verdauungsspaziergang beendeten wir im berühmten Caffe Centrale am ca. 200 m entfernten Hauptplatz. 🙂 Dort versumpert man sehr leicht, wie Albert und ich auf einer unserer Urlaubsreisen schon feststellten.

Den Event erlebten wir nicht mehr, denn wir Vier waren ziemlich müde. Ein kurzer Rundgang durch den historischen Stadtkern beendete unseren gemütlichen Asolo-Ausflug. Für den nächsten Tag hatten wir auch schon sehr feine Pläne, aber das ist eine andere Story!

06.04. – Sonniges Grado, Rückblick auf gestern und ein Abstecher nach Istrien

Die Straße Riva della Serenissima, in der ich den Nachtstellplatz fand, machte ihrem Namen alle Ehre. Es war überraschend ruhig und ich schlief sehr gut. Die Sonnentrahlen lugten durch die Vorhangspalten von Paulinas Fenster und schmissen mich aus dem Bett. Ein sonniger Tag in Grado erwartete mich. Ich entdeckte die unweit liegende Cittá vecchia – die Altstadt Grados.

Ihre sehr eng verwinkelten Gässchen, durch die man sich wie in einem Labyrinth schlängelt, die entzückenden, kleinen Plätze, die zum Rasten einladen, die Hängepflanzen verleihen der Stadt einen äußerst lieblichen Charme.

Besonders aber mag ich die kleinen Häfen und Marinas, die bis in die Stadt hineinreichen und ihr ein unvergleichliches mediterranes Flair verleihen. Gesäumt von kleinen Fischerbooten, Motorboten und kleinen Segelyachten. Und es ist immer Bewegung am Wasser. Seien es die erwähnten Boote oder die laut plappernden und lachenden Möwen, es ist das Leben am Wasser, das mich fasziniert.

In der area pedonale findet man nicht nur den historischen Altstadtteil, sondern auch eine moderne Zeile mit vielen Restaurants und Bars. Mein liebster Ex Albert und ich waren vor einiger Zeit in Grado, weil Freunde dort urlaubten, die wir auf unserer Reise nach Elba spontan besuchten. So lernten wir das Ristorante „Da Toni“ kennen und lieben. Eine absolute Empfehlung für Liebhaber von Fisch und Frutti die Mare.

Rückblick auf den Vortag 05.04.

Am Vortag wollte ich bei „Da Toni“ einkehren, doch diesmal hatten sie leider keinen Platz für mich. So wanderte ich ein paar Schritte weiter. Schräg vis a vis winkte mir eine Lounge Bar zu – das „Duca d’Aosta Ristorante und Lounge Bar“. Genau das, was ich wollte. Ein Glücksgriff und von mir highly recommended. Hier der Link zu ihrer FB-Seite.

https://www.facebook.com/ducadaostagrado

Das Besitzerehepaar des Lokals und ihr Sohne waren ausgesprochen herzlich und wir kamen ins Gespräch. Auch meine elektronischen Geräte durfte ich aufladen. Ich fand Platz an der Bar und erfreute mich an einem kleinen Vorspeisenteller mit Frutti di Mare und an einem Aperol Spritz. Und ich nutzte die Zeit, um meine Blogbeiträge zu schreiben.

Kaffeemaschine de luxe

Beeindruckt war ich von Barkeeper Antonio. Sein Chef erzählte mir, dass er bei einem Bewerb in 15 Minuten 100 verschiedene Cocktails mixte. Er griff schnell und zielsicher zu den richtigen Flaschen und Zutaten, shakte Mixbecher und füllte und verzierte die Cocktailgläser. Zig-verschiedene, welche, die ich noch nie zuvor sah, wie etwa diesen süßen rosa Drink, dessen Namen ich vergessen habe.

Dabei blieb er ruhig, bewahrte die Übersicht, lächelte und fand noch Zeit mit mir zu plaudern.

Zurück zum Donnerstag, 06.04.

Bei meinem Stadtrundgang kam ich auch am Hotel vorbei, in dem Albert und ich bei unserem Besuch damals übernachteten. Das „Hotel alla Cittá da Trieste“ – witzig in Grado. 🙂

Als Abschluss meines Gradobesuches kehrte ich wieder ins Duca d’Aosta ein und fand einen herrlichen Sonnenplatz im Gastgarten. Die Lemontarte sah zu verlockend aus, um ihr zu widerstehen. Dazu passt natürlich ein Gläschen Prosecco. Beides köstlich und ich schloss bei jedem Schluck und Bissen die Augen, um alles ganz und gar intensiv in meinen Gedanken zu verankern. Bald gehts nämlich nach Hause.

Langsam promenierte ich zurück zu Paulina. Es wurde Zeit weiterzufahren. Ich hatte abends ein Date in Savudrija/Istrien.

