02.06. – Ein Platintag – unvergessen!

Seit Tagen überlege ich, wie ich diesen 2. Juni 2023 betiteln bzw. beschreiben soll. Ich finde keine Worte, denn dieser Tag war – ohne Übertreibung – ein unvergesslicher, unbeschreiblicher, fantastischer und schlichtweg perfekter Platintag (Platin ist für mich das edelste, wertvollste und schönste Edelmetall)! Aber lasst euch erzählen, was ihn für uns so einzigartig machte.

Auf Josefs Campingplatz fühlten Paulina und ich uns sehr wohl. Es war zwar ein guter, aber sehr kurzer Schlaf. Möglicherweise war ich im Unterbewusstsein schon aufgeregt auf das, was der Tag bringen mag. Nach einer herrlich heißen Dusche holte ich Lara und Rudi in ihrer Pension ab. Das war quasi meine Aufwärmrunde, da der Weg zwar nur ca 10-15 Minuten dauert, aber doch etwas steiler bergauf in die Ortschaft führt. Also aufgewärmt war ich schon einmal für unseren Hike der ersten Etappe des Alpe Adria Trails! 🙂

An diesem Tag – eigentlich schon ab dem Vortag – war das Glück auf unserer Seite. Alles lief smooth, ohne dass wir etwas dazu tun konnten. Es begann damit, dass nicht klar war, ob der Trail schon geöffnet und der Shuttle zur Kaiser Franz Josef-Höhe fuhr. Und was soll ich euch sagen. Genau an unserem Ankunftstag wurde der Trail eröffnet und der Bus fuhr auch das erste Mal zum Ausgangspunkt der Wanderung. Statt 110 Euro nur 17,00/Person für die Fahrt. „Gegen das Glück kann man sich nicht wehren“, sagt meine Tante immer, und sie hat recht damit. Und das war nicht das Einzige.

Ist das nicht beeindruckend und atemberaubend!

Das Wetter war absolut fantastisch! Blitzblauer Himmel, keine Wolke – und das den ganzen Tag. Der Glockner und seine felsigen Verwandten lächelten uns ohne die klitzekleinste Eintrübung ganztägig an, als ob sie auf uns Acht geben wollten. Die Tage vorher und nachher Wolken, Regen, Wind. Danke Universum!

Pünktlich um 9:00 Uhr holte uns Christian mit dem Shuttlebus ab und brachte uns Drei sowie Anna und ihre entzückende Hündin Frieda zum Ausgangspunkt. Die Kaiser Franz Josef Höhe befindet sich auf 2.369 m ü.d.M. direkt vis a vis vom mächtigen, beeindruckenden und majestätischen Gipfel des Großglockners. Und wieder überraschte uns Positives, nämlich die Temperatur. Perfekte milde 18°, kein Wind! Normalerweise ist das nicht so, haben wir uns sagen lassen.

Bevor wir starteten besuchten wir noch die sehr informativen Ausstellungen und sogen diesen atemberaubenden Blick in die Tiefe und auch den in die Höhe in uns auf. Wir grinsten von einem Ohr zum anderen und sprachen kaum ein Wort so überwältigt waren wir.

Der nächste Glücksfall war, dass das Swarovski-Haus ebenfalls den ersten Tag geöffnet hat. Außerdem waren sehr wenig Menschen vor Or und auf dem Trail. Der nächste Tag wäre furchtbar gewesen, denn 200 Triker kündigten sich zu einem Event an.

Murmeltiere zeigten sich und eines war besonders mutig. Es kletterte die steile Mauer zum Swarovski-Haus rauf, drehte dann doch lieber wieder um. Vielleicht hat es auch kein Englisch gesprochen. Übrigens – ich habe ENDLICH gecheckt, wie ich Videos auf meiner Seite einstelle. Hat eh nur ein paar Monate gedauert) 🙂 Deshalb kommt ihr nun auch in den Genuss meines ersten und einzigen Murmeltiervideos.

Die Zeit verflog so rasch, plötzlich war es schon fast 11:30 Uhr und wir begannen unseren Hike.

