Nach einem sehr feinen Mittagessen mit Onkel Wolfgang, Emi und Irene in Wörgl bin ich noch kurz zum Obi und habe ein paar Kleinigkeiten gekauft. Dann gings los – Brennero ich komme.
Der Verkehr war trotz immensem LKW-Aufkommen sehr angenehm. Endlich die italienische Grenze überschritten und damit auch den kompletten Kontakt zu meinen Freund:innen verloren. Kein Netzanbieter, was hieß kein Signal, kein Whats App, kein Mail, kein sms und kein Telefon. Was ich aber erst am nächsten Tag checkte.
Ein Meilenstein! Meine erste Übernachtung in Paulina. Nicht wie ursprünglich geplant in Bologna auf einem Parkplatz neben der Polizei, sondern – weil ich so gut in Fahrt war – in Imola auf einer Raststation. Die ist allerdings Webcam-gesichert. Und nein, die Rennstrecke sah ich nicht, es war ja Nacht. 🙂
Die Nacht war durchwachsen, was allerdings nicht an Paulina, sondern an ihren Verwandten lag, die klarerweise die ganze Nacht über an uns vorbeisausten. Trotz Ohrstöpsel nahm ich sie wahr und schlief daher auch nur wenig.
Der nächste Tag ging zeitig los und – oh Wunder – ich hatte plötzlich Internet. Dann sah ich die besorgten Anrufe und Nachrichten von Irene und Albert, was ich dann sofort aufklärte. Danke Irene, dass du nicht die Polizei informiert hast. 🙂 Gut zu wissen, dass ich vermisst werde. <3
An Sabine – auch Binou genannt – die Haushüterin vor mir, schrieb ich, dass ich voraussichtlich gegen 14/14:30 Uhr in der Casa Zaiana ankommen werde. Dann fiel das Netz wieder aus und ich war wieder abgeschnitten von der sozialen Zivilisation.
In Pesaro entschloss ich mich die Autobahn zu verlassen und die SS16 weiterzufahren. Was für ein Fehler. Für wenige Kilometer benötigte ich Stunden. Aber der erste Blick aufs Meer wiegte fast alles auf und ich musste das erste Mal weinen vor Freude. Danke liebes Universum!
Ortschaften wie Torette und Marotta widerspiegelten jedoch etwas später meine Laune. Zunächst schimpfte ich wie ein Rohrspatz, weil nichts weiterging, dann hatte ich Marotten einfach hier zu übernachten. 🙂 Scherz beseite, natürlich fuhr ich weiter und bei Ancona endlich wieder auf die Superstrada. Ich wollte ja heute noch ankommen. Übrigens, die Ortsnamen gibt es tatsächlich!
Beeindruckend die Autobahn bei Ancona, aber vor allem der Blick auf Anconas Bucht. Wow (leider kein Foto)! Meeresbegleitend, breit und schön ausgebaut, herrlich zu fahren und die Impressionen zauberten wieder ein Lächeln auf mein Gesicht.
Hier ein paar Bilder, die vielleicht etwas vermitteln, was ich empfand.
Ankunft in Casa Zaiana
Es ist kaum zu glauben, nach einem Tag Fahrt und Pausen und Eindrücken kam ich endlich in Peschici an. Ihr werde es nicht glauben, kurz vor Ankunft um 17:24 Uhr poppte eine sms auf „Willkommen in Italien, ihr Netz ist …“ und ich war endlich wieder online! Sabine konnte ich endlich informieren, dass ich im Anflug bin. Immerhin wartete sie ja schon sie 14:00 Uhr auf mich. So sorry dafür!
Das war mein erster Eindruck:
Und so siehts hier aus. Nicht so übel, gell? Und Vollmond-Nacht war auch. Sabine und ich konnten sogar auf der Terrasse zu Abendessen.
Nun geruhsame Nacht. Der nächste Tag kommt bestimmt, aber das ist eine andere Geschichte.