Die Strecke abseits der Autostrada dirigierte mich durch das wunderschöne Umland von Grado, das einen weiteren Besuch wert ist. Ich kenne den Weg nach Triest sehr gut, denn Triest ist einer meiner Herzensspots. Vorbei an Duino – leider diesmal kein Halt bei Gustavo im „Al Cavaluccio“ – fuhr ich die Strasse hinunter Richtung Stadt. Und plötzlich öffnete sich diese Sicht aufs Meer und die Küste. Fotohalt! Das Steintor vor Triest ist für mich wie ein Landmark. Ebenso wie das „Hotel Rivera & Maximilan’s“ mit seinem markanten Leuchtturm, der einen Lift runter zum Steg verbirgt.

ISTRIEN

Meine Golffreunden aus Graz, Uschi und Manfred, kauften sich voriges Jahr eine sehr feine Wohnung nahe des Golfplatzes in Savudrija. Sie luden mich um 18 Uhr zum Abendessen ein, was ich sehr gerne annahm. Jetzt fällt mir gerade ein, dass ich weder ein Foto von den beiden, noch von dem Haus schoss. Aber von dem Blick aufs Meer, das ungefähr 100 m von ihrem Refugium entfernt seine Wellen ans Ufer schlagen lässt.

Wir verbrachten einen wunderbaren Abend bei köstlichem Essen und tauschten uns intensiv aus. Immerhin galt es zwei Jahre aufzuholen. Um Mitternacht gingen wir schlafen, denn morgen fuhren die beiden nach Graz und ich Richtung Wien. Aber das ist eine andere Geschichte.

31.03. – La Città Bianca und ein paar Überraschungen

Heute früher Abend erreichte ich Ostuni, die weiße Stadt Apuliens. Als ich die Superstrada verließ und die Landstrasse wenige Kilometer entlang fuhr, sah ich in der Ferne einen langgezogenen weißen Streifen, der sich auf einem Hügel erstreckte. Wow – Ostuni hat ihren Beinamen zurecht. 35.000 Ostunis wohnen in dieser herrlichen Stadt, die zur Provinz Brindisi gehört. Von oben gesehen soll die Stadt wie eine Blume aussehen. Das konnte ich leider nicht prüfen. 🙂

Auf einem öffentlichen Bezahl-Parkplatz fand ich eine Übernachtungsstelle und parkte Paulina direkt hinter ihrem sehr großen Verwandten ein, in den sie glaube ich zwei Mal hineinpassen würde. Wir wähnten uns ganz sicher im Schatten des Riesen, doch die deutschen Nachbarn hatten wohl keinen Bock auf Nachbarschaft und verliessen uns sehr bald. LOL

Nachdem ich sie für die Nacht vorbereitete marschierte ich rauf in die Altstadt, die unweit des Parkplatzes begann. Ich wurde aufs angenehmste überrascht. Zunächst eröffnete sich ein toller Blick auf eine Treppe – ähnlich der Strudelhofstiege in Wien – auf der sich die Outside-Bar einer fantastischen Café-Bar befand.

Das obere Lokal mit den Lichtern ist die Casbah

Hier ein paar wenige Eindrücke, die ich an diesem Abend von einem kleinen Teil Ostunis schon bekam.

Die nächste Überraschung wartete bereits gleich ums Eck der Treppe, wo eine Musikgruppe probte. Zunächst dachte ich an eine Band, die den Soundcheck macht. Aber es wurde für die Passion Christi am nächsten Tag geprobt. Zwei Tänzer und ein großer Chor ergänzten etwas später die Musiker. Ich lauschte eine Weile und erfuhr, dass die Aufführung morgen um 20 Uhr stattfindet. Das darf ich mir nicht entgehen lassen und entschied spontan noch einen Tag und eine Nacht zu bleiben. Da gibts dann mehr Fotos davon.

Der Aperol Spritz in der Casbah – die Bar auf der Treppe – und die begleitenden Snacks waren eine weitere Überraschung. Ein Riesenhumpen und drei verschiedene Snacks dazu wurden mir serviert.

Ich wechselte etwas später in die Bar. Es war einfach zu windig und wurde auch kühler. Das war dann die nächste Surprise. Was für ein tolles Lokal! Schmal zwar, aber sehr kreativ. 3 Stockwerke hoch und jeder Treppenabsatz war mit gemütlichen Sitzgelegenheiten versehen. Ganz oben noch ein etwas größerer Raum mit einem Fenster, das genau auf die Stelle blicken lässt, von der die Passion Christi zu sehen ist. Den Platz habe ich mir für morgen reserviert. 🙂

Vier Aperol Spritz später – diesmal aber ohne Eis, denn die Hälfte des Humpens war dann nur noch Wasser – wollte ich eigentlich schlafen gehen, als ich zwei Personen an einem der Zweiertischchen ein „Hallo“ in meine Richtung sagen hörte. Ich hallote zurück und traf ein Geschwisterpaar – Gunde und Willi – aus Hamburg. Die beiden sind mit einem 35 Jahre alten VW T3 unterwegs. Wir unterhielten uns noch lange sehr nett und verabredeten uns für morgen 20 Uhr in der Casbah.

Hier noch ein paar Eindrücke der Bar.

Müde legte ich mich schlafen und war glücklich nach Ostuni gekommen zu sein. Naja, die 4 Humpen spürte ich auch ein bisschen. Ich freue mich auf morgen, die Stadt zu entdecken, aber das ist natürlich eine andere Geschichte. Ciao tutti!