Der erste Schritt auf die zunächst steilen Stufen hinunter zum Gletschersee ist gesetzt. Aber macht euch selbst ein Bild.

Sieht nahe aus, ist es aber nicht. Definitiv nicht. Christian zeigte uns bei der Ankunft noch von welcher Seite wir die „kleine“ Hängebrücke ansteuern sollen. Also ich hab sie von oben als winzig wahrgenommen. Alleine das zeigte schon, wie tief es bis unten zum See und zu dieser Brücke in der Realität ist.

Das ist sie dann in Wirklichkeit.

Die Farbe des Gletschersees ist unbeschreiblich. Eisblau, weiß, surreal wie überhaupt dieses ganze Bergmassiv hier oben einen surrealen Eindruck macht. Jedoch im positivsten Sinne. Rudi meinte, Lara und ich grinsen zu viel. Dabei erging es ihm nicht anders. Unter der Brücke beginnt ein Wasserfall, der das Gletscherwasser weiter ins Tal befördert und als Trinkwasser Verwendung findet.

Dieser Tag ist unbeschreiblich und steht bei mir im Ranking der tollsten Tage meines Lebens ganz oben. Dieses Abenteuer werde ich so schnell nicht vergessen. Es geht weiter mit dem Hike und meiner Schilderung. Aber erst beim nächsten Eintrag, wenn ich die Fotos, die Rudi für mich schoss, bekomme. Videos, Fotos und Run Tastic leerten meinen Handyakku leider sehr rasch. Ich hatte zwar die Powerbank dabei , aber blöderweise das Chargerkabel vergessen. 🙁

Hier noch die Impressionen, die ich noch machen konnte. Fortsetzung folgt.

No words needed.

01.06. – Der Weg ist das Ziel!

Die Nacht war kurz und verdauungstechnisch durchaus eine Herausforderung. Ab 3:40 Uhr wachte ich nach vierstündigem Schlaf stündlich auf und um 6:30 Uhr gab ich den Versuch auf, doch noch etwas zu schlafen.

Lara und Rudi erwarteten mich ohnehin um 8 Uhr in ihrem Hotel Lassauerhof. Dort durfte ich ihre Dusche nutzen. Noch eine gemeinsame Tasse Tee und Kaffee und dann machten wir uns auf den Weg Richtung Süden.

Die Strecke meiner Wahl führte uns zunächst leicht westlich nach Bayern über Schneitzelreuth und Bad Reichenhall weiter nach Lofer und Saalfelden am Steinernen Meer bis Zell am See, wo wir Halt machten. Ein wunderschönes Stück Österreich. Das patriotische Herzerl schlug stolz in meiner Brust ob der schönen Landschaft. So oft bin ich ja auch nicht in der Gegend.

Das Wetter war uns sehr hold, ebenso der Verkehr. Von der Terrasse des Zeller Casino-Hotels erfreuten wir uns an dem herrlichen Blick auf den Zeller See sowie an Apfelstrudel, Bierchen für den Herren und Prosecco für die Ladies.

Zeller See von der Terrasse des Casino Hotels aus.

Der Verdauungspaziergang an der schönen See-Promenade und zurück durch die Zeller Innenstadt machte uns etwas hungrig. Somit besorgten wir noch Prosciutto, Ziegenkäse, Humus, Kirschparadeiser und Gebäck, was wir dann im kleinen Park vis a vis des Casino-Hotels sehr genossen.

Gestärkt gings weiter über eine der, wenn nicht DIE imposanteste alpine Strassen der Welt – die Großglockner Hochalpenstrasse. Für mich eine Herausforderung. Für mich deshalb, weil ich die Strecke bis zum Fuschertörl schon einmal gefahren bin, damals mit dem besten Ex-Liebsten, und ich mich sehr zusammenreißen musste, dass ich nicht Angst bekomme. Besonders die Kurven, die nur durch kleine Begrenzungssteine „gesichert“ sind und es ebendort besonders tief hinunter geht, haben ihr Wirkung bei mir nicht verfehlt. Oh Mann! Ich verrate euch jetzt etwas. Meine allergrößte Angst ist, die mir sogar tlw. Albträume verursachte, dass ich in die Tiefe stürze! ich bekam damals wirklich nasse Hände.

