19.3. – Beinahe Hausbesitzerinnen und Besucherwechsel

Heute hieß es früh aufstehen, denn wir beiden hatten ein Date in der Stadt! Aber eines nach dem anderen.

8 Uhr Tagwache, kurzes Sonnengenießen für Kaffee und Tee auf dem kleinen Balkönchen, die fleißigen Fischer bei ihrer Arbeit beobachten und dann ondulieren und ab nach Peschici.

Ihr fragt euch sicher, welches Date wir haben könnten? Dazu muss ich kurz noch auf gestern zurückkommen.

Gestern, Samstag, schlenderten Etta und ich wie schon erzählt durch den historischen Stadtteil von Peschici. Wirklich sehenswert! An der Stadtmauer machten wir einen kurzen Halt, um den Blick auf den Strand und den kleinen Fischerboot-Hafen der Stadt im sich ankündigenden Sonnenuntergang zu genießen.

Blick auf den kleinen Hafen

Nach einer Weile schlenderten wir weiter und schlugen getrennte Wege ein, die sich an einer bestimmten Stelle nach ein paar Metern wieder vereinten. An dieser Stelle entdeckten wir DAS Haus. Ein Schild mit der Aufschrift „Vendesi + Telefonnummer“ verriet uns, dass es zum Verkauf steht. Gewölbte mit Dachziegeln drei verzierte Türbögen, grüne Türen und Fensterläden, weiß gestrichen, zwei kleine Terrasse, getrennte Eingänge, 3 Etagen und der herrliche Blick Richtung Westen auf das Meer. Wir waren schockverliebt in dieses Haus.

wunderschön renoviertes Stadthaus in der Altstadt Peschicis

Und schon ratterte die Phantasie. Etta plante bereits Yogastunden auf dem Vorplatz, diesen auch abzusperren, so dass die Touristen nicht durchmarschieren (die können ja eh hinter dem Haus vorbei), verkaufte bereits ihr Haus in NÖ und ich bezog bereits das Gästezimmer in Gedanken … dann riefen wir die Nummer an, erfuhren den akzeptablen Kaufpreis von €270.000,- und verabredeten einen Besichtigungstermin für Sonntag, 10.00 Uhr. 🙂

Sonntag – 10:03 Uhr waren wir vor Ort, wo uns schon Simone, eine sehr freundliche Italienerin, erwartete. Auch die Besitzerin des Hauses war zugegen. Dann gings hinein. Alles sehr hübsch renoviert, aber dann kam die Ernüchterung. Wir dachten, es gehörte diese gesamte Front zu dem zu verkaufenden Haus, wie sie auf dem Bild zu sehen ist. Doch es war nur der linke Teil, alles sehr eng und klein, in jedem Stock ein Zimmer, zwei Mini-Bäder und ein noch „minigerer“ Balkon. Eignet sich lediglich für eine AirBnB-Vermietung, aber nicht zum selbst bewohnen oder gar für ein Studio. Albert weiß wovon ich spreche, wir bewohnten einst in Istrien so ein Haus.

Wir teilten es der ebenso enttäuschten Simone mit, die uns jedoch auf Kaffee und Eis in die Bar La Terrazza einlud. Dort plauderten wir mit ihr – Google-Translator machts möglich. Geendet hat es so, dass sie meine Telefonnummer bekam und mich informieren will, wenn sie ein passenderes Objekt für uns hat. Ciao Simone, das wird wohl eine andere Geschichte. 😉

Etta und ich verweilten noch etwas in der Bar und beobachteten das sonntägliche Treiben auf der Piazza und überhaupt in der Stadt. Es war Vatertag in Italien! Wir stellten fest, dass am Vormittag ausschließlich Männer unterwegs waren oder in den Bars saßen, bis dann mittags auch die Frauen das Stadtbild ergänzten. Nachdem sie das Essen vorbereiteten. Uns beide amüsierte der Gedanke sehr, dass die Frauen ihre Männer und die Hunde aus der Wohnung schmissen, um Zeit und Ruhe für sich zu haben.

Als diese schöne Signora die Terrazza betrat, war ich hingerissen. Sie war eine Erscheinung, sicher weit über 80+, voller Leidenschaft und Stolz, ein fröhliches Lächeln, hellwache Augen und wurde beim Gehen etwas gestützt. Ich fragte sie, ob ich sie fotografieren dürfe und sie stellte mir die Gegenfrage, wofür. Das fand ich großartig. Nachdem ich ihr versicherte, dass es nur für meinen Reisebericht und weil sie so belissima ist, gab sie mir ihr Einverständnis. Und dieses wunderschöne Bild von ihr durfte ich machen. Mit ihrer Erlaubnis seht ihr es nun auch.

eine italienische Schönheit

Danach fuhren wir zurück in die Casa Zaiana, denn für Nachmittag hat sich Patricia angekündigt, die Etta mit ihrem Besuch ablöste.

Patricia schenkte sich diese Reise zu ihrem Runden selbst und richtete es so ein, dass sie ein paar Tage mit mir hier verbringen konnte. Danach möchte sie noch das südliche Apulien entdecken, da sie sich ein Mietauto genommen hatte und unabhängig war.

Gegen zirka 16:00 Uhr erreichte sie die Casa Zaiana und hatte natürlich Hunger. Ich bereitete an Ettas letztem Abend eine Vorspeise und das restliche Radicchio-Risotto zu. Danach wurde Patricia in die Spielhölle eingeladen und wir spielten wieder Rommé und köpften zwei Fläschchen Wein! Es wurde nicht zu spät, denn Etta und ich mussten wieder früh raus. Aber das ist eine andere Geschichte. Ciao amici!

