Um euch einen Überblick zu geben, wo wir uns befanden bzw. welche Streckenabschnit wir zurücklegten, habe ich euch einen Teilausschnitt der Karte hier eingestellt.
Im vorigen Blog erwähnte ich, dass das ja noch nicht alles am ersten Tag der GOR war. Die Highlights wechselten sich Schlag auf Schlag ab oder besser gesagt, reihten sich Perle an Perle wie bei einer wertvollen Perlenkette.
Das Surferparadies Torquay
Torquay ist berühmt für seine Wellenreiter, die alle auf die perfekte Welle warten. Was ich hier eindrucksvoll beweisen kann. 🙂
Wir ließen diesen beeindruckenden Bells Beach und Winki Pop hinter uns und fuhren weiter entlang der Küste. Sagenhafte Bilder, die ich hoffentlich nie mehr vergessen werde.
Lorne, das Mekka der Reichen und Schönen
Wir ließen diesen beeindruckenden Bells Beach und Winki Pop hinter uns und fuhren weiter entlang der Küste. Sagenhafte Bilder, die ich hoffentlich nie mehr vergessen werde.
Unser Weg führte uns nach Lorne, das ebenfalls als Surfer-Ort Bekanntheit erlangte. Die wohlhabenden Melbourner:innen erwählten es zu ihrer Lieblingsdestination fürs Wochenende und beförderten es vom kleinen Küstenort zur sogenannten „wealthy area“ – à la Saint Tropez. Die Einwohnerzahl ist 1.114, in der Ferienzeit das Vielfache höher.
Aber nicht nur die Reichen und Schönen erfreuten sich dieses netten Ortes. Nein, auch unzählig viele Gelbhaubenkakadus. Vor allem das ortsansässige Kaffeehaus dürfte ihr Stammlokal sein, das sie bevölkerten oder besser “ bevögelten“. LOL
Next Stop Apollo Bay
56 km weiter westlich und ca. 1 Stunde Fahrzeit erreichten wir unseren ersten Übernachtungsort – Apollo Bay. Das hat nichts mit Cape Canaveral zu tun, der Namensgeber war vielmehr der Schoner Apollo, der 1846 in der Nähe leider Schiffbruch erlitt. Wie viele Schiffe an dieser schönen Küste, daher wird sie auch Shipwreck Bay genannt.
Unser AirBnB ist entzückend und richtig großzügig angelegt.
13.12.2024: Otway Tree Top Walk
Die erste Nacht in diesem lieben AirBnB habe ich nicht gut geschlafen. Das Bett war wirklich schmal und ich hatte den Traum, dass ich aus dem Bett falle. Ein bisschen gerädert begann demnach mein Tag.
Aber das war schnell verflogen. Denn wir fuhren in den nur eine Stunde entfernten Otway-Regenwald. Wart ihr schon mal in einem Regenwald? Noch dazu in einem, in dem kein tropisches Klima herrscht? Dies ist ein kühlgemäßigter Regenwald. Sagenhaft, sage ich euch. Seht selbst.
Farne so hoch wie Palmen, Bäume, die 70-80m in die Höhe ragen, ein Tree Top Walk, der durch den Regenwald führt und man dennoch nicht auf Baumkronen-Höhe ist, eine Flora, die 140 Millionen Jahre zurückreicht! Ein Höhenweg bietet einem einen unvergleichlichen Ausblick auf die Schönheit dieser für europäische Augen außergewöhnlichen Flora und Fauna. Also das ist sehr imposant.
Der gesamte Weg durch den Otway Regenwald ist 1,9km lang, man benötigt ca. 1 Stunde ihn gemütlich zu durchwandern. Der Otway Tree Top Walk – also der Höhenweg – ist in 25-30m Höhe angelegt und insgesamt 600m lang.
Obwohl Sommer und nur eine Stunde von der Küste entfernt, empfiehlt es sich hier eine wärmere Jacke und Kopfbekleidung zu tragen. Nicht, dass es kalt wäre, aber dennoch etwas frischer und es tröpfelt leicht von den Bäumen.
