Heute hieß es früh aufstehen, denn wir beiden hatten ein Date in der Stadt! Aber eines nach dem anderen.
8 Uhr Tagwache, kurzes Sonnengenießen für Kaffee und Tee auf dem kleinen Balkönchen, die fleißigen Fischer bei ihrer Arbeit beobachten und dann ondulieren und ab nach Peschici.
Ihr fragt euch sicher, welches Date wir haben könnten? Dazu muss ich kurz noch auf gestern zurückkommen.
Gestern, Samstag, schlenderten Etta und ich wie schon erzählt durch den historischen Stadtteil von Peschici. Wirklich sehenswert! An der Stadtmauer machten wir einen kurzen Halt, um den Blick auf den Strand und den kleinen Fischerboot-Hafen der Stadt im sich ankündigenden Sonnenuntergang zu genießen.
Nach einer Weile schlenderten wir weiter und schlugen getrennte Wege ein, die sich an einer bestimmten Stelle nach ein paar Metern wieder vereinten. An dieser Stelle entdeckten wir DAS Haus. Ein Schild mit der Aufschrift „Vendesi + Telefonnummer“ verriet uns, dass es zum Verkauf steht. Gewölbte mit Dachziegeln drei verzierte Türbögen, grüne Türen und Fensterläden, weiß gestrichen, zwei kleine Terrasse, getrennte Eingänge, 3 Etagen und der herrliche Blick Richtung Westen auf das Meer. Wir waren schockverliebt in dieses Haus.
Und schon ratterte die Phantasie. Etta plante bereits Yogastunden auf dem Vorplatz, diesen auch abzusperren, so dass die Touristen nicht durchmarschieren (die können ja eh hinter dem Haus vorbei), verkaufte bereits ihr Haus in NÖ und ich bezog bereits das Gästezimmer in Gedanken … dann riefen wir die Nummer an, erfuhren den akzeptablen Kaufpreis von €270.000,- und verabredeten einen Besichtigungstermin für Sonntag, 10.00 Uhr. 🙂
Sonntag – 10:03 Uhr waren wir vor Ort, wo uns schon Simone, eine sehr freundliche Italienerin, erwartete. Auch die Besitzerin des Hauses war zugegen. Dann gings hinein. Alles sehr hübsch renoviert, aber dann kam die Ernüchterung. Wir dachten, es gehörte diese gesamte Front zu dem zu verkaufenden Haus, wie sie auf dem Bild zu sehen ist. Doch es war nur der linke Teil, alles sehr eng und klein, in jedem Stock ein Zimmer, zwei Mini-Bäder und ein noch „minigerer“ Balkon. Eignet sich lediglich für eine AirBnB-Vermietung, aber nicht zum selbst bewohnen oder gar für ein Studio. Albert weiß wovon ich spreche, wir bewohnten einst in Istrien so ein Haus.
Wir teilten es der ebenso enttäuschten Simone mit, die uns jedoch auf Kaffee und Eis in die Bar La Terrazza einlud. Dort plauderten wir mit ihr – Google-Translator machts möglich. Geendet hat es so, dass sie meine Telefonnummer bekam und mich informieren will, wenn sie ein passenderes Objekt für uns hat. Ciao Simone, das wird wohl eine andere Geschichte. 😉
Etta und ich verweilten noch etwas in der Bar und beobachteten das sonntägliche Treiben auf der Piazza und überhaupt in der Stadt. Es war Vatertag in Italien! Wir stellten fest, dass am Vormittag ausschließlich Männer unterwegs waren oder in den Bars saßen, bis dann mittags auch die Frauen das Stadtbild ergänzten. Nachdem sie das Essen vorbereiteten. Uns beide amüsierte der Gedanke sehr, dass die Frauen ihre Männer und die Hunde aus der Wohnung schmissen, um Zeit und Ruhe für sich zu haben.
Als diese schöne Signora die Terrazza betrat, war ich hingerissen. Sie war eine Erscheinung, sicher weit über 80+, voller Leidenschaft und Stolz, ein fröhliches Lächeln, hellwache Augen und wurde beim Gehen etwas gestützt. Ich fragte sie, ob ich sie fotografieren dürfe und sie stellte mir die Gegenfrage, wofür. Das fand ich großartig. Nachdem ich ihr versicherte, dass es nur für meinen Reisebericht und weil sie so belissima ist, gab sie mir ihr Einverständnis. Und dieses wunderschöne Bild von ihr durfte ich machen. Mit ihrer Erlaubnis seht ihr es nun auch.
Danach fuhren wir zurück in die Casa Zaiana, denn für Nachmittag hat sich Patricia angekündigt, die Etta mit ihrem Besuch ablöste.
Patricia schenkte sich diese Reise zu ihrem Runden selbst und richtete es so ein, dass sie ein paar Tage mit mir hier verbringen konnte. Danach möchte sie noch das südliche Apulien entdecken, da sie sich ein Mietauto genommen hatte und unabhängig war.
Gegen zirka 16:00 Uhr erreichte sie die Casa Zaiana und hatte natürlich Hunger. Ich bereitete an Ettas letztem Abend eine Vorspeise und das restliche Radicchio-Risotto zu. Danach wurde Patricia in die Spielhölle eingeladen und wir spielten wieder Rommé und köpften zwei Fläschchen Wein! Es wurde nicht zu spät, denn Etta und ich mussten wieder früh raus. Aber das ist eine andere Geschichte. Ciao amici!