18.3. – Großstadtbesuch

So schön es im Casa Zaiana auch ist, irgendwann braucht man auch wieder die Zivilisation. 😉

Somit nutzten wir den herrlichen Sonnentag für einen Großstadtbesuch in Peschici! Außerdem musste ich von Fiore ohnehin die von Veronika bestellten wiederaufladbaren Batterien für die Wildkameras abholen. Die Gelegenheit war günstig, sich die Stadt einmal näher anzusehen.

Wir begannen mit dem Friedhof. Italienische Friedhöfe sind für mich faszinierend. Die Gräber sind nicht in der Erde, sondern werden übereinander in Betonmauern geschichtet. Diese Mauern haben Nieschen, in die die Särge passen. Davor wird dann eine Marmorplatte (gerne auch ein anderes Material) befestigt und darauf Namen, Daten, Bilder, Sprüche angebracht. Die wohlhabenderen Familien besitzen Mausoleen.

Danach parkten wir Paulina in der Stadt. Das Sympathische hier – neben vielen anderen Dingen – ist, dass man noch kostenfrei parken darf. Erst mit Saisoneröffnung muss man Parkgebühr bezahlen.

Etta und ich holten zunächst die Akkus ab und gingen dann weiter einen kleinen Hügel hinauf, wo wir einen Blick aus Meer vermuteten. Damit lagen wir goldrichtig. Ein bisschen Skyline von Peschici und das Mare …

Weiter gings dann durch kleine Gässchen, vorbei an Hinterhöfen, noch nicht frequentierten Parkplätzen, einem brandneuen, noch nicht eröffneten Hotel, geschlossenen Ristorantes und überall wurde repariert, renoviert und vorbereitet für die nahende Saisoneröffnung.

Wir beendeten vorerst diese Stadtrunde und labten uns in der „Bar La Terrazza“, die auch tatsächlich offen hatte.

Hier genoss ich mein primo gelato. 🙂 Und wer mich kennt, weiß genau, dass mein Lieblingseissalon der Molin-Pradel am Schwedenplatz ist. Aber auch das Eis in der La Terrazza erfreute mich sehr. Der beste Eissalon Peschicis – das Pina Gel – war bedauerlicherweise noch geschlossen. 🙁

Nach der kurzen Pause galt es noch den Rest der Stadt – das centro historico – zu besichtigen. Rund um das Castello Peschici schmiegt sich das historische Zentrum. OMG – wie schön ist diese Stadt. Es bedarf keiner großen Worte, wenn ihr die Fotos seht.

Vor dem finalen Sonnenuntergang schafften wir es noch nach Hause, wo wir dann diese Stimmung einfangen durften.

Und heute kochte ich endlich das lange angekündigte Radicchio-Risotto für Etta und mich. Ein gutes Weinchen dazu und ich sag nur SCHMATZOFATZ!

Ach ja, in Peschici haben wir uns in ein Haus verliebt … aber das ist eine andere Geschichte. 🙂 Ciao tutti!

16. und 17.3. – Sand, Strand und Klein Vegas

Nach einer sehr guten Nacht, wachten wir in einen wettertechnisch gesehen gruselige kalt-feuchten Tag auf. Aber die Sonne in unseren Herzen – ja, ja , ja, das ist kitschig, stimmt aber – erhellte den Tag und siehe da, die Sonne kam raus und es wurde viel angenehmer. Etta und ich entschieden einen schönen Spaziergang zum Spiaggia San Nicola zu machen. Der liegt von unserer Terrasse aus gesehen auf der linken Seite und gehört zu einem großen Camping-Areal.

Hinunter führte uns ein felsiger, leicht unwegsamer Weg durch einen Pinienwald, wie er hier im Naturschutzgebiet üblich ist.

Im Pinienwald mit Blick aufs Mare

Wir genossen den anschließenden Strandspaziergang, das noch vom heftigen Sturm des Vortages und der Vornacht aufgewühlte Meer und lauschten dem stetigen Rauschen der Wellen, die am Ufer brachen und Zeuge der gewittrigen Nacht waren.

Das aufgeregte Meer

Uns überkam etwas Hunger und wir beschlossen langsam den Nachhauseweg anzutreten, einkaufen zu fahren und uns etwas zu kochen. Ich wollte u.a. speckige Kartoffel erwerben. Trotz Google-Übersetzer war es nahezu unmöglich mich verständlich zu machen. Patate unto kannte keiner. Daher rief ich Fiore an, der ja Koch ist, um zu fragen, welche Sorte Erdäpfel eine speckige sei. Leider hatten sie in dem Supermarkt keine „Bologna“ und ich nahm eine für alle Verwendungsmöglichkeiten. Fiore lud uns bei der Gelegenheit zu sich auf ein Gläschen Prosecco ein. Die invito nahmen wir gerne an und verbrachten ein nettes Stündchen in seinem aparten B&B, das auch gleichzeitig sein Zuhause ist.

Am Nachhauseweg sprang uns L’Angolo del Break in den Weg. Das ist das Lokal, indem ich mit Binou schon sehr gut essen war. Etta sprach eine liebe Einladung aus, die ich dankbar annahm. Außerdem lag bzw. liegt es immer noch direkt am Heimweg, unweit der Abzweigung zur Casa Zaiana.