Den Mittelpunkt bildet ein Aussichtsturm, der nochmals 28m in die Höhe reicht. Der wichtigste Baum in diesem Regenwald ist die Myrthenbuche – myrtle beeches. Aber auch ash trees – Eschen – findet man dort. Nicht die kleinen, wie bei uns, die große, was sage ich, die mächtige Baum-Verwandtschaft steht dort. Die Tierwelt ist nicht minder spektatkulär: Schnabeltiere und Ameisenigel – leider keines der beiden gesehen – dafür ganz viele rot-blaue Papageien, die fröhlich zwitschernd umherflogen. Und natürlich noch viel mehr Getier.
Völlig sprachlos und noch immer staunend verließ ich mit Lara und Rudi dieses wunderbare Naturereignis. Kaum hab ich diesen tollen Ort halbwegs abgespeichert und verdaut, folgte auch schon der nächste. Ein kurzer Halt bei einem Aussichtspunkt auf die raue See!
Das weite, offene Wasser des Southern Ocean zeigt seine volle Pracht. Und wie angekündigt kann er es. Obwohl Rudi ja meinte, das seien keine Wellen und doch gar nichts. Ich war dennoch beeindruckt. Ihr hoffentlich auch.
Abends kochten wir in unserem kleinen Häuschen Gnocchi mit Gorgonzolasauce, was in einer Küche ohne Herdplatte eine kleine Herausforderung war. Dennoch hats uns geschmeckt.Lara zauberte noch einen köstlichen Salat und toastete sour dough Brot. Abgerundet mit einem Glaserl Rotwein beendeten wir diesen wunderbaren Tag.
13.12.2024: von Princetown zu den 12 Aposteln, zur London Bridge nach Port Fairy
Die wohl meist fotografierteste Szenerie nach dem Uluru sind die 12 Apostels auf der Great Ocean Road. Diese Felsformationen aus Kalkstein ragen bis zu 60m aus dem Meer und demonstrieren ihre Mächtigkeit. Es sind aber nicht 12 – ich habs nachgezählt. Lediglich 8 Kalksteinsäulen streben aus dem Wasser. Durch die ständigen Erosionen des Meerwassers verschwinden sie langsam. Wenn ihr sie noch sehen wollt, dann beeilt euch. Sie könnten nur mehr ein paar hundert Jahre so stehen.
Warum die eigentlich 12 Apostels heißen, weiß auch niemand, denn es waren nie 12, sondern nur 9 Säulen. Eine davon, eine 50m hohe Felsformation, ist am 3. Juli 2005 eingestürzt. Aber vielleicht klingt es besser als 8 Apostel. 🙂
Leider schien zu diesem Zeitpunkt die Sonne nicht. Daher ist das rotgoldene Leuchten, in dem die Aposteln üblicherweise schimmern, nicht zu sehen. Erst als wir wegfuhren zeigte sich die Sonne. Dennoch finde ich widerspiegelt das Bild die atemberaubende Schönheit dieses Naturwunders.
Hier noch ein paar Eindrücke.
Wir genießen noch eine Weile den Anblick bevor wir uns zum nächste Highlight aufmachen.
London Bridge has fallen down
Nicht die London Bridge in England ist gemeint oder gar der Film mit Gerard Butler. Nein, natürlich das Ziel, das als nächste auf unserer Tour ist.
Dieses Tor – auch London Arch genannt – war früher mit dem australischen Festland verbunden. Doch auch hier leisteten die Erosionen ganze Arbeit und das Verbindungsstück ist im Jänner 1990 eingestürzt. Zwei Touristen verweilten zu diesem Zeitpunkt auf dem äußeren Teil und mussten vom Polizeihubschrauber gerettet werden. Das werden die Zwei wohl auch nie vergessen!
Wir waren in sicherem Abstand und genossen ungestört, wie das Meer die Bridge umspielt, um auch hier den Einsturz zu beschleunigen. Denn auch dieser Kalkstein bleibt nicht ewig stehen.
