29.-30.11.2024: Wie es einem geht, wenn man ausgerufen wird!

Noch ein letztes Weißbierchen am Flughafen Wien Schwechat bevor es losgeht – Zeit genug habe ich ja.

Dank der lieben Unterstützung von meiner Golffreundin Sigi Deutsch, die in Klosterneuburg ein kleines, aber sehr feines Reisebüro betreibt, klappte alles wunderbar.

Ich sag euch, seit meinem letzten Flug hat sich einiges verändert. Online einchecken, elektronische Boardkarten, die man ins Handy-Wallet speichern kann, am Flughafen selbst braucht man auch niemanden mehr, um seinen Koffer einzuchecken. Alles elektronisch. Der Saft beim Handy sollte einem jedoch nie ausgehen! Daher mein Tipp für zukünftige Flugreisende: Immer eine Powerbank dabei haben. 🙂

Wien – Frankfurt/Main

Mit fast 15 minütiger Verspätung hebt die Maschine der Austrian Airlines ab. Mein Fensterplatz ist in der 25sten Reihe. Den Gangsitz umwickelte eine wirklich sehr opulente Dame, die kaum aufstehen konnte. Daher fragte sie mich, ob ich da wirklich Platz nehmen möchte. Ähm, ja bitte, ich will auch gerne sitzen. Dann schälte sie sich aus dem Sitz und ließ mich durch.

Mein mittlerer Sitznachbar entpuppt sich als sehr netter, vermeintlich junger Mann. War ja dunkel im Flieger. Wir kamen bald ins Gespräch. Er arbeitet mit und für Siemens, ist alle 14 Tage in Wien und im März haben wir ein freundschaftliches „Date“, also kein romantisches. Don´t worry. Er ist tatsächlich Amerikaner aus NYC namens Craig, lebt aber in Toulouse in Frankreich. Und so jung wie ich dachte ist er nicht. Die grauen Haare sah ich erst, als das Licht im Flieger wieder anging. 🙂

Mit Verspätung in Frankfurt am Main gelandet. Flug war fein, Craigs Anschlussflug wäre in 15 Minuten gegangen. Er hat mir aber geschrieben, dass er ihn überraschenderweise doch erreicht hat. Die korpulente Dame wurde mit dem Rollstuhl abgeholt …

Von Gate A32 nach Gate B46 … und ein erster Schreck!

Und ich – ich hatte eine Stunde. Klingt zunächst viel, daher eilte ich nicht so. Ich musste aber dann doch flotter marschieren, denn das Gate B46 war 20 Minuten entfernt. Am Gate angekommen, wollte ich mich gemütlich in einen der Sessel setzen, da passierte es. Ich hörte, wie der nicht unweit von mir stehende Mitarbeiter von Singapur Airlines einige Namen ausrief, die vor dem Boarding an den Schalter kommen sollten. Und mein Name wurde auch ausgerufen! Mich durchlief es heiß und kalt! Hatte sofort die schlimmsten Gedanken! „Es wäre ja zu glatt gelaufen, eh klar, in Deutschland passiert das. Hoffentlich kann ich mitfliegen. Ich hab doch alles bezahlt und dabei!“

Durchatmen – bis 10 zählen – nicht aufregen – alles wird gut.

Es erwartete mich eine nicht so feine Überraschung am Schalter. Sie wollten die Visakarten-Nummer, mit der die Reise bezahlt wurde. Da dies aber über das Reisebüro erfolgt ist, konnte ich mit meiner zunächst nichts anfangen. Die ausgedruckte Bestätigung war wohl auch nicht viel wert.

Mir blieb also nichts anderes übrig, als Sigi anzurufen. Sie versuchte dann der nicht so freundlichen Mitarbeiterin zu erklären, dass die Bezahlung direkt über ihr Reisebüro mittels einer Sofortüberweisung über Airticket erfolgte. Auch Zahlungs- und Buchungsbestätigung, die Sigi über mein Handy schickte, war zu wenig. Sie wollten partout eine Visakarten-Nummer als Sicherheit. Es musste langwierig ein Fomular ausgefüllt werden und ich musste dann doch noch meine Viskarten-Nummer als Sicherheit angeben. Alles 3 Minuten vor Boarding! Da war ich schon etwas nervös, ob sich das alles noch ausgeht oder der Vogel ohne mich abhebt! So etwas hat die erfahrene Reisebüro-Besitzerin auch noch nie erlebt, meinte sie.

Das fängt ja schon gut an!