Bedauerlicherweise war der Koch nicht zugegen, aber sein wirklich äusserst bemühter und freundlicher Mitarbeiter meinte, er könne uns Caciocavallo empfehlen, das er auch gut zubereiten kann. Tja, was ist nun Caciocavallo? Die Italofinen und der italienischen Sprache Mächtigen wissen das natürlich. Etta und ich ließen uns überraschen, denn die Erklärungsversuche des Kellners waren für uns schwer nachzuvollziehen.

Ich dachte, es könnte vielleicht Pferdefleisch sein. Wer hat hier jetzt gelacht, ich habs bis hierher gehört? 🙂

Es hat indirekt mit Pferd zu tun, denn dieser köstliche Käse wird in Form von zwei riesigen Beuteln produziert und mit einer Schnur zusammengebunden, immer im Duett. Dieses Duett hing man früher über die Pferdehälse zum Transportieren. Also so falsch bin ich nicht gelegen, dass es mit Pferd – cavallo – zu tun hat. Aber natürlich kein Pferdefleisch. LOL

Das ist Caciocavallo
… und so sieht er zubereitet aus.

Es werden Scheiben abgeschnitten und in diesen schönen Keramikförmchen erhitzt. Sehr heißt serviert, vegetarisch und richtig gesund … äh fett. Aber köstlich. Dazu insalata pomodori con cipolla und ein leichtes Glaserl Weißwein und als Vorspeise köstliche Bruschetta. Ich glaube, Etta hat sie mehr als genossen, seht selbst …

So ließen wir den herrlichen Tag ausklingen und verbrachten noch einen schönen Abend mit feinen Gesprächen. Ich bin nicht sicher, ich glaube ich machte noch Amaretto Sour … oder verwechsle ich da was … finito. 🙂

17.3. – Es roch nach Espresso, den sich Etta schon gemacht hat, als ich aufwachte. Ich öffnete die Fensterläden und es präsentierte sich wieder ein sonniger Tag mit leichter Brise. Wir begannen den Tag auf dem kleinen Balkönchen neben meinem Zimmer. Dort ist es fast windstill und am Morgen scheint die Sonne auf dieses Plätzchen. Besser kann man eigentlich einen Tag kaum beginnen.

Ich mag dieses Bild von mir sehr. Danke Etta!

Später spazierten wir die andere Strandseite ab, die Baia Zaiana, die rechts von unserer Terrasse liegt. Außerdem musste ich die Batterien der Kamera wechseln, die diesmal auf unserer Seite des Strandes montiert ist und nicht sendete. Was ich hier alles lerne – reisen bildet!

Binou hatte den Strandabschnitt während ihres Aufenthaltes auf unserer Seite vom Plastikmüll befreit. Durch den heftigen Sturm jedoch spuckte das Meer leider wieder einiges ans Ufer. Unglaublich, was die Leute ins Klo, in Gewässer oder ähnliches schmeissen und dass das alles im Meer landet! Das macht mich fast zornig. 🙁

Im Kühlschrank welkte langsam ein Radicchio dahin. Er schrie geradezu danach verarbeitet zu werden – also sollte es ein Radicchio-Risotto werden. Nachdem Fiore ja wie schon erwähnt Koch ist und für seine B&B-Gäste kocht, schickten wir ihm eine Einladung zum Abendessen. War gespannt, ob ihm mein Risotto genauso gut schmecken würde, wie meine Pasta Asciutta. 🙂

Seine Absage nahmen wir zum Anlass doch umzudisponieren und kurzerhand gabs Spaghetti Carbonara. Ich glaub, sie haben Etta geschmeckt. Mir schon. Der Radicchio musste noch einen Tag ausharren.

Schmatzofatz gut!

Nach dem Abendessen eröffneten wir die Zockerrunde! Rommé wurde gespielt! Ich liebe es, hab aber ordentlich abgebissen gegen die Profi-Zockerin Etta. Sie hat mich sowas von deplatziert – punktemäßig. Erwähnen möchte ich aber schon, dass ich dann ein einziges Mal ein Megablatt hatte und 324 Punkte mit einer Runde erreichte. Nutzte nur gar nichts – meine Gegnerin gewann am Ende mit fast 600 Punkten Abstand … LOL! What a night. Mille grazie! Buona notte a tutti.

14. und 15.3. – Abschied, wie Tag und Nacht und Google Maps mag mich nicht

Ein traumhafter Tag erwartete mich. Sonne, azurblauer Himmel und 20° Außentemperatur. Frühling! Ganz im Gegenteil was sich in der Küche darbot. Siehe Bild!

Gezählte 15 leere Faschen vom Vorabend

Darauf gehe ich jetzt nicht näher ein, nur so viel – wir waren 7 Personen!

Als ich aufstand, fand ich Binou alleine am Tisch auf der Terrasse sitzend ins Gästebuch eintragen. Es war heute ihr Heimreise-Tag. Etwas Wehmut lag schon in der Luft, ich glaube, sie wäre gerne länger geblieben. Aber alles Schöne hat auch sein Ende.

Ich erinnerte mich, dass ich an diesem herrlichen Vorabend unsere neuen Freunde und auch Fiore zum Frühstück einlud. Musste jedoch heute Morgen einen Rückzieher machen, da wir genau 2 Eier anzubieten hätten. Im Gegenzug luden uns unsere „Nachbarn“ auf der anderen Seite der Bucht zu Pancakes ein. Yep, auf gehts!