Diesmal wusste ich schon, was auf mich zukommt und daher kurvten wir souverän dem Ziel immer näher. Paulina, obwohl sie sich ob der steilen Steigungen schwer tat, schnurrte brav Meter um Meter hinauf.

Im Auto wurde es mehr und mehr still, denn wir alle Drei waren überwältigt von der atemberaubenden Schönheit dieser Berge und der nicht minder atemberaubenden Strecke.

Nächster Stopp Fuschertörl. Und der erste Blick auf Österreichs höchsten Berg – den Großglockner!

Der Berg links hinten mit den beiden Spitzen (großer und kleiner Glockner) ist es,
falls ihn irgendwer doch nicht kennen sollte. 😉
Auch Paulina ist beeindruckt!

Von nun an gings bergab zu unserem heutigen Ziel. Langsam und bedacht chauffierte ich meine Lady die steile Strecke runter. Und dennoch rauchten die Bremsen! Aber wir schafften alles ohne Blessuren und meine australischen Freunde staunten ob der Schneemassen (obwohl es laut Experten-Auskunft heuer nicht viel Schnee gab).

Heiligenblut – ein Kleinod in den Bergen. Wer von euch war schon mal in Heiligenblut? Also ich war noch nicht in diesem entzückenden Ort. Und es brauchte zwei Australier, die auf den Tag exakt vor 5 Jahren schon mal hier waren, um diesen Flecken Erde kennenzulernen. Das bekannteste an dem Ort – neben dem Großglockner – ist sicher die markante Kirche.

Ich brachte die beiden zu ihrem Quartier in die Pension Bergkristall. Sebastian – der Betreiber – erinnerte sich noch an Lara und Rudi und hieß sie herzlich willkommen. Ich selbst suchte ein schönes Übernachtungs-Plätzchen und entschied mich dann im hiesigen Campingplatz im Tal Quartier zu beziehen. Dieser entpuppte sich als absoluter Volltreffer! Wunderschön gelegen direkt neben der Möll, mit Blick auf die Kirche und auf den Großglockner, nur Wiesenplätze, saubere Duschen, witziges Restaurant, kurzer Weg hinauf in die Ortsmitte und und ein sehr netter Betreiber namens Josef Fleissner, der außerdem gerne die eine oder andere Geschichte seines Lebens zum Besten gab. So erfuhr ich unter anderem, dass er früher für Arnold Schwarzenegger in Hollywood tätig war. Herz, was willst du mehr! Highly recommended: Nationalpark Camping

Später wanderte ich den kurzen Weg hinauf zu Lara und Rudi, wo wir gemeinsam auf deren Balkon die Reste des mittäglichen Jauserls verputzten. Bald danach machte ich mich auf den Rückweg, denn wir wollten ja fit sein für den nächsten Tag. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich euch gerne beim nächsten Mal erzähle.

Australia meets Austria und was das mit dem Großglockner zu tun hat!

Es begann vor 3 Jahren, als der beste Ex-Liebste und ich in Italien urlaubten. In Bassano del Grappa aßen wir wieder in unserem Lieblings-Ristorante Osteria Terraglio. Am Nebentisch nahm ein schon im ersten Augenblick sehr sympathisches Paar Platz. Das Englisch war kein amerikanisches, aber auch kein british-Englisch. Für mich Grund genug zu fragen, woher sie denn kommen. Australien …

… und so begann eine wunderbare Begegnung, die – und das kann ich mit Sicherheit sagen – eine internationale Freundschaft wurde. Mit Lara und Rudi bin ich im regelmäßigen Austausch und über Social Media Kanäle verbandelt. Ihre liebe Einladung nach Adelaide nehme ich sobald ich das Geld beisammen habe, sehr gerne an. Doch etwas Wunderbares ist eingetreten – sie sind nach Covid dieses Jahr wieder in Österreich und wollen ihren Alpe-Adria Trail fertig marschieren, den sie vor ein paar Jahren schon absolviert hatten. Lediglich die erste Etappe konnten sie nicht antreten (man beachte das Wortspiel), denn Lara hatte einen gebrochenen Knöchel und Rudi hatte ein paar Tage vorher einen Segway-Unfall.