Rudi zeigte mir an der Küstenwand die Höhlen im Kalkstein und die Spur hinauf zu ihnen, wo Zwergpinguine beheimatet sind. Leider zeigten sie sich nicht oder waren gerade im Meer shoppen. Wer weiß das schon. Auf zur nächsten Perle auf unserer fantastischen Reise.
The Grotto
The Grotto ist eine bezaubernde Felsformation, die nur wenige Kilometer von den Apostels und der London Bridge die nächste Perle verkörpert. Google bezeichnet es als teils Blowhole, teils Torbogen, teils Höhle.
Die steilen Stufen hinunter zur Grotte sind selbst schon sehenswert. Und das Glück war uns hold, denn in den Sommermonaten ist diese Treppe von hunderten Touristen bevölkert und die Wartezeit, um ein Foto unten bei der Grotte machen zu können, zieht sich in die Stunden. Heureka, wir Glückskinder, niemand da außer einem asiatischen Paar! Und wie ihr sehen könnt, zeigt sich freundlicherweise die Sonne. Bei den Aposteln ließ sie uns ja im Stich.
Bays of Islands
Wer glaubt, so wie ich, das wäre eh schon alles und sehr überwältigend, der irrt, so wie ich. Es ist noch immer nicht alles, das wir an diesem relativ kurzen Küstenabschnitt bewunderten. Der nächste großartige Spot waren die Bays of Island.
Die raue See und die felsige Küste gaben diesem Küstenabschnitt zwischen Cape Otway und Port Fairy den Beinamen „Shipwreck Coast“. Das ist ein 180km langer Abschnitt . 80 Schiffswracks liegen dort am Grunde des Südlichen Ozeans. Dennoch ein unglaublich schöner Teil der Great Ocean Road.
Für euren besseren Überblick, hier die Strecke, die wir – und wirklich stressfrei – zurückgelegt haben.
Jetzt wird’s aber Zeit für eine Pause. Nicht nur, um alles zu verarbeiten, ins Hirn zu bekommen und Revue passieren zu lassen, sondern auch, um den aufkommenden Hunger zu stillen.
Warrnambool
Lustiger Name, nicht wahr? Als familienfreundliche, aber auch für Paare und Alleinreisende Stadt mit 31.000 Einwohner ist Warrnambool die größte Stadt in der Region Great South Coast. Der Einfachheit halber habe ich die Beschreibung dieses lieblichen Städtchens aus dem Internet ausgeborgt:
„Warrnambool liegt an der Lady Bay an der Küste von Victoria, 260 km südwestlich von Melbourne. Der Name Warrnambool stammt aus der Sprache des Volkes der Kuurn Kopan Noot und bedeutet entweder „zwei Sümpfe“ oder „reichlich Wasser“ , was sich beides auf den Ort Warrnambool zwischen den Flüssen Merri und Hopkins beziehen könnte.“
In diesem kleinen Kiosk vis a vis eines kleinen Parks und eines Teiches aßen wir sehr guten Toast mit Henderl und Avocado und schlemmten nachspeislich Eis, meines war salted caramel, Laras und Rudis Malaga.
Port Fairy
15:44 Uhr Ortszeit, so, jetzt aber auf ins nahegelegene Port Fairy, unserem zweiten Übernachtungsort an der GOR. Nach dem Einrichten in unseren jeweiligen Zimmern machten wir uns schick. Wir beschlossen nämlich nach diesem wunderbaren Tag voller großartiger, atemberaubender Sehenswürdigkeiten, dass wir uns ein fancy dinner verdient haben.
Im Blakes Restaurant reservierte Lara schon am Nachmittag ein feines Plätzchen für uns, was eine g’scheite Idee war. Das Lokal war ausgebucht. Klein und sehr fein, das Essen war köstlich. Ich erfreute mich an einer köstlichen clam chowder als Vorspeise und anschließend an einem köstlichen Fisch mit Spargel und Linsengesmüse.
Mehr über Port Fairy erzähle ich euch – aber das ist eine andere Geschichte. Ciao eure V