Da man diesen steilen Weg zu den parkenden Autos nicht leer geht, nahmen Binou und ich gleich ihr Gepäck mit. Ich „schwang“ mir ihren etwas gehaltvollen Rucksack auf meinen maroden Rücken und wählte den Weg über den Strand zu den Vieren, weil Binou noch ihren Schal und ihren Pullover beim Feuer vergaß. Binou schleppte indes ihre schwere Tasche den Weg rauf zum Auto, um dann mit ihrem Fiat rüber zu uns zu fahren. Ich kann ehrlich nicht sagen, was beschwerlicher war. Mein Weg führte mich nicht nur den Strand entlang, was ja angenehm war. Nein, ich musste ja auch rauf. Und das ging dann über den öffentlichen Auf- bzw. Abgang zum Spiagga Zaiana. Mit Rucksack, steil, Stufen, endlos lang, schnauf.

Die zwei köstlichen Pancakes von Alexi mit Erdnussbutter und Feigenmarmelade, schmeckten nicht zur köstlich, die habe ich mir auch mehr als verdient! Ich besichtigte noch die sensationell ausgebauten Campervans der beiden Paare. Die Burschen haben alles selbst gemacht.

Dann kam die große Verabschiedung. Binou trat ihren Weg nach Rom an, um dort den Zug nach Österreich zu besteigen. Buon viaggio liebe Binou! Es war mir eine Freude, dich kennengelernt zu haben und ein paar lustige Tage mit dir in Casa Zaiana verbringen zu dürfen! Wir sehen einander wieder.

Danach ging ich nach Hause und räumte auf, wechselte das Zimmer und genoss noch etwas das alleine sein. Abends ass ich noch ein bisschen von meiner Pasta Asciutta und ging relativ zeitig ins Bett. Mir hing noch immer die Oscar- und auch die Feuernacht in den Knochen. Ero molto stanco. 🙂

Der nächste Tag – Mittwoch – war eine Katastrophe – wettertechnisch. Ein immenser Sturm fegte über den Gargano (Betonung übrigens auf der zweiten Silbe – GargAno) und es regnete unaufhörlich. Gestern auf heute präsentierte sich wie Tag und Nacht. Und ich musste nach Bari fahren, Etta kam. Nein, Etta ist nicht das Sturmtief, das über die Halbinsel zog, sondern eine Freundin, die mich hier für ein paar Tage besucht. Voraussichtliche Ankunft 19:35 Uhr, Fahrzeit von Casa Zaiana nach Bari 2,5 Stunden, zirka.

ICH MAG NICHT RAUS!!! Wäh, so grauslich und so kalt. Eigentlich wollte ich mich erst um 15:30 Uhr auf den Weg machen. Ich entschied mich jedoch schon um eineinhalb Stunden früher loszudüsen, es war so kalt im Haus. In Paulina und später am Flughafen fror ich nicht, da nahm ich eine zweistündige Wartezeit am FH gerne in Kauf. 🙂 Ich zog an, was ich mithatte Pulli, Lang-Gilet, Stirnband und Kapperl, dicke Socken und machte mich auf den Weg zu Paulina.

Meine Paulina – eine Schönheit :-). Foto von einem Schönwettertag!

Die Arme stand dem Wetter ausgeliefert vollkommen alleine auf ihrem Platzerl. Sie sprang ohne Mucken an. Bin so happy mit ihr. So, Google Maps noch mit der Adresse des Flughafens füttern und dann gings los.

Ich entschied mich über Vieste zu fahren, denn diese Strecke ist um einiges kürzer als über Peschici bzw. über den Weg, den ich nahm, als ich ursprünglich herkam. Bei den Treibstoffpreisen hier kostet jeder Kilometer, der zuviel gefahren wird, ein Vermögen! Bin schon pleite für März!

Zunächst führte mich Google über die normale Landstrasse. Als ich jedoch immer höher und höher geleitet wurde, verspürte ich ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend. Die Wege waren keine Strassen mehr, sondern eher schlecht betonierte Forstwege, in den höchsten Regionen des Gargano, ungesichert, unbegrenzt, rutschig und rechts und links gings tief runter. Mit max. 10-15 kmh chauffierte ich Paulina über die wirklich herausfordernden Wege.

Ich landete tatsächlich am höchsten Punkt der Halbinsel mitten im Forresta Umbra, in unberührter Natur, Weitblick über das Grün des Garganos, kein Mensch weit und breit. Wunderschön, aber auch … mir fehlt das Wort dazu, was es war. Ach ja – abenteuerlich.

Diese traumhaft schöne Gegend faszinierte mich. Natur pur, die mir auch eine entzückende Begegnung brachte. Eine riesige Ziegenherde ließ mich anhalten und schmunzeln, fast lachen. Von sechs prächtigen Hunden geleitet, die sich zum Schutz ihrer Herde vor Paulina aufstellten und lautstark bellten. Keine Sorge, Hunzis, ich tu euch und euren Schutzbefohlenen doch nichts. Natürlich stellte ich sofort das Auto ab und zückte mein Handy. Sind die nicht süß. Ach ja und zwei Kühe beobachteten das ganze Szenario von der Seite. 🙂

Nach ca. 15 Minuten setzte ich meine Fahrt nach Bari fort. Nur um in noch unwegigeres Gelände zu kommen. Ich sah mich schon umdrehen oder zurückschieben, doch plötzlich bog ich wieder auf eine zivilisiertere Strasse ab und meine Zuversicht, doch sicher in Bari anzukommen, stieg ins Uferlose. 😉

Eine Unmenge an Olivenbaum-Plantagen säumen die Autostrada. Trotz des schlechten Wetters präsentierte sich dieser Teil Apuliens von einer sehr stimmungsvollen und schönen Seite.