Sie haben mich gefragt, ob ich sie ein paar Tage bei ihrem Urlaub begleiten und diese erste Etappe mitgehen möchte. Die Gelegenheit ist natürlich ideal, sie zu treffen. Und was daraus geworden ist, erzähle ich euch gerne in den folgenden paar Tagen. Ciao eure V

31.05. – Vorfreude auf die Marichs

Endlich ist es soweit. Selten war ich so aufgeregt. Noch schnell beim Hornbach die Power-Batterie und ein Solarpanel für Paulina gekauft und dann gings Richtung Salzburg. Lara und Rudi Marich kamen um 13:00 Uhr am Salzburger Bahnhof an und checkten im Hotel Lassauerhof ein! Ich kam gg. 14:00 Uhr an und sie warteten auf mich am Rooftop des Hotel Imlauer Pitter. Für Paulina fand ich tatsächlich gleich ums Eck vom Hotel einen Parkplatz, der auch als Übernachtungsplatz für uns taugte.

Noch ein paar Schritte und dann fielen wir Drei uns sehr freudig in die Arme. Den Marichs erging es genauso wie mir. Rudi versicherte mir, dass sie „so excited“ waren, als wir vereinbarten in Österreich zu treffen und ich sie tatsächlich ein paar Tage ihres Urlaubs begleiten werde.

Nach regem Austausch, ein paar Aperol für Lara und mich und ein paar Bierchen für Rudi sowie einem Gemeinschaftsfoto mit dem herrlichen Ausblick auf die „Hohe Feste“ präsentierte ich stolz meine Paulina, die sie ja aus meinen Italien-Reiseberichten kannten.

Danach erkundeten wir Salzburg, marschierten gemütlich die Promenade entlang, überquerten eine der Brücken in die Innenstadt, ich zeigte den Beiden den Domplatz, erzählte von „Jedermann“, und gab gerne mein sehr bescheidenes Wissen über Salzburg preis. Das hat den Vorteil, dass man Leute nicht überfordert. 🙂

Salzburg zeigte sich von seiner allerschönsten Seite. Kein Regen, sondern Sonne satt, und – man glaubt es kaum – so wenige Menschen wie ich es in der Innenstadt Salzburgs noch nie erlebt habe. Es war wirklich angenehm durchzuschlendern, das Eis genießen zu können, ohne dass einer einem das Stanitzel aus der Hand schlägt, Fotos ohne Menschenmassen machen zu können. Ein Träumchen. Aber seht selbst.

Am Abend genossen wir im Hofbräu Garten vom Hotel Imlauer ein wunderbares Essen. Hab ausnahmsweise keine Fotos vom Essen gemacht. 🙂 Spargel-Vorspeisen für uns Drei und dann Schnitzi für Lara und Rudi, Backhenderl für mich, geteilter Kaiserschmarren mit viel Zwetschkenröster als krönenden Abschluss. Ich bereute es nachts gewaltig, meine Verdauung mahnte mich sehr, sodass ich kaum Schlaf fand. Am nächsten Morgen war ich dementsprechend früh auf. Aber das ist eine andere Geschichte.

Bilanz einer Reise

36 Tage war ich unterwegs. Geplant hatte ich etwas länger, jedoch das kalte Wetter, meine Lendenwirbel- und ISG-Schmerzen und ehrlich gesagt auch das schwindende Budget vereitelten diesen Plan. Ich bereue es aber in keinster Weise frühzeitig nach Hause gefahren zu sein, im Gegenteil. Es war eine gute Entscheidung.