27. und 28.03. – Waschtag und Foresta Umbra

Als ob ich es verschrieen hätte. Der Montag war grauslich – was anderes fällt mir dazu nicht ein. Schon in der Nacht hat es abgekühlt und Wind kam auf. Das Meer war rau und die Wellen peitschen gegen die Felsen. Sie schrieen laut ihre Geschichten raus!

Diesen Tag nutzen wir zum Wäschewaschen. Dazu fuhren wir nach Peschici und suchten die Lavanderia auf. Nochmals zurück zum Supermarkt, denn Waschmittel wäre natürlich auch nicht schlecht.

Mehr gibts an diesem Tag nicht zu erzählen, außer dass wir – wie alle Abende – heiß zockten, guter Musik lauschten, köstliche Orechiette con verdure verspeisten und vino rossi und Prosecco tranken. Nur heute fingen wir mit allem schon früher an. 🙂

28.03.

Der Dienstag präsentierte sich schon besser. Zwar noch windig, aber weniger und sonnig. Endlich konnten wir die Wanderung im Foresta Umbra machen. Im Vergleich zum vergangenen Mal hat sich die Flora schon mehr entfaltet und brachte die schönsten Blumen hervor. Ich lasse hier Bilder sprechen, es war wieder traumhaft schön.

Auf dem Nachhauseweg kehrten wir wieder in L’Angolo del Break ein – es ist wirklich gut dort. 🙂 Der gemischte Vorspeisenteller war ein kulinarischer Genuss und bildete den würdigen Abschluss einer schönen Wanderung. Auch die Scampi griglia gönnten wir uns beide und jeder ein Glaserl vino bianco dazu.

Thunfisch und Schwertfisch Carpaccio, gefüllte Muscheln, Anchovis und Tintenfisch – OMG

Dann hatten wir eine Eingebung, über die ich schon ein paar Tage nachgedacht hatte und Gabl unabhängig von mir auch. Wir kennen einander einfach schon sehr gut und lange. Meine Reise führt mich ja weiter in den Süden. Nach Bari sind es von der Casa Zaiana fast 3 Stunden zu fahren. Treibstoff ist teuer, der Weg ist anstrengend und ich müsste innerhalb von 2 oder 3 Tagen drei Mal die nicht unanstrengende Strecke absolvieren – insgesamt wären das bei 540 km. Ich schrieb Veronika und fragte sie, ob es für sie in Ordnung ist, wenn ich schon am 29. und nicht erst am 31. oder 1.4. (Veronikas Ankunft) die Casa verlassen kann. Sie war einverstanden und somit zelebrierten wir beide den letzten Abend in der Casa Zaiana. 🙂

Zirka gegen 18 Uhr waren wir zurück und ich musste bei der Kamera, die ich mit Binou schon wieder in Gang brachte, nochmals die Batterien auswechseln. Diesmal aber welche, die wiederaufladbar und länger haltbar sind. Hoffentlich. Ein abenteuerliches Vorhaben, denn die Kamera hängt höher oben, als die bei der Casa. 🙂 Danke Gabl an dieser Stelle nochmals fürs Leiterhalten.

Danach belohnten wir uns mit einem Primitivo auf der Terrasse, obwohl ein starker Wind ging. Der Sonnenuntergang war jedoch so schön und außerdem ist es unser letzter Abend in der Casa Zaiana, bevor sie morgen wieder nach Hause fliegt. Aber das ist eine andere Geschichte.

24.03. – Benvenuti a Italia, cara Gabriele!

Die Nacht war etwas unruhig, dennoch habe ich gut in Paulina genächtigt. Direkt vis a vis des Castello San Svevo – Nobelherberge sozusagen. Ich bin früh aufgewacht, vielleicht weil ich schon so in Vorfreude über die aktuelle Ankunft eines weiteren Besuches war – meine beste Freundin Gabl erreichte Bari um 8:15 Uhr.

Ein lauwarmer Espresso und ich erwarteten Gabl, die pünktlichst – sogar einiges früher – in Bari ankam. So eine Freude! Der Tag war so herrlich und Gabl nicht müde, dass sie gerne Bari besichtigen wollte. Was ich gerne nochmals tat, denn diese Stadt ist einfach sehenswert.

Wir fuhren deshalb ins Zentrum, nahe dem Centro Historico und parkten Paulina diesmal auf dem Bezahlparkplatz – aber wieder direkt neben dem Castello. Das kennt sie schon. 🙂 Übrigens ein Tipp, wer es noch nicht kennt, ist die App EasyPark. Die ist toll, man braucht keine Parkautomaten, geht übers Handy, bezahlen mit PayPal! Auch in Italien.