Anstatt 2,5 Stunden wurden es insgesamt 3 Stunden und 20 Minuten Fahrzeit. Ohne der kurzen Pause kurz vor Bari. An einer Raststätte hielt ich kurz an, um mir etwas zu trinken zu kaufen. Die abenteuerliche Fahrt trocknete meinen Mund aus. Vor Aufregung und Staunen vermutlich … lol

Kaum aus Paulina ausgestiegen, hupte mich jemand an. Verwirrt oder verdutzt versuchte ich den Huper auszumachen. Ein riiiiiiesiger Camper stand vis a vis von mir. Zunächst dachte ich, ich hätte falsch geparkt, doch mein zweiter Blick erkannte dann das Kennzeichen „KI – …“ – ein Oberösterreicher, ich glaube Kirchdorf an der Krems. Bei einem kurzen Pläuschchen mit ihm und seiner Frau erfuhr ich, dass sie bei Bari für heute campen, auch ihre E-Bikes mithaben und die Gegend erradeln wollen. Aber bei dem Wetter … sehr nette Leutchen.

Kurz vor dem Flughafen entdeckte ich noch eine Tankstelle mit für italienische Verhältnisse günstigem Dieselpreis – € 1,789/Liter- Volltanken war angesagt, dabei entdeckte ich, dass Paulina schon exakt 245.000 km in ihren Rädern hat. Ca. 1600km alleine in Italien mit mir. 🙂

Auf ganz viele weitere Kilometer!

So, endlich Flughafen und 15 Minuten früher als geplant, begrüßte ich Etta in Italia! Ihre Anreise war auch abenteuerlich, sie reiste über Sofia und hatte Zeit, die Stadt auch zu besichtigen.

Ich kam übrigens drauf, dass ich bei den Google Maps-Optionen „vermeide Autobahnen“, „vermeide Maustrecken“, „kraftstoffsparende Strecken“ eingeschaltet hatte. Daher die abenteuerliche Hinfahrt. Für den Nachhauseweg nahm ich die andere Streckenempfehlung. 2,5 Stunden, exakt wie Google Maps es vorausgesagt hat. 🙂 Es war also doch keine persönliche Abneigung von Google Maps mir gegenüber.

Müde und erschöpft kamen wir in der Casa Zaiana an. Doch trotz der nächtlichen Dunkelheit spürte Etta bereits das Meer, die Atmosphäre und die magische Anziehung dieses Platzes. Wie es weiterging ist eine andere Geschichte. Buona notte, tutti!

13.3. – Überraschung, Feuer und neue Connections

Nach der heißen Oscarnacht, die bis um 5: 30 Uhr morgens dauerte, könnt ihr euch vorstellen, wie es mir am Vormittag ging. Net so leiwand.

Um 10:49 Uhr am Montagvormittag, ich lag noch im Bett, erhielt ich von Binou, die den Strand wieder von angeschwemmten Plastikteilen säuberte, eine Whats App Nachricht, dass in 30 Minuten Gäste kommen.

O-Ton: „In ca. 30 Min kommt ein französisches junges Pärchen zu uns rauf. Veronika hat sie eingeladen über mich.“

Wie, was, wer, warum … Meine Antwort: „Shit. Bin noch so groggy. Wie lange bleiben die?“ Sie werden nur kurz bleiben und sie macht ihnen Tee, meinte Binou.

Nach 10 Minuten quälte ich mich aus dem Bett und erlag einem Energieschub. Ich duschte, putze Zähne, WC und Bad, kehrte Küche und Wohnzimmer und setzte Teewasser auf – in sage und schreibe 25 Minuten! Unsere französischen Gäste konnten kommen. Es waren dann zwei französische Pärchen, die sich hier auf dem vis a vis gelegenen Gelände zufällig trafen und kennenlernten. Camille und Alexi, Perlina und Luc, entzückende junge Leute.

Gaaanz rechts im Bild parkten unser französischen Freunde mit ihren Campingvans

Wie kamen sie eigentlich zur Einladung, werdet ihr euch fragen. Sie sahen Binou den Strand säubern, stapften zu ihr runter und fragten um einen Plastiksack, um ebenfalls zu helfen. Da war eine Einladung zu uns nur recht und würdig.

4 Franzosen und eine Österreicherin warten auf ein gutes Pappi 🙂

Die vier lernten sich erst hier kennen, reisen beide mit ihren Campingvans ein Jahr durch Europa, arbeiten als selbständige von unterwegs, haben die gleichen Fahrzeuge, bauten ihre Vans selbst aus und trafen einander zufällig auf dem Spot gegenüber von Casa Zaiana, am anderen Ende des Strandes.

Diese Begegnung sollte sich noch als wunderbare Überraschung herausstellen. Wir luden sie nämlich zum Essen bei uns ein, kauften die notwendigen Lebensmittel mit den Mädels ein und ich kochte uns ein köstliches spätes Mittag/frühes Abendessen. Wieder meine berühmte Pasta Asciutta. Als Vorspeise bereitete ich Pomodori con Mozzarella, Burrata, Wildspargel e Cipolla mit Aceto Balsamico Balsam und Olivenöl zu. Schmatzofatz gut!

