10. und 11.12.2024: Alba, Australian-Austrian get together und Auf zur Great Ocean Road

Im Urlaub früh aufstehen ist nur für Golfer eine tolle Sache. Sagt man. Naja, bei dieser Aussicht aus dem Fenster morgens um 5:51 Uhr ist es auch eine tolle Sache für alle anderen. Und dazu das fröhliche Gezwitscher von – für europäische Ohren – exotischen Vögeln wie Kakadus, Papageien und Magpies, die übersetzt Flötenkrähenstare heißen. Da gefällt mir Magpie besser.

Warum wir so zeitig aufstanden? Wie in der vorigen Geschichte kurz angekündigt, entführte uns Kirstie in ein Spa. Nun mag die geneigte Leserschaft meinen: „Wenn’st am Meer bist, brauchst doch ka Spa“. Mitnichten, denn das ist ein Spa der besondern Art und ich hab so eines noch nie gesehen. Traumhaft. Aber alles der Reihe nach.

Copyright Alba Thermal Spa

Alba Thermal Springs & Day Spa

…liegt im Herzen der Peninsula Mornington. Auf mehreren terrassenartigen Ebenen wurden 32 unterschiedlich große, geothermische Pools mit Thermalwasser angelegt. Das Wasser hat 37°-40° und besitzt heilende Wirkung.

Dies ist das Land der Boon Wurrung/Bunurong, wo alles in seiner Beziehung zum Wasser betrachtet wird.

Die Besucher wandern von Becken zu Becken durch Bepflanzungen, die die natürliche Flora von Dünen über das Buschland bis hin zum Moonah-Wald widerspiegeln. Das in 550 Metern Tiefe liegende geothermische Grundwasser bildet die Basis für die Therme. Ein fantastisches und außergewöhnliches architektonisches Kunstwerk wie ich meine.

Beim ersten Mal war es für mich schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig, fast heiß. Vor allem wenn die Lufttemperatur warm ist. Aber nach ein paar Minuten genoss ich die Stille der Anlage, das Wasser, die Pflanzenwelt und die Gesellschaft von Lara, Rudi und Kirstie.

Der Wettergott war uns auch positiv gesinnt, denn die Außentemperatur pendelte sich bei max. 28° ein. Der leichte Wind machte den Aufenthalt außerhalb der Becken richtiggehend erfrischend.

In der ganzen Anlage ist fotografieren verboten, daher nur wenige Fotos und zwei aus dem Internet. Denke aber, ihr könnt es euch dennoch gut vorstellen.

Im etwas kühleren Pool schwamm ich 20 Längen und war nachher etwas hungrig. Nach einem kleinen Snack – Smoothie für Kirstie und mich, Lara und Rudi teilten sich einen fantastisch aussehenden Bagle – suchte ich die Sauna auf. Auch das ist in Australien etwas anders geartet, als bei uns. Hier trägt man Badeanzug und muss nicht auf einem Handtuch sitzen. OK, aber ich bevorzugte dennoch eines.

Die 6 Stunden an diesem herrlichen Ort vergingen wie im Flug. Wir Mädels stylten uns – also duschen und Haare waschen – während Rudi auf uns im Foyer wartete. Wobei – so im Nachhinein betrachtet – duschen nach ein paar Stunden Thermalwasser … 😉

Szenenwechsel: Kurze Stärkung im ortsansässigen Hotel Dava, das mir Lara als „Don’t expect too much. And you will definitley not find a worthy man here“ – abgesehen davon, dass ich da keinen gesucht hätte – entpuppte sich das nicht so toll angekündigte Lokal als Hotel mit Blick aufs Meer von der Terrasse aus. Hey, was will man mehr. Chips, Nüsschen, Bier und Cider stillten den ersten Gusto vor dem Abendessen mit der Marich-Gang.

Kirstie verabschiedete sich bis zum Abend und wir Drei spazierten an den Mount Martha Strand. Der präsentierte sich mit seinen bunten, kleinen Strandhäuschen – genannt Beachboxes – sehr putzig. Eines kostet übrigens ca. AUD 600.000,00, umgerechnet ca. € 359.000,00!

Das sind aber nur Strandhäuschen, in denen die Mount Marthaner:innen lediglich Strandliegen und -tische, Flossen, Schnorcheln, Surfbretter oder ähnliches aufbewahren. Darin kann man nicht schlafen! Crazy, isn’t it.

Ich fotografierte ein bisschen, während Lara und Rudi sich an dem Häuschen sonnten und chillten. Schuhe aus und barfuß den weichsten Sand zwischen den Zehen spüren, dem Wellenrauschen lauschen (wie poetisch), keine Menschen weit und breit (ok, bis auf vier), Sonne nicht zu heiß – mehr braucht es nicht zum Glücklichsein. Und ich bin glücklich und genieße jede Sekunde, die ich in diesem wunderbaren Land bis jetzt erleben durfte. Und einen sehr großen Anteil daran haben Lara und Rudi!

Bevor ich noch zu sentimental werde, kommt noch der schöne gemeinsame und leider letzte Abend in Joes Haus. BBQ am Abend war ausgemacht und jeder brachte, was er gerne „ge-bbqt“ haben wollte. Lara und Kirstie bereiteten cole salad und mixed salad zu, während ich mit Joe auf der Terrasse ein Schwätzchen auf Deutsch hielt. Wie sehr es ihm gefiel erfuhr ich erst, als mir alle versicherten, wie wohl er sich dabei fühlte. Man sah es ihm auch tatsächlich ein wenig an. Es rührte mich sehr, dass ich ihm damit so eine Freude bereiten konnte.