Die typischen Marktstände fast an jeder Hausecke waren prall mit herrlichen Produkten gefüllt, die Wäsche trocknete in Sonne und Wind auf den kleinen Balkonen, die Stadt war noch ruhig und noch nicht ganz aufgewacht. Die Fußgängerzone wird auch von Vespas und Motorrädern befahren – es ist ja alles nur eine Empfehlung, wie ich lernte. Nach einer Schlender- und Tratsch-Runde im historischen Stadtteil gönnten wir uns im bereits bekannten Stefy’s Cathedral Café aqua con gas e limone, Espresso und gemeinsam ein herrliches Ricotta-Küchlein. Wegen der figura teilten wir es uns. 😉

Danach gings langsam in die andere Richtung der Stadt, denn bis zu unserer Tischreservierung war noch ausreichend Zeit, um noch mehr zu entdecken.

Wir kamen am schönen Teatro Margherita, das direkt am Meer liegt vorbei, sichteten den Fischmarkt am Hafen, bestaunten tolle Architektur, saugten Sonne und Meer in uns auf sowie jede einen Aperol Spritz und fotografierten viel, um schöne Eindrücke für die Ewigkeit festzuhalten. Hier ein paar für euch:

12:30 Uhr – Hunger – auf zum Picchini28, in dem ich gestern das „Date“ hatte. Das Date war ja bekanntlich nicht prickelnd, aber das Ristorante umso mehr.

Der Burrata als Vorspeise musste sein – geteilt, weil so groß! Und danach gabs … ich habs ehrlich gesagt vergessen, wie die Speisen hießen … aber ein Foto sagt ohnehin mehr als tausend Worte. 🙂

Am Heimweg gab es für Gabl einige Wow-Eindrücke. Der Weg ist auch wirklich atemberaubend schön. Hinauf in die Berge des Gargano mit Blick auf das Meer und die Küsten ist einfach wunderschön. Bei einer der Fahrten erblickte ich, schon am Gargano und kurz vor unserem Ziel, einen Torbogen im Felsen, den wir ebenso auf Zelluloid – ähm am Handy – festhielten.

Etwas müde erreichten wir mein Zuhause der letzten Wochen gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang – Benvenuti Gabl a Casa Zaiana. Abendsnacks gabs noch – Taralli con cipolla, oliva e vino rosso.

Aber da startet schon wieder eine andere Geschichte. Ciao tutti!

22.03. – Und wieder ein Abschied und Zeit alleine

Den gestrigen Ruhetag nutze Pat dazu, ihre weitere Route zusammenzustellen. Ihr Plan ist, sich Apulien noch bis runter zum Stiefel-Absatz anzusehen und von Lecce aus tägliche Sternenfahrten zu unternehmen. Wir schauten uns gemeinsam an, was noch sehenswert ist. War ganz in meinem Sinne, denn ich werde teilweise auf Pats Spuren nach Casa Zaiana folgen. Insofern ist sie meine Vorhut. 🙂

Deshalb beschloss sie auch am nächsten Tag weiterzureisen. Anfangs noch unsicher, ob sie nicht doch noch einen Tag bleiben soll – was mich auch gefreut hätte – aber das geplante Reise-Pensum wäre sonst zu stressig in den wenigen Tagen, die ihr bis zu ihrer Abreise am 27.3. bleiben. Somit entschied sie sich nach einem feinen Mittagessen weiterzufahren.

Ein letzter fast wehmütiger Blick von Pat auf das Meer und die Terrasse und wieder ein Abschied eines lieben Menschen.

Drei Mal dürft ihr raten wo wir aßen – natürlich im L’Angolo del Break. Dort bin ich jetzt schon Stammkundin und Paulina hat ebenfalls einen Stammparkplatz.

Paulinas Parkplatz mit Blick aufs Meer 🙂

Die Chefin des L’Angolo del Break begrüßt mich jedesmal aufs herzlichste. Mittlerweile verstehe ich sie auch schon ein bisschen, wenn sie mich mit ihrem schnellen Italienisch etwas fragt. Also zumindest glaube ich sie zu verstehen und antworte das, was ich wiederum glaube, dass passt. Entweder ist sie sehr freundlich oder sie versteht mich doch. LOL 🙂

Nach dem Essen und Pats Abschied fuhr ich noch nach Peschici. 1. um den Müll abzugeben und 2. um mir in der Bar La Terrazza ein köstliches Eis zu gönnen.

Den Tag lies ich in der Casa Zaiana ausklingen. Es war ein bisschen komisch alleine im Haus zu sein, ohne Zocken, ohne Amaretto Sour und ohne lachen, tratschen und tanzen. Und dennoch habe ich es genossen. Ich ging früh ins Bett, denn die Temperaturen waren noch sehr unfreundlich, vor allem abends.

Viel Zeit alleine bleibt mir nicht, denn der nächste Besuch, auf den ich mich riesig freute, kündigte sich schon an. Aber das ist eine andere Geschichte.

20.03. – Abschied 2 und Neubeginn

Eigentlich müsste der Tag weinen, weil wieder ein Abschied bevor stand, aber er präsentierte sich von einer sehr schönen Seite.

Er begann früh für Etta und mich. 7 Uhr störte das laute Klingeln des Handyweckers – bin ich nicht mehr gewohnt! 😉 Der Flieger wird wohl nicht auf sie warten, deshalb verliessen wir schon um 8.30 allerspätestens das Haus, 12:20 Uhr war Abflug.