Währenddessen holten die Burschen ihre Drohnen und drohnten über Haus und Gelände. Sobald ich das Filmchen bekomme, stelle ich es selbstverständlich hier rein. Auf diese Überraschung freue ich mich auch schon.

Leider kein besseres Foto von Fiore, der uns entflammt hat 🙂

Die nächste Überraschung war der Besuch von Fiore. Fiore ist nicht nur ein guter Freund von Veronika, sondern er kümmert sich auch, wenn im Haus etwas kaputt ist, hält den Garten in Schuss und ist überhaupt der gute Geist des Hauses, wenn ich das so sagen darf. Ein ausgesprochen charismatischer, sehr sympathischer Italiener. 😉

An diesem Abend kam er vorbei, um mit uns die Sperrholz-Pyramide, von der ich euch schon erzählte, zu entzünden. Es war ein unbeschreiblich toller Abend. Milde Temperatur, gute Musik, ein großartiges Feuer, feine Weinchen, viel gelacht und getanzt, genossen und entzückende Gesellschaft.

Danke Binou fürs Holz stapeln und die Einladung an unsere neuen Freunde, was uns einen ungeplanten und deshalb auch so außergewöhnlich schön Abend bescherte.

Wir bleiben in Kontakt, aber das ist eine andere Geschichte.

12.3. – Nachtrag

Bevor ich meine heutige Geschichte erzähle, muss ich noch etwas zum gestrigen Sonntag ergänzen.

Nach dem Besuch von Vieste wieder Zuhause angekommen – ihr merkt schon, dass ich mich hier sehr wohl fühle – bereiteten wir uns einen wunderbaren Abend. Binous Spotify-Liste erfreute uns mit tollen italienischen Songs, gemischt mit österreichischen Interpreten wie etwa Hubert von Goisern. WTF – Hubert von Goisern in Süditalien? Ihr mögt es nicht glauben, aber er hat so tolle Songs, die man vielleicht nicht so gut kennt. Ein bisschen jazzig, ein bisschen groovig – so gut, dass wir dazu getanzt haben. Nach einer Weile wechselten wir ins Haus. Ich wollte mich noch etwas ausruhen, bevor die Oscars vergeben wurden.

Spotify bemerkte offensichtlich, dass wir auf HvG irgendwie stehen und spielte dann seine tollsten Songs rauf und runter – ohne, dass sie programmiert worden wären. Ich glaube, wir haben ca. 2 Stunden durchgetanzt, gelacht und Amaretto Sour getrunken. Ein göttliches Getränk. Allerdings sollte man es nicht mit anderen Getränken mischen. Das bedeutet nämlich Hohlraumsausen. 🙂

So, pünktlich zu den Oscars ging ich ins Bett und schlief nach einer halben Stunde ein, um gegen 3 Uhr morgens aufzuwachen, etwas weiterzuschauen und um wieder einzuschlafen. Diesmal wachte ich gerade rechtzeitig auf zur Verleihung des letzten Oscars für den „Besten Film“, vergeben von Harrison Ford an „Everything everywhere all at once“! Toller Event. 🙂

Der Film wird ein Muss für unsere Cineasten-Gruppe, wenn er in Österreich anläuft. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. 🙂

12.3.2023 – Ruhetag? Tststs…

Sonntag – Tag der Ruhe. Oder doch nicht? Nur herumsitzen ist auch fad – auch am Meer. 🙂

Wir beschlossen deshalb einen Ausflug nach Vieste zu machen. Vor mittlerweile 40 (v i e r z i g) Jahren war ich schon einmal hier. Mit meinem damaligen Freund Kurt. Erstaunlicherweise kann ich mich kaum an die Stadt oder Gegend oder was wir so erlebten erinnern. Außer an einen Autounfall am Marktplatz, wo innert weniger Sekunden halb Vieste zusammenlief und laut gestikulierte, diskutierte, half und nach einigen Minuten wieder alles vorbei war. Und, dass wir mit Kurts Alfa Romeo Spider 1800 hier waren. Ein rotes Geschoss, in dem ich mir wie Prinzessin Caroline von Monaco vorkam. LOL! Kurtl wird jetzt laut auflachen und sich „Verengelchen“ (sein Kosename für mich) denken.

Diesmal fuhren wir mit Paulina. Sie muss die Gegend auch kennenlernen, sonst steht sie ja nur so herum. Den steilen, schmalen und steinigen Weg rauf zur Hauptstrasse schaffte sie mit Links.

Nach kurzer Fahrzeit über eine kurvenreiche Strasse blinzelte plötzlich Vieste herüber und zeigte uns ihr schönstes Lächeln. Sonne, zwei riesige Strände, weiße Häuser – schön. Ich war schon neugierig, was ich noch alles erkennen werde. Aber wie oben schon beschrieben, nichts, auch als ich die Stadt sah, poppte nichts in meinem alten Hirn auf.

Vieste – Hauptstadt vom Gargano

Wir schlenderten durch die engen Gässchen, treppten die Stufen rauf zum Castello – das leider militärisch und daher nicht zu besichtigen war – Chiesas Tore blieben bedauerlicherweise auch verschlossenen.

Hier ein paar Eindrücke.