Mein Fazit dieser 36 Tage sieht wie folgt aus:

  • Ich liebe Italien; das Land, die Leute, das Meer und das Essen. Egal ob Norden oder Süden, die Landschaften Italiens bieten eine Menge Abwechslung. Kultur, Architektur, 20 verschiedene Regionen, von denen ich 10 durchfahren bzw. besucht habe, jede einzelne schön und Wert es zu besuchen. Auch die Sprache, obwohl ich nur brockenhaft italienisch kann, unterhalte ich mich und komme ganz gut durch. Manchmal verstehe ich zwar nicht, was mir geantwortet wird, doch mit Gestikulieren und langsamerer Erklärung gehts dann schon. 🙂
  • Paulina: Meine Paulina ist ein Glücksgriff. Keine Mucken, ein angenehmer Treibstoffverbrauch, war immer verlässlich und bot mir nachts ein bequemes Quartier. Sie brachte mich sicher durch 6 österreichische Bundesländer, 10 italienische Regionen und Slowenien wieder nach Hause. Insgesamt waren es ca. 4.000 km. Freue mich auf weitere Reisen mit meinem Campervan.
  • Straßen: Die Strassen – egal ob mautvergebührte Autostradas oder SS (Superstrada) oder SP (Strada Provinciale) sind schlichtweg eine Katastrophe. Klarerweise je mehr Landstrasse, desto schlimmer. Löcher, Steine, Löcher und nochmals Löcher. Mit meiner Paulina ist mir das besonders aufgefallen, denn in dem großen Auto wird man ordentlich geschüttelt und gerüttelt. Ich kam mir teilweise wie James Bonds Martini vor.
  • Italienisches Fahrverhalten: im ersten Augenblick bekommt man den Eindruck, die Italiener:innen können nicht Autofahren. Das stimmt so nicht. Sie fahren anders. Abenteuerlicher – Tempolimits, doppelte Sperrlinie, rote Ampeln, zwei Spuren – alles nur Empfehlungen. Hier alles aufzuzählen würde einen eigenen Blog benötigen. Ich erzähle es euch gerne persönlich. Sehr kreativ ist auch ihr Parkverhalten in Orten oder Städten. Egal ob der restliche Verkehr behindert wird oder nicht, die Autos stehen schräg in die Fahrbahn vor dem Geschäft, wo gerade eingekauft wird oder auch vor der Bar für ein Tratscherl mit anderen schrägparkenden Italienern (meist Männer, deshalb ohne gendern). Hauptsache nahe dort, wo sie hinwollen. Man beachte bitte die Doppeldeutigkeit bei „schrägparkend“, denn genau so ist es. Schräg.
  • Parken beim Golfplatz: Anders als bei uns, ist es in Italien nicht so gerne gesehen, wenn man am Parkplatz eines Golfplatzes parken und übernachten will. Viele Parkplätze rund um die Golfplätze sind auch privat. Hasi, das muss Golf-Genuss-Mobil noch einiges an Arbeit leisten!
  • Kulinarik: essen und trinken ist in Italien, egal wo an is(s)t, immer ein Burner! Aperol Spritz kostet unterschiedlich. Die Spanne reicht von €5,00 bis €15,00! Essen gehen ist relativ teuer, unter €30/Person kommt man nicht davon. Im Supermarkt oder Markt einzukaufen ist jedoch günstig. Zumindest in Apulien. Deshalb genoss ich es auch meine Paulina-Cucina öfter anzuwerfen. 🙂
  • Italiener:innen: mir sind nur freundliche, hilfsbereite und lächelnde Menschen aufgefallen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich freundlich und lächelnd auf sie zugegangen bin. Sie nehmen nur an, wenn man ein paar Brocken italienisch einwirft, man beherrsche die schöne Sprache und antworten im Stakkatostil eines Maschinengewehres. Mi dispiace, non parlo italiano!

Learnings & Tipps

Auf einer längeren Reise mit einem Campervan lernt man jeden Tag, was man besser plant, wichtig oder eben unwichtig ist. Hier meine bisherigen Erfahrungswerte.