Die Route nach Bari – es gibt ja mehrere Wege nach Rom wie auch nach Bari wie ich herausfand – führte uns diesmal über den Forresta Umbra, der einige Überraschungen bereit hielt. 🙂 Seht selbst.

Die Hütehunde lagen auf der Strasse vor einer Kurve, um die danach folgende Ziegenherde vor einem Zusammenstoß zu schützen. Fotos Copyright by Etta.

Auch eine Kuhfamilie gab uns die Ehre, ihre frisch geborenen Kälber süß zu finden. Das eine Kalb hatte noch die Nabelschnur hängen. So entzückend.

Die Fahrt verlief ansonsten reibungslos durch das schöne Naturschutzgebiet. Knapp, dennoch mehr als rechtzeitig kamen wir am Bari Flughafen an. Etta musste sich nicht wirklich anstellen, kaum Leute. Und schon war sie eingecheckt. Wow, das ging schnell. Herzlichst gedrückt und natürlich auch ein paar Tränchen aus dem Auge, denn wir hatten eine wirklich sehr feine Zeit miteinander. Danke dir, du Liebe.

So, und weg war sie. Hier noch die letzten Bilder beim Gate eingefangen. 🙂

Der Herr links am linken Bild – der Flughafen-Mitarbeiter – war übrigens ein witziges Kerlchen – er winkte mir auch zurück. 🙂

So, nun gings wieder nach Casa Zaiana, denn dort wartete ja Patricia auf mich. Aber das ist eine andere Geschichte. Ciao tutti!

18.3. – Großstadtbesuch

So schön es im Casa Zaiana auch ist, irgendwann braucht man auch wieder die Zivilisation. 😉

Somit nutzten wir den herrlichen Sonnentag für einen Großstadtbesuch in Peschici! Außerdem musste ich von Fiore ohnehin die von Veronika bestellten wiederaufladbaren Batterien für die Wildkameras abholen. Die Gelegenheit war günstig, sich die Stadt einmal näher anzusehen.

Wir begannen mit dem Friedhof. Italienische Friedhöfe sind für mich faszinierend. Die Gräber sind nicht in der Erde, sondern werden übereinander in Betonmauern geschichtet. Diese Mauern haben Nieschen, in die die Särge passen. Davor wird dann eine Marmorplatte (gerne auch ein anderes Material) befestigt und darauf Namen, Daten, Bilder, Sprüche angebracht. Die wohlhabenderen Familien besitzen Mausoleen.

Danach parkten wir Paulina in der Stadt. Das Sympathische hier – neben vielen anderen Dingen – ist, dass man noch kostenfrei parken darf. Erst mit Saisoneröffnung muss man Parkgebühr bezahlen.

Etta und ich holten zunächst die Akkus ab und gingen dann weiter einen kleinen Hügel hinauf, wo wir einen Blick aus Meer vermuteten. Damit lagen wir goldrichtig. Ein bisschen Skyline von Peschici und das Mare …

Weiter gings dann durch kleine Gässchen, vorbei an Hinterhöfen, noch nicht frequentierten Parkplätzen, einem brandneuen, noch nicht eröffneten Hotel, geschlossenen Ristorantes und überall wurde repariert, renoviert und vorbereitet für die nahende Saisoneröffnung.

Wir beendeten vorerst diese Stadtrunde und labten uns in der „Bar La Terrazza“, die auch tatsächlich offen hatte.

Hier genoss ich mein primo gelato. 🙂 Und wer mich kennt, weiß genau, dass mein Lieblingseissalon der Molin-Pradel am Schwedenplatz ist. Aber auch das Eis in der La Terrazza erfreute mich sehr. Der beste Eissalon Peschicis – das Pina Gel – war bedauerlicherweise noch geschlossen. 🙁

Nach der kurzen Pause galt es noch den Rest der Stadt – das centro historico – zu besichtigen. Rund um das Castello Peschici schmiegt sich das historische Zentrum. OMG – wie schön ist diese Stadt. Es bedarf keiner großen Worte, wenn ihr die Fotos seht.

Vor dem finalen Sonnenuntergang schafften wir es noch nach Hause, wo wir dann diese Stimmung einfangen durften.

Und heute kochte ich endlich das lange angekündigte Radicchio-Risotto für Etta und mich. Ein gutes Weinchen dazu und ich sag nur SCHMATZOFATZ!

Ach ja, in Peschici haben wir uns in ein Haus verliebt … aber das ist eine andere Geschichte. 🙂 Ciao tutti!

16. und 17.3. – Sand, Strand und Klein Vegas

Nach einer sehr guten Nacht, wachten wir in einen wettertechnisch gesehen gruselige kalt-feuchten Tag auf. Aber die Sonne in unseren Herzen – ja, ja , ja, das ist kitschig, stimmt aber – erhellte den Tag und siehe da, die Sonne kam raus und es wurde viel angenehmer. Etta und ich entschieden einen schönen Spaziergang zum Spiaggia San Nicola zu machen. Der liegt von unserer Terrasse aus gesehen auf der linken Seite und gehört zu einem großen Camping-Areal.

