Nach einer sehr guten Nacht, wachten wir in einen wettertechnisch gesehen gruselige kalt-feuchten Tag auf. Aber die Sonne in unseren Herzen – ja, ja , ja, das ist kitschig, stimmt aber – erhellte den Tag und siehe da, die Sonne kam raus und es wurde viel angenehmer. Etta und ich entschieden einen schönen Spaziergang zum Spiaggia San Nicola zu machen. Der liegt von unserer Terrasse aus gesehen auf der linken Seite und gehört zu einem großen Camping-Areal.
Hinunter führte uns ein felsiger, leicht unwegsamer Weg durch einen Pinienwald, wie er hier im Naturschutzgebiet üblich ist.
Wir genossen den anschließenden Strandspaziergang, das noch vom heftigen Sturm des Vortages und der Vornacht aufgewühlte Meer und lauschten dem stetigen Rauschen der Wellen, die am Ufer brachen und Zeuge der gewittrigen Nacht waren.
Uns überkam etwas Hunger und wir beschlossen langsam den Nachhauseweg anzutreten, einkaufen zu fahren und uns etwas zu kochen. Ich wollte u.a. speckige Kartoffel erwerben. Trotz Google-Übersetzer war es nahezu unmöglich mich verständlich zu machen. Patate unto kannte keiner. Daher rief ich Fiore an, der ja Koch ist, um zu fragen, welche Sorte Erdäpfel eine speckige sei. Leider hatten sie in dem Supermarkt keine „Bologna“ und ich nahm eine für alle Verwendungsmöglichkeiten. Fiore lud uns bei der Gelegenheit zu sich auf ein Gläschen Prosecco ein. Die invito nahmen wir gerne an und verbrachten ein nettes Stündchen in seinem aparten B&B, das auch gleichzeitig sein Zuhause ist.
Am Nachhauseweg sprang uns L’Angolo del Break in den Weg. Das ist das Lokal, indem ich mit Binou schon sehr gut essen war. Etta sprach eine liebe Einladung aus, die ich dankbar annahm. Außerdem lag bzw. liegt es immer noch direkt am Heimweg, unweit der Abzweigung zur Casa Zaiana.
Bedauerlicherweise war der Koch nicht zugegen, aber sein wirklich äusserst bemühter und freundlicher Mitarbeiter meinte, er könne uns Caciocavallo empfehlen, das er auch gut zubereiten kann. Tja, was ist nun Caciocavallo? Die Italofinen und der italienischen Sprache Mächtigen wissen das natürlich. Etta und ich ließen uns überraschen, denn die Erklärungsversuche des Kellners waren für uns schwer nachzuvollziehen.
Ich dachte, es könnte vielleicht Pferdefleisch sein. Wer hat hier jetzt gelacht, ich habs bis hierher gehört? 🙂
Es hat indirekt mit Pferd zu tun, denn dieser köstliche Käse wird in Form von zwei riesigen Beuteln produziert und mit einer Schnur zusammengebunden, immer im Duett. Dieses Duett hing man früher über die Pferdehälse zum Transportieren. Also so falsch bin ich nicht gelegen, dass es mit Pferd – cavallo – zu tun hat. Aber natürlich kein Pferdefleisch. LOL
Es werden Scheiben abgeschnitten und in diesen schönen Keramikförmchen erhitzt. Sehr heißt serviert, vegetarisch und richtig gesund … äh fett. Aber köstlich. Dazu insalata pomodori con cipolla und ein leichtes Glaserl Weißwein und als Vorspeise köstliche Bruschetta. Ich glaube, Etta hat sie mehr als genossen, seht selbst …
So ließen wir den herrlichen Tag ausklingen und verbrachten noch einen schönen Abend mit feinen Gesprächen. Ich bin nicht sicher, ich glaube ich machte noch Amaretto Sour … oder verwechsle ich da was … finito. 🙂
17.3. – Es roch nach Espresso, den sich Etta schon gemacht hat, als ich aufwachte. Ich öffnete die Fensterläden und es präsentierte sich wieder ein sonniger Tag mit leichter Brise. Wir begannen den Tag auf dem kleinen Balkönchen neben meinem Zimmer. Dort ist es fast windstill und am Morgen scheint die Sonne auf dieses Plätzchen. Besser kann man eigentlich einen Tag kaum beginnen.
…
Später spazierten wir die andere Strandseite ab, die Baia Zaiana, die rechts von unserer Terrasse liegt. Außerdem musste ich die Batterien der Kamera wechseln, die diesmal auf unserer Seite des Strandes montiert ist und nicht sendete. Was ich hier alles lerne – reisen bildet!
Binou hatte den Strandabschnitt während ihres Aufenthaltes auf unserer Seite vom Plastikmüll befreit. Durch den heftigen Sturm jedoch spuckte das Meer leider wieder einiges ans Ufer. Unglaublich, was die Leute ins Klo, in Gewässer oder ähnliches schmeissen und dass das alles im Meer landet! Das macht mich fast zornig. 🙁
Im Kühlschrank welkte langsam ein Radicchio dahin. Er schrie geradezu danach verarbeitet zu werden – also sollte es ein Radicchio-Risotto werden. Nachdem Fiore ja wie schon erwähnt Koch ist und für seine B&B-Gäste kocht, schickten wir ihm eine Einladung zum Abendessen. War gespannt, ob ihm mein Risotto genauso gut schmecken würde, wie meine Pasta Asciutta. 🙂
Seine Absage nahmen wir zum Anlass doch umzudisponieren und kurzerhand gabs Spaghetti Carbonara. Ich glaub, sie haben Etta geschmeckt. Mir schon. Der Radicchio musste noch einen Tag ausharren.
Nach dem Abendessen eröffneten wir die Zockerrunde! Rommé wurde gespielt! Ich liebe es, hab aber ordentlich abgebissen gegen die Profi-Zockerin Etta. Sie hat mich sowas von deplatziert – punktemäßig. Erwähnen möchte ich aber schon, dass ich dann ein einziges Mal ein Megablatt hatte und 324 Punkte mit einer Runde erreichte. Nutzte nur gar nichts – meine Gegnerin gewann am Ende mit fast 600 Punkten Abstand … LOL! What a night. Mille grazie! Buona notte a tutti.