Rudi war der BBQ-King, mein T-Bone Steak war zart und perfekt am Punkt gegrillt. Es war zwar das kleinste, das ich im Geschäft finden konnte, dennoch war es mit Abstand das größte Fleischstück von allen anderen. LOL. Leider kein Foto 🙂

Den Absacker nach dem gemeinsamen Abendessen genossen wir wieder auf der Terrasse bei herrlicher Sicht auf das Meer. Hach, ich will da einziehen, bitte!

Noch ein letzter Blick raus, inhalieren, im Gedächtnis speichern und sich von allen – Kirstie, Joe Anne, Andres und Shane – herzlich verabschieden. Das machte mich dann schon ein wenig wehmütig. Lernte ich doch so großartige Menschen in ihnen kennen.

11.12.2024: Die Great Ocean Road rückt immer näher!

Am nächsten Morgen zeitig aufstehen, Zimmer wieder in den Urzustand bringen, Koffer packen und nicht zu sehr traurig sein, ob des Abschieds von Joe. Aber – ich werde ihn wieder sehen, das weiß ich genau! Bye bye Joe, see you again soon!

Und dann gings los nach Sorrento, dem letzten Ort auf dieser Seite der Peninsula und kleiner Fährhafen Richtung Oceancliff.

Sorrento

Wir verlassen die geschützte Bucht der Halbinsel Mornington, um auf der anderen Seite in die Great Ocean Road einzutauchen. Der Weg zur Fähre führt durch einen sehr beeindruckenden Teil der Peninsula, ist sie doch stellenweise nicht breiter als 2-3 km. Sorrento – so der Name des kleinen Küstenorts und auch Ablegehafen für unsere Fähre – erreichen wir nach guten 30 Minuten Fahrzeit (33 km).

Wir buchten unsere Überfahrt für 12 Uhr und kamen überpünktlich um 11:30 Uhr an. Zeit genug, um noch ein paar Aufnahmen zu machen.

Überfahrt

Schlag zwölf Uhr traf unsere Fähre ein und da wir so zeitig dran waren, platzierte uns der Fährmitarbeiter in der ersten Autoreihe. Dann ging es auch schon an Deck – übrigens tolles Schiff. Obwohl es kein riesiges Fährschiff war, erfüllte mich dennoch ein erhabenes Gefühl.

Los gings über die riesige Bucht. Sorrento wurde immer kleiner, vorbei zogen der letzte Küstenabschnitt der Halbinsel und ein paar kleinere Boote. Dann war Mornington zu Ende und öffnete den ersten Blick auf das offene Meer – dem Southern Ocean. In der Bucht ist das Gewässer ja ruhig, doch der Southern Ocean kann’s schon ordentlich, wie ihr in einer späteren Story noch lesen und sehen werdet.

Ich wusste übrigens nicht, dass der Südliche Ocean nicht immer so hieß.

„Die Bezeichnung Südlicher Ozean wurde im Frühjahr 2000 von der Internationalen Hydrographischen Organisation (IHO) offiziell beschlossen. Bis dahin wurden die antarktischen Meeresgebiete als Südliches Eismeer bezeichnet, bestehend aus den jeweils südlichen Bereichen des Atlantischen, Indischen und Pazifischen Ozeans.“

Rudi erklärte mir, dass zwischen hier und der Antarktis nichts mehr liegt, außer dieses riesige Meer. Erst als ich es mir auf der Landkarte ansah, wurde es mir bewusster und klarer, dass dies wirklich die andere Erdhalbkugel-Seite ist auf der ich mich befinde. Und nicht, dass ich es Rudi nicht geglaubt hätte, aber wenn man es dann auf der Karte sieht, bestätigt sich das um so mehr.

Große Aufregung an Bord. My goodness, uns begleiteten tatsächlich zwei Delphine.

Zunächst erblickte ich sie nur sehr kurz, dann waren sie verschwunden, ein Foto konnte ich grad noch schießen.

Plötzlich stürmte Rudi heraus und rief mir zu „Verena, here“ und deutete mit der Hand über die linke Bordseite. Alle, inklusive mir, rannten auf diese angedeutete Seite des Decks und siehe da. Sie waren wieder da und performten für uns. Diesmal ging sich ein Video aus! Meine ersten frei lebenden Delfine! Möge mich die geneigte Leserschaft für kindisch erachten, ich finde das wirklich großartig!

Queenscliff

Nach kurzer Überfahrt von 30 Minuten erreichten wir die andere Buchtseite – Queenscliff heißt der liebliche Ort. Mittagszeit und etwas Hunger machte sich breit.

Wir kehrten in die Queenscliff Brewery & Distillery ein. Eine sehr gute Entscheidung! Wobei die Distillery fotografierte ich nur, kein Gin zu Mittag! 🙂

Das Essen schmeckte sehr gut, war üppig und nicht teuer. Die Distillery ist sehenswert alleine schon aufgrund ihrer Destillationsanlage…

… und ihrer witzigen WC-Schilder – hihihi.

Genug von Queenscliff, jetzt gehts nach Torquay. Dort beginnt die eigentliche Great Ocean Road. Außerdem ist Torquay international berühmt als Zentrum der australischen Surfer-Community. Namhafte Marken der Surferindustrie wurden hier gegründet. In unmittelbarer Nähe liegen die für Wellenreiter weltberühmte Beaches Jan Juc und Bells Beach, das übrigens einen sehr witzigen Insider Namen trägt – Winkie Pop. Ursprünglich wurde eine Megawelle so bezeichnet, in der Zwischenzeit ist es eine Insiderbezeichnung unter Wellenreitern für „Intime Beziehung“; meine Interpretation für „Quicky“. LOL

So, das wäre es mal für diesen Eintrag. Der Tag ist noch nicht zu Ende. Aber das ist natürlich eine andere Geschichte. Ciao eure V.

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