Hinunter führte uns ein felsiger, leicht unwegsamer Weg durch einen Pinienwald, wie er hier im Naturschutzgebiet üblich ist.

Im Pinienwald mit Blick aufs Mare

Wir genossen den anschließenden Strandspaziergang, das noch vom heftigen Sturm des Vortages und der Vornacht aufgewühlte Meer und lauschten dem stetigen Rauschen der Wellen, die am Ufer brachen und Zeuge der gewittrigen Nacht waren.

Das aufgeregte Meer

Uns überkam etwas Hunger und wir beschlossen langsam den Nachhauseweg anzutreten, einkaufen zu fahren und uns etwas zu kochen. Ich wollte u.a. speckige Kartoffel erwerben. Trotz Google-Übersetzer war es nahezu unmöglich mich verständlich zu machen. Patate unto kannte keiner. Daher rief ich Fiore an, der ja Koch ist, um zu fragen, welche Sorte Erdäpfel eine speckige sei. Leider hatten sie in dem Supermarkt keine „Bologna“ und ich nahm eine für alle Verwendungsmöglichkeiten. Fiore lud uns bei der Gelegenheit zu sich auf ein Gläschen Prosecco ein. Die invito nahmen wir gerne an und verbrachten ein nettes Stündchen in seinem aparten B&B, das auch gleichzeitig sein Zuhause ist.

Am Nachhauseweg sprang uns L’Angolo del Break in den Weg. Das ist das Lokal, indem ich mit Binou schon sehr gut essen war. Etta sprach eine liebe Einladung aus, die ich dankbar annahm. Außerdem lag bzw. liegt es immer noch direkt am Heimweg, unweit der Abzweigung zur Casa Zaiana.

Bedauerlicherweise war der Koch nicht zugegen, aber sein wirklich äusserst bemühter und freundlicher Mitarbeiter meinte, er könne uns Caciocavallo empfehlen, das er auch gut zubereiten kann. Tja, was ist nun Caciocavallo? Die Italofinen und der italienischen Sprache Mächtigen wissen das natürlich. Etta und ich ließen uns überraschen, denn die Erklärungsversuche des Kellners waren für uns schwer nachzuvollziehen.

Ich dachte, es könnte vielleicht Pferdefleisch sein. Wer hat hier jetzt gelacht, ich habs bis hierher gehört? 🙂

Es hat indirekt mit Pferd zu tun, denn dieser köstliche Käse wird in Form von zwei riesigen Beuteln produziert und mit einer Schnur zusammengebunden, immer im Duett. Dieses Duett hing man früher über die Pferdehälse zum Transportieren. Also so falsch bin ich nicht gelegen, dass es mit Pferd – cavallo – zu tun hat. Aber natürlich kein Pferdefleisch. LOL

Das ist Caciocavallo
… und so sieht er zubereitet aus.

Es werden Scheiben abgeschnitten und in diesen schönen Keramikförmchen erhitzt. Sehr heißt serviert, vegetarisch und richtig gesund … äh fett. Aber köstlich. Dazu insalata pomodori con cipolla und ein leichtes Glaserl Weißwein und als Vorspeise köstliche Bruschetta. Ich glaube, Etta hat sie mehr als genossen, seht selbst …

So ließen wir den herrlichen Tag ausklingen und verbrachten noch einen schönen Abend mit feinen Gesprächen. Ich bin nicht sicher, ich glaube ich machte noch Amaretto Sour … oder verwechsle ich da was … finito. 🙂

17.3. – Es roch nach Espresso, den sich Etta schon gemacht hat, als ich aufwachte. Ich öffnete die Fensterläden und es präsentierte sich wieder ein sonniger Tag mit leichter Brise. Wir begannen den Tag auf dem kleinen Balkönchen neben meinem Zimmer. Dort ist es fast windstill und am Morgen scheint die Sonne auf dieses Plätzchen. Besser kann man eigentlich einen Tag kaum beginnen.

Ich mag dieses Bild von mir sehr. Danke Etta!

Später spazierten wir die andere Strandseite ab, die Baia Zaiana, die rechts von unserer Terrasse liegt. Außerdem musste ich die Batterien der Kamera wechseln, die diesmal auf unserer Seite des Strandes montiert ist und nicht sendete. Was ich hier alles lerne – reisen bildet!

Binou hatte den Strandabschnitt während ihres Aufenthaltes auf unserer Seite vom Plastikmüll befreit. Durch den heftigen Sturm jedoch spuckte das Meer leider wieder einiges ans Ufer. Unglaublich, was die Leute ins Klo, in Gewässer oder ähnliches schmeissen und dass das alles im Meer landet! Das macht mich fast zornig. 🙁

Im Kühlschrank welkte langsam ein Radicchio dahin. Er schrie geradezu danach verarbeitet zu werden – also sollte es ein Radicchio-Risotto werden. Nachdem Fiore ja wie schon erwähnt Koch ist und für seine B&B-Gäste kocht, schickten wir ihm eine Einladung zum Abendessen. War gespannt, ob ihm mein Risotto genauso gut schmecken würde, wie meine Pasta Asciutta. 🙂

Seine Absage nahmen wir zum Anlass doch umzudisponieren und kurzerhand gabs Spaghetti Carbonara. Ich glaub, sie haben Etta geschmeckt. Mir schon. Der Radicchio musste noch einen Tag ausharren.

