Noch ein letzter Blick zurück auf das Stadthaus und dann gings gg 11:00 Uhr Richtung Mount Martha. Eine kleine, so süße Küstenortschaft in den Suburbs von Melbourne zirka 80 km entfernt.
Damit die geneigte Leserschaft – ich bin scheints ein bissi Bridgerton-geschädigt – eine ungefähre Ahnung hat, wo wir entlangfuhren bzw. wo Mount Martha liegt – siehe Karte. 🙂
Monarch, Marzipanstangen und andere Köstlichkeiten
Mount Martha liegt auf der Peninsula Mornington und von Onkel Joes Hütte sieht man die Skyline von Melbourne. Ein bisschen foggy, aber immerhin kann man sie erkennen. Aber griff hab ich etwas vor. Schön der Reihe nach, Frau Heger.
Der erste kurze Halt auf der Halbinsel Mornington war St. Kilda. Dieser Vorort liegt noch im Dunstkreis von Melbourne und ist das Tor zur Peninsula. Berühmt für seine europäischen Konditoreien, die in der Acland Street aufgeknüpft wie Perlen auf einer Perlenkette zu finden sind.
Die berühmteste ist wohl „Monarch Cake Shop“ , die wir natürlich aufsuchten und für die Nachspeise bei Onkel Joe sorgten. Eh klar, selbst gönnten wir uns auch etwas Gutes. Lara und Rudi nahmen noch eine Marzipanstange mit, denn die mag sein Onkel so gerne.
Die Konditorei ist sehenswert. Gegründet wurde sie vor 80 Jahren in Melbourne von einer polnischen Auswandererin, die in Polen eine Konditorei betrieb. Nach fünf Jahren folgte sie ihrer vornehme Kundschaft nach St. Kilda, die vermehrt hier hinzog. Seit damals werden die köstlichen europäischen Kuchen, Torten und andere süße Sünden täglich frisch gebacken.
Übrigens auf dem Weg zur Konditorei sind wir durch die Albert Street gegangen. 🙂
Die Kalorienbombe versuchten wir beim Spaziergang durch die Stadt und am Strand loszuwerden. Naja, den Versuch wars wert. Die Einkaufsstraße und der Strand bergen lustige Dinge, wie ein Nashorn mit zwei Köpfen oder eine illustre Gesellschaft auf dem Vordach der Pharmacy.
Noch ein par Eindrücke des Küstenorts:
So, weiter ging’s, wir haben ja keine Zeit zu verlieren. Und Onkel Joe wartete schon sehnsüchtig auf uns.
Noch ein kurzer Stopp in der kleinen „Einkaufsmeile“ in der Ortschaft Mount Martha für ein paar Mitbringsel. Ich entschied mich für verschiedene Käsesorten. Joe mag nämlich so gerne stinky cheese. Je stinkier desto besser. Lara und Rudi besorgten noch Salami und Rotwein. Der Guzzi-Laden war zum doof kaufen, so tolle Köstlichkeiten boten sie an und tatsächlich auch … Mannerschnitten. Für AUD 3,40 = € 2,00. Geht, oder – für die Entfernung. LOL.
Und dann endlich: Ankunft bei Onkel Joe, der mich herzlich umarmte. Ich war sehr gerührt. Ich durfte ihn auch duzen. Er spricht nämlich hervorragend Deutsch und begrüßte mich mit „Hallo, wie geht es dir?“. Seine Eltern – Rudis Großeltern väterlicherseits – wanderten von Ungarn nach Australien aus und verbrachten auch eine Zeit in Wien. Er selbst war ein gefragter Anästhesist, der auch international die Leute in Schlaf versetzte. Trotz seiner 86 Lenze ist er lustig, fit im Kopf und ein wirklich liebenswerter Mann, der Stefan Zweig und Gerhard Hauptmann Bücher liest und eine Leidenschaft fürs Fotografieren pflegte. Das Gehen fällt ihm schon ein bisschen schwer, aber den Schalk sieht man ihm noch eindeutig an. Ich hab mich schlagartig in ihn verliebt…
… und in das Beachhaus. Auch hier respektiere ich den Wunsch, keine Bilder im Detail zu zeigen, nur den Ausblick beim Betreten des Wohnzimmers und auf den Pool. Den Rest könnt ihr euch vorstellen.
Mein Zimmer mit Aussicht für die nächsten zwei Tage.
Ich durfte Rudis Familie kennenlernen. Abends stießen seine Cousine Kirstie und ihre Ehefrau Joe Anne sowie sein Cousin Andrew mit Partner Shane zu uns. Es wurde ein sehr lustiger und unvergesslicher Abend auf der Terrasse mit diesen zauberhaften Menschen – und mit Käseplatte, Salami, Pizza, Rotwein und Gin Tonic. Und Joe hielt bis weit nach Einbruch der Dunkelheit durch.
Noch ein schöner Sonnenuntergang und ein paar Gin Tonics später gingen wir schlafen. Denn Kirstie entführt uns morgen in ein Spa. Aber, ihr habt es erraten, das ist eine andere Geschichte. Ciao eure V.