Pfuh – ich sitze im A380-800 der Singapur Airlines. Erleichterung pur! Ein Riesenvogel, kann ich euch sagen. Mit Stockwerk, in dem ich leider nicht saß. Das Upgrade hätte €2.000,00 gekostet, soviel zahlte ich nicht mal für mein Hin- und Retour Ticket. 🙂

Gute Nacht, ich schau mal ein paar Filme an und versuche dann zu schlafen! Bis morgen in Singapur, aber das ist eine andere Geschichte.

Austria meets Australia: ein Abenteuer beginnt!

Wie alles begann

Vor mittlerweile 5,5 Jahren lernten mein bester Ex-Liebster Albert und ich ein äußerst liebenswertes Paar in unserem Lieblingsrestaurant in Bassano del Grappa kennen. Lara und Rudi Marich aus Adelaide/Australien. Bald saßen wir gemeinsam an einem Tisch und unterhielten uns anregend. Das war der Grundstein für meine Reise nach Down Under.

Sie luden uns beide mehrmals zu sich ein. In der Zwischenzeit waren die Marichs auch schon in Wien und kennen Europa generell recht gut.

Von der Idee zur Recherche

Der Plan nach Australien zu reisen, ließ mich nicht mehr los. Der Gedanke hat sich mehr und mehr breit gemacht. Insgesamt reifte er in mir über zwei Jahre. Um überhaupt diese Once-in-a-lifetime Reise auch finanzieren zu können, arbeitete ich brav, sparte wie noch nie in meinem Leben. Bis ich schlussendlich tatsächlich ausreichend Geld beisammen hatte.

Die Internet-Recherche beginnt. Tipps von Bekannten, Freunden und Kolleg:innen trudelten ein. Was muss man sehen, wann könnte es losgehen, wie lange soll/kann ich bleiben? Als Singlefrau im Unruhestand stehe ich ja nicht unter Zeitdruck. Und nach einem Telefonat mit Lara und Rudi Anfang 2024 wurde aus einem zwei-monatigen ein drei-monatiger Aufenthalt.

Jetzt begann meine intensive Recherchezeit. Im März des selben Jahres fand ich meinen günstigen Flug mit Austrian und Singapur Airlines, der mit Sigi schnell gebucht war.

Von der Recherche zur Planung

Reisezeitraum:

3 Monate vom 29. November 2024 – 26. Februar 2025. Australien – ich komme!

Noch nie bereitete ich mich auf eine Reise so intensiv vor wie für diese. Adelaide wird meine Basis sein. Das ist natürlich großartig, denn auf meine weiteren Ziele muss ich so nicht mein gesamtes Gepäck mitschleppen! Danke auch an dieser Stelle an Lara und Rudi für das wunderbare Angebot.

Grobe Routenplanung:

Adelaide – Melbourne und Great Ocean Tour – Sidney zu Silvester – Adelaide

Adelaide – Fidschi

Fidschi Brisbane

To Dos vor meiner Abreise:

  • Packlisten erstellen
  • Route recherchieren
  • Visum beantragen
  • Bei der Australien Border Patrol und Online die Einfuhrbestimmungen checken
  • Terrasse winterdicht machen
  • Bei A1 checken, wie am besten W-Lan in Australien funkt
  • E-Sim checken, welches Angebot am besten ist
  • Abwesenheitsmitteilung bei der Post beantragen
  • Paulina – mein Campingvan – nach Stockerau in die Werkstatt zur Überwinterung bringen
  • Autokennzeichen ruhend legen
  • Adapter für 3 poligen Flachstecker besorgen
  • Restaurant-Reservierung für Silvester
  • Visakarte besorgen
  • Schuster noch einiges bringen, das ich brauche
  • Vom Schuster wieder abholen
  • Geschenke für Lara und Rudi besorgen
  • Vollmachten, Testament, Passwörter an Gabl und Albert – man weiß ja nie
  • ins Reisebüro fahren, um alle Reisepläne nochmals zu prüfen und auszudrucken, Sitzplätze reservieren
  • Arzttermine: Typhusimpfung beim praktischen Arzt, HNO für Ohren
  • Reiseapotheke besorgen
  • Verabschiedungstreffen mit Freunden und Family wahrnehmen
  • Friseur, Pediküre, Augenbrauen zupfen und Waxingstudio Termine
  • langsam zu packen beginnen
  • Tickets aufs Wallet speichern
  • Pass nicht vergessen einzupacken!

Ausnahmslos alle Freunde und Bekannte, die von meiner Reise wussten, fragten mich, ob ich aufgeregt sei. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich bei dieser Menge an noch zu erledigenden Dingen keine Aufregung bis kurz vor der Reise verspürte!

Jetzt steht einem Reisebeginn nichts mehr im Wege. Australien – ich kooooooomme!

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