Hunger machte sich bei uns bemerkbar. Kurz gegoogelt wurde auch gleich ein gut klingendes Restaurant mit positiven Feedbacks vorgeschlagen – Vecchia Vieste. Wow sah das entzückend aus – Volltreffer! Aber leider geschlossene Gesellschaft wegen einer Taufe. Die hätten uns doch auch dazu einladen können, oder?

Der Alternativvorschlag des Kellners stellte sich als ein weniger guter heraus, weshalb ich den Restaurantnamen auch schon wieder vergass.

Wir wurden aber belohnt mit einem Zufallstreffer im Hafen. Binou musste mal – ausnahmeweise nicht ich – und ich lies sie bei einem hübsch aussehenden Lokal aussteigen, parkte Paulina. Was soll ich euch sagen – bestes Haus am Platz, direkt am Hafen, herrlichen Aperol Spritz, Blick auf Segel- und Fischerboote und ein sehr netter Chef – das Il Capriccio. Ein Muss für jede Vieste-Besucher:in.

Mit diesen stimmungsvollen Bildern lasse ich euch jetzt alleine und erzähle euch dann morgen eine andere Geschichte. Ciao!

10. und 11.3. – Im italienischen Dunkelsteinerwald und warum wir uns so schlank fühlten

Nach dem geruh- und erholsamen Donnerstag – postalkoholisch ist in meinem Alter sehr anstrengend und schmerzhaft – begrüßte mich wieder ein sonnenerleuchteter, blauer Himmel und 18° Außentemperatur! Perfekt für eine großartige Wanderung im Forresta Umbra – quasi der Dunkelsteinerwald am Gargano.

Märchenwald Forresta Umbra

Binou chauffierte uns ca. 40 Minuten zu unserem Ausgangsplatz. Die Anfahrtszeit entspricht am Gargano nicht den Kilometern, die man in dieser Zeit zurücklegen könnte. Da viele Wege steil und eng sind, braucht man für eine kürzere Strecke einfach länger.

Ich kann nur sagen, es war eine herrliche Wanderung von 13 km durch diesen Märchenwald. Die Bilder sprechen für sich.

Nach 19.526 Schritten fühlte ich mich glücklich und zufrieden – ich glaube Binou auch.

Hunger stellte sich ein, also gings noch zum Einkaufen für meine Pasta asciutta in den nahegelegenen Supermarkt. Alles verstaut, auf nach Hause – da hüpfte uns doch glatt ein offenes Lokal in den Weg – was ja im März nicht üblich ist. Wir beschlossen spontan, das Kochen auf morgen zu verschieben und gönnten uns ein schmatzofatz frühes Abendessen.

Die Wahl fiel nicht schwer: Calamari -und Scampi-Platte, Salat, un bicchiere di vino bianco. Was soll ich lange reden, seht selbst. 🙂

Den Abend ließen wir auf der Terrazza gemütlich ausklingen bei Musik, angenehmen Gesprächen und bled aufs Meer schauen.

Frei nach George Clooneys berühmten Film: „Frauen, die aufs Meer starren“…

Samstag und traumhaftes Wetter. Eine Nachricht von Veronika – der Hausbesitzerin – ereilte uns. Die Überwachungskamera am anderen Ende des Strandes fiel aus und wir mussten diese „reparieren“. Ehrlich gesagt waren die Batterien leer und wir wechselten sie bravourös aus. Ausgestattet mit einer langen Aluleiter machten wir uns auf den Weg.

Auf dem Weg zur Kamera

Nach der Rettung der Kamera säuberte Binou noch den letzten Rest des Strandabschnittes, der dem Haus naheliegt. Sie hat schon die ganze Woche vor mir wie wild gearbeitet, um den ganzen Plastikscheiss, den das Meer wieder auspuckte, zu beseitigen. Mit dem Schwemmholz baute sie eine Pyramide auf, die uns noch große Freude bescheren sollte. Das runterbücken, um ihr zu helfen, fiel mir etwas schwer, deshalb durfte ich ausruhen.

Es war so warm und herrlich, dass wir anschließend beschlossen, es zu wagen. Und zwar einen Schwumm im Meer. OMG – war das kalt, aber so unsagbar erfrischend und herrlich. Auch wenn es nur ein kurzes Vergnügen war, war es dennoch ein großes Vergnügen! Und mit Sicherheit der früheste Zeitpunkt für Schwimmen im Meer! Die Haut hat sich sowas von zusammengezogen, dass wir uns beide schlank und rank vorkamen. 🙂

Als Belohnung bereitete ich uns schmatzofatz gute Pasta Asciutta zu, öffneten die übrig gebliebene Flasche Prosecco und genossen mit allen Sinnen diesen traumhaften Abend.

Und was mit der Holzpyramide auf sich hat ist eine andere Geschichte. 🙂

8. und 9.3. – Erster Abend und erster Tag

Mein Gefühl, als ich den kurzen, aber steilen Weg zur Casa Zaiana ging, war einfach nur glücklich. Glücklich und dankbar, dass ich das Privileg habe, hier sein zu dürfen und zu können. In Italien sein zu können, die Freiheit zu haben, das zu tun, was mir Freude bereitet.

Binou war so entzückend mir mit dem Gepäck zu helfen. Diesen Weg geht man nämlich nicht leer.

Schaut euch das an, ist das nicht herrlich!