  • Alleine zu reisen ist toll, aber manchmal wollte ich es mit jemanden teilen. Oder ich reise zukünftig nicht zu lange alleine. Es gibt irgendwann einen Punkt, wo es fad wird. Alleine zu reisen ist auch teurer als zu zweit.
  • In der Off-Season hat noch fast alles geschlossen, auch Campingplätze. Nur in größeren Ortschaften hat max. ein Lokal geöffnet.
  • In der Off-Season – vor allem Übergang Winter/Frühjahr – kann es nachts sehr kalt sein. Auch tagsüber gibts keine Sonnengarantie!
  • Ich brauche daher unbedingt eine Standheizung. Oder ich reise zukünftig nur mehr in der warmen Jahreszeit. 😉 Dean empfahl mir den Rowenta Heizer mit Überhitzungsschutz um €39,00. Bingo! EDIT: Gerade bestellt 🙂
  • Man gewöhnt sich im Campervan an, ordentlich zu sein! Immer alles dort zurücklegen, von wo man es genommen bzw. ursprünglich platziert hat. Sonst findet man zB. das Feuerzeug nicht mehr. GsD bin ich in der Beziehung ein Monk. 🙂
  • Ich brauche einen Matratzenschoner für die Automatratze.
  • Äußerst hilfreich waren die Magnete, die ich beim Hornbach erstand. Muss noch mehr kaufen, vor allem die mit Haken. Sehr praktisch. ACHTUNG: höhere Zugkraft für schwerere Sachen, mind. 6/7 kg.
  • Nicht zu viel mitnehmen. Die Hälfte der Sachen, die ich mit hatte – egal ob Kleidung, Küchenutensilien, Lebensmittel, Schuhe – habe ich nicht gebraucht! Aber wer weiß denn das vorher. 😉
  • Das Aufladen des Laptops war leider immer eine Challenge. 220V Anschluss geht am Zigarettenanzünder nicht. Daher musste ich immer ein Lokal aufsuchen, wo ich meinen Laptop aufladen konnte. Irgendwie ist der Strom in Italien anders, als bei uns. Laptop ohne Probleme geladen, das Handy hat sich ganz langsam aufgeladen.
  • Daher: eigene Stromversorgung! Ich habe gelernt, eine tragbare Powerstation mit unterschiedlichen Stromanschlüssen für USB, 220V, 12V, macht mich stromautark. Da kann ich dann auch die Standheizung und Laptop anschließen. Dazu ein Ladekabel mit CEE Stecker, um den Akku bei den Stell- oder Campingplätzen wieder aufzuladen. Sehr cool!
  • Weiters wäre ein Klapptischerl fürs Outdoor-Essen nicht ungeschickt. Dann muss ich nicht mehr die Faltbox vom Metro als Esstisch zweckentfremden. Zwei Campingstühle hab ich ja.
  • Ein kleines Tischchen für die Rücksitzlehne muss ich auch anschaffen, damit ich mein Gläschen Prosecco oder Rotwein – wenn ich schon liege – für den Abendtrunk abstellen kann. Jetzt war es immer ein Balanceakt, den ich ohne Verschütten gemeistert habe. Tischchen ist aber einfacher.
  • Das Adapterkabel für den Kühli hätte ich vorher besser noch testen sollen. Nach einem Tag Nutzung gab dieses doofe Ding den Geist auf. Es stellte keine Stromverbindung mehr zum Kühli her. Sehr ärgerlich. GsD war es nachts so kalt, dass ich den Prosecco auch so kühlen konnte. Nein, der Kühli war in Ordnung, denn als ich ihn mit dem kurzen Originalkabel an den Akku des freundlichen Holländers anschloss, funktionierte er einwandfrei. Eindeutig: das Verlängerungs-Adapterkabel war fehlerhaft!
  • Der am Strand gefundene Wasserkanister mit 15l Fassungsvermögen war ein Glücksfall. Meiner steht nämlich noch bei Hubert in Steyr. Mit den Wasserflaschen hantieren ging zwar auch, war aber doch ein bisserl mühsam.
  • Spanngurte für die Matratze kaufen, damit ich auch das Bett zusammenklappen kann und bei Nichtnutzung mehr Platz in Paulina habe. Auch für zu verstauende Kisten ideal geeignet, damit sie nicht rutschen.
  • Auf alle Fälle führt mich demnächst mein Weg zur MA 48. Die haben einen sogenannten Öli. Mit umweltfreundlichem Müllsack und Streu ist es das ideale mobile WC, wenn mal keines in der Nähe ist. Mehr gehe ich jetzt nicht darauf ein. 😉
  • Ich überlege mir doch eine Außendusche anzuschaffen. Der Schweizer Wassersack mit Duschkopf und Duschschlauch lacht mich da an. Sonst bin ich immer an Stellplätze mit Dusche angewiesen. Dazu brauchts dann auch ein Duschzelt (auch für die Außennutzung des Ölis). Oder ich dusche einfach nicht. Ein Tag ist ja noch erträglich…
  • Highly recommended: die App „Park4Night“ empfiehlt tolle Stell- bzw. Übernachtungsplätze. Wie etwa in Matera die Masseria oder in Grado der kostenfreie Parkplatz direkt am kleinen Eingangshafen. Aber auch wo Plätze für das Entsorgen von Grauwasser zu finden sind, Angaben welche Serviceleistungen vor Ort angeboten werden, etc. erfährt man über diese App. Eine weitere super App ist Campercontact. Die kostet aber ein bisserl was.
  • Großartig waren auch die von Gabl genähten Vorhänge, um die Sicht in Paulina zu schützen.
  • Last, but not least, spare ich jetzt auf neue Autositze. Ich beginne mal mit dem Fahrersitz inkl. Drehmöglichkeit. Das tut meinem Rücken sicher gut!