Schmatzofatz gut!

Nach dem Abendessen eröffneten wir die Zockerrunde! Rommé wurde gespielt! Ich liebe es, hab aber ordentlich abgebissen gegen die Profi-Zockerin Etta. Sie hat mich sowas von deplatziert – punktemäßig. Erwähnen möchte ich aber schon, dass ich dann ein einziges Mal ein Megablatt hatte und 324 Punkte mit einer Runde erreichte. Nutzte nur gar nichts – meine Gegnerin gewann am Ende mit fast 600 Punkten Abstand … LOL! What a night. Mille grazie! Buona notte a tutti.

14. und 15.3. – Abschied, wie Tag und Nacht und Google Maps mag mich nicht

Ein traumhafter Tag erwartete mich. Sonne, azurblauer Himmel und 20° Außentemperatur. Frühling! Ganz im Gegenteil was sich in der Küche darbot. Siehe Bild!

Gezählte 15 leere Faschen vom Vorabend

Darauf gehe ich jetzt nicht näher ein, nur so viel – wir waren 7 Personen!

Als ich aufstand, fand ich Binou alleine am Tisch auf der Terrasse sitzend ins Gästebuch eintragen. Es war heute ihr Heimreise-Tag. Etwas Wehmut lag schon in der Luft, ich glaube, sie wäre gerne länger geblieben. Aber alles Schöne hat auch sein Ende.

Ich erinnerte mich, dass ich an diesem herrlichen Vorabend unsere neuen Freunde und auch Fiore zum Frühstück einlud. Musste jedoch heute Morgen einen Rückzieher machen, da wir genau 2 Eier anzubieten hätten. Im Gegenzug luden uns unsere „Nachbarn“ auf der anderen Seite der Bucht zu Pancakes ein. Yep, auf gehts!

Da man diesen steilen Weg zu den parkenden Autos nicht leer geht, nahmen Binou und ich gleich ihr Gepäck mit. Ich „schwang“ mir ihren etwas gehaltvollen Rucksack auf meinen maroden Rücken und wählte den Weg über den Strand zu den Vieren, weil Binou noch ihren Schal und ihren Pullover beim Feuer vergaß. Binou schleppte indes ihre schwere Tasche den Weg rauf zum Auto, um dann mit ihrem Fiat rüber zu uns zu fahren. Ich kann ehrlich nicht sagen, was beschwerlicher war. Mein Weg führte mich nicht nur den Strand entlang, was ja angenehm war. Nein, ich musste ja auch rauf. Und das ging dann über den öffentlichen Auf- bzw. Abgang zum Spiagga Zaiana. Mit Rucksack, steil, Stufen, endlos lang, schnauf.

Die zwei köstlichen Pancakes von Alexi mit Erdnussbutter und Feigenmarmelade, schmeckten nicht zur köstlich, die habe ich mir auch mehr als verdient! Ich besichtigte noch die sensationell ausgebauten Campervans der beiden Paare. Die Burschen haben alles selbst gemacht.

Dann kam die große Verabschiedung. Binou trat ihren Weg nach Rom an, um dort den Zug nach Österreich zu besteigen. Buon viaggio liebe Binou! Es war mir eine Freude, dich kennengelernt zu haben und ein paar lustige Tage mit dir in Casa Zaiana verbringen zu dürfen! Wir sehen einander wieder.

Danach ging ich nach Hause und räumte auf, wechselte das Zimmer und genoss noch etwas das alleine sein. Abends ass ich noch ein bisschen von meiner Pasta Asciutta und ging relativ zeitig ins Bett. Mir hing noch immer die Oscar- und auch die Feuernacht in den Knochen. Ero molto stanco. 🙂

Der nächste Tag – Mittwoch – war eine Katastrophe – wettertechnisch. Ein immenser Sturm fegte über den Gargano (Betonung übrigens auf der zweiten Silbe – GargAno) und es regnete unaufhörlich. Gestern auf heute präsentierte sich wie Tag und Nacht. Und ich musste nach Bari fahren, Etta kam. Nein, Etta ist nicht das Sturmtief, das über die Halbinsel zog, sondern eine Freundin, die mich hier für ein paar Tage besucht. Voraussichtliche Ankunft 19:35 Uhr, Fahrzeit von Casa Zaiana nach Bari 2,5 Stunden, zirka.

ICH MAG NICHT RAUS!!! Wäh, so grauslich und so kalt. Eigentlich wollte ich mich erst um 15:30 Uhr auf den Weg machen. Ich entschied mich jedoch schon um eineinhalb Stunden früher loszudüsen, es war so kalt im Haus. In Paulina und später am Flughafen fror ich nicht, da nahm ich eine zweistündige Wartezeit am FH gerne in Kauf. 🙂 Ich zog an, was ich mithatte Pulli, Lang-Gilet, Stirnband und Kapperl, dicke Socken und machte mich auf den Weg zu Paulina.

