Heute früher Abend erreichte ich Ostuni, die weiße Stadt Apuliens. Als ich die Superstrada verließ und die Landstrasse wenige Kilometer entlang fuhr, sah ich in der Ferne einen langgezogenen weißen Streifen, der sich auf einem Hügel erstreckte. Wow – Ostuni hat ihren Beinamen zurecht. 35.000 Ostunis wohnen in dieser herrlichen Stadt, die zur Provinz Brindisi gehört. Von oben gesehen soll die Stadt wie eine Blume aussehen. Das konnte ich leider nicht prüfen. 🙂
Auf einem öffentlichen Bezahl-Parkplatz fand ich eine Übernachtungsstelle und parkte Paulina direkt hinter ihrem sehr großen Verwandten ein, in den sie glaube ich zwei Mal hineinpassen würde. Wir wähnten uns ganz sicher im Schatten des Riesen, doch die deutschen Nachbarn hatten wohl keinen Bock auf Nachbarschaft und verliessen uns sehr bald. LOL
Nachdem ich sie für die Nacht vorbereitete marschierte ich rauf in die Altstadt, die unweit des Parkplatzes begann. Ich wurde aufs angenehmste überrascht. Zunächst eröffnete sich ein toller Blick auf eine Treppe – ähnlich der Strudelhofstiege in Wien – auf der sich die Outside-Bar einer fantastischen Café-Bar befand.
Hier ein paar wenige Eindrücke, die ich an diesem Abend von einem kleinen Teil Ostunis schon bekam.
Die nächste Überraschung wartete bereits gleich ums Eck der Treppe, wo eine Musikgruppe probte. Zunächst dachte ich an eine Band, die den Soundcheck macht. Aber es wurde für die Passion Christi am nächsten Tag geprobt. Zwei Tänzer und ein großer Chor ergänzten etwas später die Musiker. Ich lauschte eine Weile und erfuhr, dass die Aufführung morgen um 20 Uhr stattfindet. Das darf ich mir nicht entgehen lassen und entschied spontan noch einen Tag und eine Nacht zu bleiben. Da gibts dann mehr Fotos davon.
Der Aperol Spritz in der Casbah – die Bar auf der Treppe – und die begleitenden Snacks waren eine weitere Überraschung. Ein Riesenhumpen und drei verschiedene Snacks dazu wurden mir serviert.
Ich wechselte etwas später in die Bar. Es war einfach zu windig und wurde auch kühler. Das war dann die nächste Surprise. Was für ein tolles Lokal! Schmal zwar, aber sehr kreativ. 3 Stockwerke hoch und jeder Treppenabsatz war mit gemütlichen Sitzgelegenheiten versehen. Ganz oben noch ein etwas größerer Raum mit einem Fenster, das genau auf die Stelle blicken lässt, von der die Passion Christi zu sehen ist. Den Platz habe ich mir für morgen reserviert. 🙂
Vier Aperol Spritz später – diesmal aber ohne Eis, denn die Hälfte des Humpens war dann nur noch Wasser – wollte ich eigentlich schlafen gehen, als ich zwei Personen an einem der Zweiertischchen ein „Hallo“ in meine Richtung sagen hörte. Ich hallote zurück und traf ein Geschwisterpaar – Gunde und Willi – aus Hamburg. Die beiden sind mit einem 35 Jahre alten VW T3 unterwegs. Wir unterhielten uns noch lange sehr nett und verabredeten uns für morgen 20 Uhr in der Casbah.
Hier noch ein paar Eindrücke der Bar.
Müde legte ich mich schlafen und war glücklich nach Ostuni gekommen zu sein. Naja, die 4 Humpen spürte ich auch ein bisschen. Ich freue mich auf morgen, die Stadt zu entdecken, aber das ist natürlich eine andere Geschichte. Ciao tutti!