Die Liste ist mit Sicherheit nicht vollständig. Für mich sind aber die wichtigsten Learnings. Vielleicht auch für den einen oder die andere ebenfalls nützlich, die sich demnächst mit einem Camping-Fahrzeug auf Reisen begibt.

Bon voyage, buon viaggio, have a nice trip, gute Reise!

Verenas Reisebericht. Gargano und Apulien 2023

Wie alles begann!

Bin so überwältigt, dass die Vorhänge, die Gabl für mich genäht hat, so perfekt passen.
Musste glatt ein paar Tränchen verdrücken.

Meine Paulina – ein Ford Transit Variobus FT300, 12 Jahre, 243.000 km, seit 5.9.2022 in meinem Besitz. Dieses Auto soll mich die nächsten Jahre auf verschiedenen Reisen begleiten und mir als Schlafmobil, Reisemobil, sicherer, fahrbarer Untersatz dienen.

Dazu bedarf es natürlich auch eines Campingbox-Modules, das ich bei Hubert Appl, Greencamper, im Rodatal bei Steyr gefunden habe. Seit 3.3.2023 ist es eingebaut und ich bin mehr als glücklich, dass alles so reibungslos geklappt hat. Wer sich dafür interessiert, das ist seine Homepage: https://www.greencamper.at/

Reibungslos bedeutet aber nicht stressfrei. Denn ca. 3 Wochen vor dem Einbau bekam ich die Gelegenheit, in Süditalien ein Haus zu hüten. Das Haus ist eine große Villa am Gargano, dem Sporn des Stiefels auf der Ostküste oberhalb von Bari, genauer gesagt in Peschici.

Casa Zaiana Blick vom Meer aufs Haus

Dort liegt im Naturschutzgebiet die Casa Zaiana, die in den Sommermonaten auch gemietet werden kann. Im Winter hüten Freunde und Bekannte der Besitzerin Veronika Pelikan die Unterkunft. Kostenfrei. Und ich bin eine der Glücklichen, die diesmal im März diese Aufgabe übernehmen darf. Wie ich dazu gekommen bin, fragst du dich? Naja, wie es heutzutage halt so geht – über Facebook. 😉