Meine Paulina – eine Schönheit :-). Foto von einem Schönwettertag!

Die Arme stand dem Wetter ausgeliefert vollkommen alleine auf ihrem Platzerl. Sie sprang ohne Mucken an. Bin so happy mit ihr. So, Google Maps noch mit der Adresse des Flughafens füttern und dann gings los.

Ich entschied mich über Vieste zu fahren, denn diese Strecke ist um einiges kürzer als über Peschici bzw. über den Weg, den ich nahm, als ich ursprünglich herkam. Bei den Treibstoffpreisen hier kostet jeder Kilometer, der zuviel gefahren wird, ein Vermögen! Bin schon pleite für März!

Zunächst führte mich Google über die normale Landstrasse. Als ich jedoch immer höher und höher geleitet wurde, verspürte ich ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend. Die Wege waren keine Strassen mehr, sondern eher schlecht betonierte Forstwege, in den höchsten Regionen des Gargano, ungesichert, unbegrenzt, rutschig und rechts und links gings tief runter. Mit max. 10-15 kmh chauffierte ich Paulina über die wirklich herausfordernden Wege.

Ich landete tatsächlich am höchsten Punkt der Halbinsel mitten im Forresta Umbra, in unberührter Natur, Weitblick über das Grün des Garganos, kein Mensch weit und breit. Wunderschön, aber auch … mir fehlt das Wort dazu, was es war. Ach ja – abenteuerlich.

Diese traumhaft schöne Gegend faszinierte mich. Natur pur, die mir auch eine entzückende Begegnung brachte. Eine riesige Ziegenherde ließ mich anhalten und schmunzeln, fast lachen. Von sechs prächtigen Hunden geleitet, die sich zum Schutz ihrer Herde vor Paulina aufstellten und lautstark bellten. Keine Sorge, Hunzis, ich tu euch und euren Schutzbefohlenen doch nichts. Natürlich stellte ich sofort das Auto ab und zückte mein Handy. Sind die nicht süß. Ach ja und zwei Kühe beobachteten das ganze Szenario von der Seite. 🙂

Nach ca. 15 Minuten setzte ich meine Fahrt nach Bari fort. Nur um in noch unwegigeres Gelände zu kommen. Ich sah mich schon umdrehen oder zurückschieben, doch plötzlich bog ich wieder auf eine zivilisiertere Strasse ab und meine Zuversicht, doch sicher in Bari anzukommen, stieg ins Uferlose. 😉

Eine Unmenge an Olivenbaum-Plantagen säumen die Autostrada. Trotz des schlechten Wetters präsentierte sich dieser Teil Apuliens von einer sehr stimmungsvollen und schönen Seite.

Anstatt 2,5 Stunden wurden es insgesamt 3 Stunden und 20 Minuten Fahrzeit. Ohne der kurzen Pause kurz vor Bari. An einer Raststätte hielt ich kurz an, um mir etwas zu trinken zu kaufen. Die abenteuerliche Fahrt trocknete meinen Mund aus. Vor Aufregung und Staunen vermutlich … lol

Kaum aus Paulina ausgestiegen, hupte mich jemand an. Verwirrt oder verdutzt versuchte ich den Huper auszumachen. Ein riiiiiiesiger Camper stand vis a vis von mir. Zunächst dachte ich, ich hätte falsch geparkt, doch mein zweiter Blick erkannte dann das Kennzeichen „KI – …“ – ein Oberösterreicher, ich glaube Kirchdorf an der Krems. Bei einem kurzen Pläuschchen mit ihm und seiner Frau erfuhr ich, dass sie bei Bari für heute campen, auch ihre E-Bikes mithaben und die Gegend erradeln wollen. Aber bei dem Wetter … sehr nette Leutchen.

Kurz vor dem Flughafen entdeckte ich noch eine Tankstelle mit für italienische Verhältnisse günstigem Dieselpreis – € 1,789/Liter- Volltanken war angesagt, dabei entdeckte ich, dass Paulina schon exakt 245.000 km in ihren Rädern hat. Ca. 1600km alleine in Italien mit mir. 🙂

Auf ganz viele weitere Kilometer!

So, endlich Flughafen und 15 Minuten früher als geplant, begrüßte ich Etta in Italia! Ihre Anreise war auch abenteuerlich, sie reiste über Sofia und hatte Zeit, die Stadt auch zu besichtigen.

Ich kam übrigens drauf, dass ich bei den Google Maps-Optionen „vermeide Autobahnen“, „vermeide Maustrecken“, „kraftstoffsparende Strecken“ eingeschaltet hatte. Daher die abenteuerliche Hinfahrt. Für den Nachhauseweg nahm ich die andere Streckenempfehlung. 2,5 Stunden, exakt wie Google Maps es vorausgesagt hat. 🙂 Es war also doch keine persönliche Abneigung von Google Maps mir gegenüber.

Müde und erschöpft kamen wir in der Casa Zaiana an. Doch trotz der nächtlichen Dunkelheit spürte Etta bereits das Meer, die Atmosphäre und die magische Anziehung dieses Platzes. Wie es weiterging ist eine andere Geschichte. Buona notte, tutti!

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