Dann stand ich auf der Terrasse an diesem magischen Platz, vor mir nur unendliches Meer und eine atemberaubende Abendstimmung. Und musste vor Freude zum zweiten Mal weinen. Ja, ja, ja, ich bin halt nahe am Wasser gebaut. 🙂

Überraschung
Freude

Sonst ist nicht viel zu sagen. Außer, dass wir wunderbar aßen. Orecchiette mit Wildspargel und Knoblauch. Den Wildspargel fand Binou hier am Gelände und bereitete uns das köstliche Mahl zu. Und zu einem guten Essen gehören natürlich auch gute Getränke. Vier Flaschen Prosecco und zwei Flaschen Primitivo – ein sehr guter Rotwein – haben wir noch besorgt, um für die nächsten Tage was im Haus zu haben. Wir konnten auf der Terrasse essen, so mild und lau war der Abend. Man könnte sagen, es war fast romantisch. 😉

no words needed

Dann tanzten wir zu italienischer Musik, tauschten uns aus, lachten viel und tranken wohl noch mehr. Ich erinnere mich noch, dass wir nach dem Rotwein, die zweite Flasche Prosecco köpften.

Die erste von drei …

Am nächsten Tag sah ich, dass wir allerdings noch eine dritte Flasche Prosecco tranken. Darüber ist es mir jedoch nicht möglich zu berichten, denn das und alles weitere verschwand irgendwo in meinen Gehirnwindungen und tauchte bis jetzt nicht mehr auf …

Der nächste Tag? Schlafen, schlafen, schlafen und das Hohlraumsausen auskurieren. Aber das wäre eine andere Geschichte.

7. und 8.3. 2023 – Anreise und Ankunft

Nach einem sehr feinen Mittagessen mit Onkel Wolfgang, Emi und Irene in Wörgl bin ich noch kurz zum Obi und habe ein paar Kleinigkeiten gekauft. Dann gings los – Brennero ich komme.

Der Verkehr war trotz immensem LKW-Aufkommen sehr angenehm. Endlich die italienische Grenze überschritten und damit auch den kompletten Kontakt zu meinen Freund:innen verloren. Kein Netzanbieter, was hieß kein Signal, kein Whats App, kein Mail, kein sms und kein Telefon. Was ich aber erst am nächsten Tag checkte.

Ein Meilenstein! Meine erste Übernachtung in Paulina. Nicht wie ursprünglich geplant in Bologna auf einem Parkplatz neben der Polizei, sondern – weil ich so gut in Fahrt war – in Imola auf einer Raststation. Die ist allerdings Webcam-gesichert. Und nein, die Rennstrecke sah ich nicht, es war ja Nacht. 🙂

Die Nacht war durchwachsen, was allerdings nicht an Paulina, sondern an ihren Verwandten lag, die klarerweise die ganze Nacht über an uns vorbeisausten. Trotz Ohrstöpsel nahm ich sie wahr und schlief daher auch nur wenig.

Der nächste Tag ging zeitig los und – oh Wunder – ich hatte plötzlich Internet. Dann sah ich die besorgten Anrufe und Nachrichten von Irene und Albert, was ich dann sofort aufklärte. Danke Irene, dass du nicht die Polizei informiert hast. 🙂 Gut zu wissen, dass ich vermisst werde. <3

An Sabine – auch Binou genannt – die Haushüterin vor mir, schrieb ich, dass ich voraussichtlich gegen 14/14:30 Uhr in der Casa Zaiana ankommen werde. Dann fiel das Netz wieder aus und ich war wieder abgeschnitten von der sozialen Zivilisation.

In Pesaro entschloss ich mich die Autobahn zu verlassen und die SS16 weiterzufahren. Was für ein Fehler. Für wenige Kilometer benötigte ich Stunden. Aber der erste Blick aufs Meer wiegte fast alles auf und ich musste das erste Mal weinen vor Freude. Danke liebes Universum!

Pesaro – erster Blick aufs Mare – zum Weinen schön …

Ortschaften wie Torette und Marotta widerspiegelten jedoch etwas später meine Laune. Zunächst schimpfte ich wie ein Rohrspatz, weil nichts weiterging, dann hatte ich Marotten einfach hier zu übernachten. 🙂 Scherz beseite, natürlich fuhr ich weiter und bei Ancona endlich wieder auf die Superstrada. Ich wollte ja heute noch ankommen. Übrigens, die Ortsnamen gibt es tatsächlich!

Beeindruckend die Autobahn bei Ancona, aber vor allem der Blick auf Anconas Bucht. Wow (leider kein Foto)! Meeresbegleitend, breit und schön ausgebaut, herrlich zu fahren und die Impressionen zauberten wieder ein Lächeln auf mein Gesicht.

Hier ein paar Bilder, die vielleicht etwas vermitteln, was ich empfand.

Ankunft in Casa Zaiana

Es ist kaum zu glauben, nach einem Tag Fahrt und Pausen und Eindrücken kam ich endlich in Peschici an. Ihr werde es nicht glauben, kurz vor Ankunft um 17:24 Uhr poppte eine sms auf „Willkommen in Italien, ihr Netz ist …“ und ich war endlich wieder online! Sabine konnte ich endlich informieren, dass ich im Anflug bin. Immerhin wartete sie ja schon sie 14:00 Uhr auf mich. So sorry dafür!

Das war mein erster Eindruck:

Wow!
Freude!

Und so siehts hier aus. Nicht so übel, gell? Und Vollmond-Nacht war auch. Sabine und ich konnten sogar auf der Terrasse zu Abendessen.

Nun geruhsame Nacht. Der nächste Tag kommt bestimmt, aber das ist eine andere Geschichte.

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