So, das heißt aber für mich, dass ich nicht nur dieses Haus hüten, sondern anschließend natürlich weiterreisen werde. Wenn ich schon so weit unten bin, dann muss ich nicht nur Apulien entdecken, sondern auch die Amalfiküste und alles was dazwischen liegt. Wenn es mich noch freut – was ich stark annehme – plane ich auch noch Sizilien zu bereisen. Und auf der Heimfahrt mich einfach treiben zu lassen – dort hinzufahren und stehenzubleiben, wo es mir gefällt. Golf spielen, Weingüter besuchen, Kultur, Land und Leute aufsaugen. Meine geplante Rückkehr peile ich mal so mit Ende April an. Könnte auch länger werden. Nichts muss, alles kann.

Am Dienstag fahre ich so gegen Mittag Richtung Süden, übernachte in der Nähe von Venedig in Paulina, um dann am nächsten Tag mein Endziel in Peschici anzusteuern.

Vorher bedarf es klarerweise noch einiger Vorbereitungen, die ich euch hier im Stakkato gerne aufzähle:

  • Packlisten erstellen, was brauche ich auf einer geplanten 2-monatigen Reise für Golf, Schifahren, „normale“ Kleidung und was gehört fix in Paulina verstaut. Die Listen sind lagen geworden. Womöglich viel zu lange.
  • Campingbox-Modul recherchieren, was das Beste für mich und Paulina ist. Bei Greencamper, namentlich Hubert Appl, fündig geworden.
  • Termin vereinbart und das Modul persönlich besichtigt. Sowas kauft man doch nicht Online!
  • Nach Steyr gefahren und dort Hubert kennengelernt. Das Beste, was mir passieren konnte. Tolles Teil gefunden, den Prototypen zu einem guten Preis bekommen. Gleich auch eine 30l-Kühlbox und eine tolle Matratze dazu erstanden. Juhuu, ein großer Brocken konnte da erledigt werden! Foto folgt noch.
  • Diverse weitere Ausrüstung wie etwa Adapter-Verlängerung für den Kühlschrank kaufen. Sichtschutz für die Fenster recherchieren und überlegen, was am besten wäre, Solar-Lampen bestellt, Rückenlehne-Taschen gekauft,
  • Pickerl für Paulina machen lassen
  • beide Rücksitzreihen ausbauen und im Keller verstaut, da ohne Rücksitze zukünftig kein Pickerl möglich ist – aber das ist eine andere Geschichte
  • davor den Keller räumen und am Flohmarkt die Sachen verscherbeln. Was ich nicht los wurde, musste ich auf den Sperrmüll bringen
  • die liebste Freundin bietet sich an meine Vorhänge für Paulina zu nähen. Stoff und Magnete besorgen, abmessen, nochmals messen, Gabl beim Nähen „unterstützen“, Freudentränen vergießen, weil alles so gut passt.
  • Diebstahlversicherung anfragen und abschließen. Dafür noch zu Experta fahren für den Prüfbericht für die Versicherung. Ohne Probleme „bestanden“.
  • Lenkradsperre beim ÖAMTC versuchen zu kaufen – gibt es dort nicht mehr. Lieferprobleme. Beim Forstinger fündig werden. Übrigens sehr zu empfehlen!
  • Auslandskrankenschein von der ÖGK versuchen zu besorgen. Gelernt, dass der blaue Teil auf der Rückseite der E-Card als Auslandkrankenschein gilt. Dafür bin ich aber 2x hingefahren. 🙂
  • Dazwischen noch gewandert, Ausstellungen besucht, Freunde zum Heringsschmaus und anderen Abendessen getroffen, Röntgen und Arztbesuche absolviert, 60er Geburtstagsfeier-Catering mitgeholfen, Torte gebacken, Patenkind zum Kino getroffen, bei einem Begräbnis geweint, einen Drehtermin absolviert, Weinviertel DAC-Jungwein Präsentation besucht.

Puh, das alles innerhalb von 2,5 Wochen. Und jetzt kann es endlich losgehen. Zunächst wie gesagt nach Tirol zu Irene. Aber das ist eine andere Geschichte.

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